Kapitel 57

4.2K 244 22
                                    

"Sie ist wach", hörte ich etwas entfernt eine Stimme und ich schlug langsam meine Augen auf und kämpfte gegen das grelle Licht an.

"Warte... lass sie erst einmal richtig aufwachen".

Ich schaute mich um und wenige Sekunden später bemerkte ich dass ich im Krankenhaus lag. Bitte nicht schon wieder. Ich stöhnte genervt auf und setzte mich langsam auf.

"Soll ich ne Krankenschwester rufen?", hörte ich wieder eine Stimme und ich war mehr als überrascht als ich sah wer neben meinem Bett saß. Mark und Caro.

"Ja mach mal", antwortete Mark Caro während sie schnell auf den Knopf an meinem Bett drückte und wenige Sekunden später auch eine Krankenschwester herein kam.

"Wie lange war ich weg?", fragte ich zögerlich und nahm einen Schluck aus einem Becher den mir die Krankenschwester anbot.

"Ein paar Stunden vielleicht", beantwortete sie meine Frage und ich nickte. Das letzte an was ich mich erinnern konnte war dass ich auf dem Küchenboden zusammengebrochen bin.

"Und... geht es meinem Baby gut?", ich schluckte hart und traute mich nicht der Krankenschwester in die Augen zu sehen.

"Ja natürlich. Sie hatten nur einen kleinen Schwächeanfall. Sie haben wohl momentan viel Druck auf sich lasten. Da kann so etwas schon mal vorkommen", lächelte die Krankenschwester und ich entspannte mich etwas. Na gott sei dank.

"Wann darf ich denn wieder heim?", wollte ich wissen.

"Es ist schon sehr spät in der Nacht. Wir würden sie gerne noch über die Nacht hierbehalten um ihren Blutdruck im Auge zu behalten. Morgen können sie dann direkt nach einer Untersuchung wieder nach Hause", versprach sie mir und ich seufzte aber nickte verständnisvoll.

"Wo sind Andre und die Anderen hin?", fragte ich Caro und Mark als die Krankenschwester aus dem Zimmer ging.

"Sie sind vor wenigen Minuten gegangen. Andre sah ziemlich fertig aus und Caro und ich haben abgelöst", sagte Mark und grinste mich erleichtert an dass es mir gut ging.

"Mhm... und wie bist du hier hergekommen?", sagte ich jetzt an Caro gewand und runzelte die Stirn.

"Ich wollte dir die Schulsachen von heute vorbeibringen als eine ganze Meute YouTuber aus dem Haus gerannt kam. Als ich dann sah dass Taddl dich auf dem Arm zum Krankenwagen trug fragte ich Jan was los sei. Er hat dann nur irgendetwas mit 'Zusammenbruch' gestottert. Also habe ich Mark angerufen und wir sind dann zusammen ins Krankenhaus gefahren", beschämt schaute Caro auf den Boden. Wahrscheinlich war es ihr unangenehm die beste Freundin herausgehangen zu haben obwohl wir das ja nicht mehr waren. Aber ich war ihr nicht böse dass sie sich eingemischt hatte.

"Gibst du mir mal bitte mein Handy rüber?", ich deutete auf mein Handy das auf dem Nachttisch lag und Mark reichte es mir rüber.

Ich öffnete WhatsApp und hatte ein paar Nachrichten doch besonders ein Chat fiel mir auf. Und mit pochendem Herzen öffnete ich ihn.

Taddl Tjarks
Ich hoffe dir gehts wieder gut... und dem Kind auch. Tut mir leid dass ich dich vorhin angestresst habe. War nicht so gemeint.

Ich schluckte. Meine Güte der Typ besaß doch die Gabe sich entschuldigen zu können. Wenn auch nur übers Handy. Schnell schrieb ich Taddl zurück.

Uns gehts Beiden gut. Darf morgen früh wieder hier raus.

Ich überlegte kurz aber schickte es dann ab. Die Nachricht musste genügen. Erst jetzt fiel mir auf wie komisch es war nach über 4 Monaten wieder mit Taddl zu schreiben.

Gedankenverloren legte ich mein Handy wieder zur Seite warf davor aber einen Blick auf die Uhr. 2:34 Uhr. Was schon so spät? Auch Caro und Mark sah man die Müdigkeit an und sie konnten kaum mehr auf ihren Stühlen sitzen.

"Mensch Leute tut mir den Gefallen und geht bitte nach Hause ins Bett", flehte ich und die Beiden nickten erleichtert auf und schnappten sich ihre Jacken.

"Achja und Mark? Hast du morgen Zeit? Vielleicht könnten wir ja dann zu deiner Schwester fahren", schlug ich vor und Marks Augen leuchteten. Nachdem ich Mark vor mehreren Monaten erzählte dass ich mein Kind nicht abtreiben werde war er soforr für mich da und unterstützte mich wo es nur ging. Außerdem hatte er mir vorgeschlagen dass seine Schwester sich bestimmt freuen würde wenn sie mein Kind großziehen dürfte. Damals ging es mir etwas zu schnell aber jetzt war ich dazu bereit eine Familie für mein Kind zu finden.

Irgendwann musste ich schließlich eine passende Pflegefamilie finden und auch meinen Eltern wollte ich morgen oder übermorgen von meiner Schwangerschaft erzählen bevor sie mich dann in 4 Monaten hochschwanger sehen und erst einmal den Schock ihres Lebens bekommen. Auch wenn sowas eigentlich am Telefon nicht erzählte aber eine andere Möglichkeit hatte ich ja nicht.

Another kind of love (Taddl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt