„Da sind wir auch schon", grinste meine Mum und hielt vor einem Mehrwohnungshaus an. Mürrisch öffnete ich die Beifahrertüre und blieb prompt mit meinen Kopfhörern am Sitz hängen.
„Jetzt mach doch nicht so ein Gesicht Schatz", ich warf ihr nur einen abfälligen Blick zu und befreite meine Kopfhörer vom Sitz.
„Du weist ganz genau was ich von dem allen hier halte". Meine Eltern machen für ein Jahr lang eine Weltreise. Und weil ihnen ja erst nach der ganzen Planung eingefallen ist dass sie ja noch eine minderjährige Tochter haben, haben sie beschlossen mich bei Verwandten abzuschieben. So weit so gut, wäre es meine Oma oder meine Tante gewesen. Weil meine Mum aber der Meinung war dass es schlecht wäre wegen der Schule und allem in eine andere Stadt zu ziehen kam sie auf die tolle Idee mich bei meinem Großcousin in seine WG zu stecken. Ich hatte meinen Großcousin vielleicht dreimal in meinem 17-jährigen Leben gesehen.
„Das wird doch sicher ganz toll hier. Andre ist ein lieber Junge und außerdem tut es dir mal gut unter ein paar anderen Leuten zu sein". Wahrscheinlich. Das schlimmste war ja noch dass meine Eltern gar nicht wussten dass Andre mit seinen Jungs einen über zwei Millionen erfolgreichen YouTube Channel führte. Aber das konnte man ihnen ja auch nicht verübeln, schließlich schauten meine Eltern kaum TV also schon gar nicht YouTube und Zeitungen lasen sie auch nicht. Und dann eine Weltreise machen wollen.
„Lea Marie jetzt nimm aber mal diese lästigen Dinger aus dem Ohr", schimpfte sie aber weil ich ja brav war stopfte ich sie gehorsam in meine Tasche zurück und hob meine zwei großen Koffer aus dem Kofferraum. Meine Mum stöckelte schon mal voraus machte aber nicht den Anschein mir irgendwie zu helfen.
„Mum? Könntest du mir vielleicht helfen?", sie drehte sich um und verzog dann fast schmerzhaft das Gesicht.
„Schatz, du weißt doch mein Rücken". Ich verdrehte die Augen. Sie meinte wohl eher ihre Fingernägel. Meine Mum achtete extrem auf ihr Aussehen. Alles musste perfekt sein vom Kopf bis zu den Füßen. Wo andere Mütter in der Küche stehen ist meine Mum eben im Fitnessstudio, beim Frisör oder Nagelstudio. Demnach schauten ihr auch entsprechend Männer hinterher. Sowieso war ich mir schon seit längerem nicht mehr sicher ob meine Eltern es mit der Treue so ernst nahmen.
Ich dackelte mit meinen Koffern schlecht gelaunt ca. achzigtausend Stockwerke hinter meiner Mum her bis wir schließlich ganz oben angelangt waren. Aufgeregt wie ein Hühnchen klingelte meine Mum an der Türe. Keine Ahnung weshalb sie so hibbelig war schließlich musste ich hier ein Jahr wohnen.
Die Tür wurde aufgerissen und ein etwas verwunderter Andre stand vor uns der dann aber erleichtert seine Miene verzog als er meine Mutter erkannte. Die Beiden umarmten sich kurz.
„Gut siehst du aus Marion", lächelte Andre charmant ehe er seinen Blick auf mich richtete. Wahrscheinlich hätte ich ihn nicht mal erkannt wenn ich nicht ab und zu ein oder zwei Videos von den Apes gesehen hätte. Er hatte sich äußerlich stark verändert. Das letzte Mal hatte ich ihn an seinem 18. Geburtstag gesehen, also vor 5 Jahren und da hatte er noch keine Tattoos und seine Haare waren auch anders.
Er musterte mich was mir etwas unangenehm war und lächelte mich dann leicht an. Vorsichtig streckte ich ihm meine Hand entgegen die er dann etwas verwundert schüttelte. Vielleicht war es unangepasst aber ich kannte Andre eigentlich nicht und Umarmen war dann doch etwas zu freundschaftlich.
„Willkommen bei den Apes", wurde die Türe schreiend von einem dickeren Mann aufgerissen. Ich kannte ihn wusste aber nicht wie er hieß und auch die Person die hinter ihm auftauchte und lachte konnte ich nicht zu einem Namen dazu ordnen. Andre lachte während meine Mum durch das Geschrei etwas verwirrt war.
„Keine Sorge eigentlich ist er nicht so", gequält schaute Andre zu seinem Mitbewohner.
„Na dann geh ich jetzt mal. Lea du kommst klar? Und sei anständig ja?", meine Mum nahm mich in den Arm und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
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Another kind of love (Taddl)
FanfictionGibt es diese perfekte Liebe? Gibt es diesen Menschen, den du zum ersten Mal siehst und sofort Herzklopfen bekommst? Lea, ist 17. Ihre Eltern gehen für ein Jahr auf Weltreise und Lea muss bei ihrem Großcousin Andre Schiebler und seinen chaotischen...