Esthelwen und Elrond schwiegen, nachdem Gandalf aufgebrochen war.
Esthelwen sah sich um, genoss den Anblick und freute sich endlich hierzu sein.
Elrond beobachtete sie. Irgendetwas an ihr kam ihm bekannt vor, er wusste nur nicht, was es war. Er kam nicht drauf.
Bevor Elrond irgendetwas sagen konnte, durchbrach Esthelwen die Stille.
„Seit ich das erste Mal von Bruchtal gehört habe, wollte ich es mit eigenen Augen sehen.
Nur hatte ich leider nie die Gelegenheit dazu. Bis jetzt."
Der Herr von Bruchtal war neugierig geworden. Dann fiel Esthelwen anscheinend etwas ein und sie drehte sich zu dem Elb um.
„Ich habe ganz vergessen mich vorzustellen. Meine Freunde nennen mich Esthelwen."
Sie verbeugte sich leicht. „Die Freude ist ganz meinerseits. Ich bin Lord Elrond, Herr von Bruchtal. Da wir anscheinend viel zu besprechen haben, schlage ich vor, dass wir reingehen. Folgt mir." Und das tat Esthelwen.
Als sie einen Platz gefunden hatten, fing Elrond an.
„Woher wisst ihr, wo das verborgene Tal liegt?"
Sie lächelte leicht. „Gegenfrage. Was ist vor 24 Jahren hier passiert?"
Der Elb war überrascht. „Vor 24 Jahren?" Er wunderte sich zwar, warum sie genau das fragte, antwortete ihr aber trotzdem.
„Nun, vor 24 Jahren sind Dunedain zu uns gekommen. Allerdings wurden sie von schwarzen Gestalten verfolgt. Mein Sohn Elladan bemerkte es und rief um Hilfe. Ich schickte einige Reiter aus, die die Fremden aufhalten sollten.
Ich ritt mit ihnen. Doch als wir ankamen, sah ich, dass eine Frau auf ihrem Pferd zurückgeblieben war. Ein Schwert ragte aus ihrem Rücken heraus.
Einer der Fremden nahm ihr ein Bündel aus der Hand. Als die Fremden uns bemerkten, flohen sie, mit dem Bündel. Doch ein weiterer Dunedain war schon weiter vorne gewesen. Er hatte einen kleinen Jungen im Arm, der weinte.
Ich ritt sofort zu der Frau, doch leider konnte ich ihr nicht mehr helfen.
Als ich bei ihr war, sagte sie nur noch: 'kümmere dich gut um meinen Sohn. '
Bevor endgültig das Leben aus ihr wich."
Während Elronds Erzählung versuchte Esthelwen die Tränen zu unterdrücken.
Denn der letzte Satz bedeutete, dass ihre Mutter tot war.
„Was ist aus dem Jungen und dem Mann geworden?", fragte sie. „Von dem Mann erfuhr ich, wer die Frau und der Junge waren und was passiert ist, ebenso, dass das Bündel, was ich gesehen hatte, die Schwester von dem Jungen war. Allerdings weiß ich bis heute nicht, was aus ihr geworden ist."
„Was ist aus dem Mann und dem Jungen geworden?", wiederholte sie ihre Frage.
„Was hat die Geschichte mit meiner Frage vorhin zu tun?" „Alles."
Doch bevor sie weiterreden konnte, kam ein Elb zu ihnen geeilt und sagte: „Es wurden Orks und Warge in der Nähe der Grenze gesichtet. Irgendjemand muss sie hierhergelockt haben. "
Elrond stand auf, Esthelwen ebenso. Elrond befahl dem Elb Reiter fertig zu machen und Arwen zu ihm zu schicken. Die Reiter würden die Warge verfolgen.
Als der Elb wieder fort war, sagte der Herr von Bruchtal: „Ihr bleibt hier. Arwen wird Euch Euer Zimmer zeigen, wo Ihr euch waschen und umziehen könnt."
Sie wollte zuerst mitkommen, doch dann entschied sie sich dort zu bleiben und bedankte sich bei Elrond. Wenig später kam Arwen zu ihnen.
„Du hast mich rufen lassen Adar?", fragte sie freundlich.
„Zeige Esthelwen ein Zimmer, wo sie sich waschen und umziehen kann.
Ich werde mit einigen Reitern auf Jagd nach Wargen gehen."
Als der Herr von Bruchtal weg war, wandte Arwen sich Esthelwen zu.
„Dann folgt mir." Auf dem Weg zum Zimmer, beobachteten sie, wie die Reiter gerade aus dem Tor ritten. Elrond an der Spitze.
Auf dem Weg kamen sie an der zerbrochenen Klinge vorbei. Esthelwen blieb davorstehen.
Es zog sie in ihren Bann. „Was ist das für ein Schwert?", fragte sie Arwen.
Arwen blieb ebenfalls neben ihr stehen. „Das sind die Bruchstücke von Narsil, dem Schwert, mit dem Isildur den einen Ring von Saurons Hand abschlug.
Eines Tages wird der rechtmäßige König von Gondor und Arnor dieses Schwert tragen, wenn es neu geschmiedet wurde. Jetzt komm."
Doch Esthelwen blieb davorstehen, nahm den Schaft in die Hand und sah sich die Klinge an.
Für einen Moment glaubte sie einen jungen Mann darin zu sehen, der ihr sehr ähnlichsah.
Er hatte dunkelbraune, fast schwarze, schulterlange, gelockte Haare und graugrüne Augen. Sie erkannte ihn sofort. „Aragorn.", murmelte sie leise.
Er lächelte sie an. Dann verschwand das Bild wieder und für einen kurzen Moment sah sie einen Elb, einen Zwerg und ein Mensch in einer Höhle umgeben von einer Geisterarmee.
Dann verschwand auch das Bild endgültig.
Arwen beobachtete die Fremde inzwischen, während sie wie gebannt auf das Bruchstück des Schwertes starrte. Auch Arwen kam sie irgendwie bekannt vor, ebenso wie ihrem Vater, doch sie wusste nicht wieso.
„Ich weiß nicht warum, aber irgendwie kommt Ihr mir bekannt vor, obwohl ich Euch noch nie gesehen habe."
Ohne zu antworten legte Esthelwen den Griff des Schwertes wieder zurück an seinen Platz, dann drehte sie sich zu Arwen um.
„Tut mir leid, aber wenn Ihr es nicht wisst, kann ich Euch auch nicht weiterhelfen.", antwortete sie. „Wo geht es lang?"- 840 Wörter -
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Schattenkriegerin - Die geheimnisvolle Fremde (eine Hobbit FF)
FanficAls sie sich entscheidet, einem gewissen Zwerg in Not zu helfen, beginnt für sie ein großes Abenteuer. Auf ihrer Reise macht sie viele neue Bekanntschaften, wird aber auch von ihrer Vergangenheit konfrontiert. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen...