Kapitel 42

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Nervös nahm ich das rote Kästchen in die Hand und öffnete es langsam.

Eine silberne Halskette lag darin und ich holte sie vorsichtig heraus. An der Kette war als Anhänger ein kleines silbriges L für Lea.

"Wow das ist...", sprachlos schaute ich Taddl an während Ardy neugierig über die Schulter seines besten Freundes schaute.

"Das Beste hast du noch gar nicht gesehen", grinste Ardy und drehte den Anhänger auf die Rückseite wo klein 'von Taddl' eingraviert war. Ein lautes Lachen enlockte meinen Mund. Das ist einfach so typisch Taddl.

"Es ist wunderschön...", wurde ich dann wieder ernst und ich hörte wie Taddl erleichtert aufatmete so als hätte er die ganze Zeit Luft angehalten.

"...aber war das nicht teuer?". Ich wollte nicht dass man wegen mir so viel Geld ausgab.

"Das wars wert", grinste Taddl worauf ich ihn dankend umarmte und er mir half die Kette um den Hals zu machen.

"Ich hab auch nochn Geschenk", fiel Ardy plötzlich ein.

"Lass uns aber zu den anderen hoch gehen", warf Taddl ein und Ardy nickte.

Oben im großen Wohnzimmer angekommen kaute ich nervös auf meinen Fingernägeln herum.

"Unser Geschenk von Simon, Felix, Caty und mir", erklärte mir Ardy und holte hinter seinem Rücken ein hellblaues Longboard hervor. Erfreut quitschte ich auf und umarmte Ardy so fest dass er fast umkippte.

"So wies aussieht gefällts dir", lachte Simon und auch bei ihm Felix und Caty bedankte ich mich fast schon etwas zu übertrieben.

"Jetzt kannst du bei unseren Longboardstrecken mitfahren", grinste Cengiz.

"Was habt ihr eigentlich geschenkt?", wollte Felix von Sarah, Cengiz und Andre wissen.

"Das gibts später", grinste Andre verschwörerisch dass man schon fast Angst haben musste.

Anschließend fuhren wir alle zu meinem Haus wo wir so gegen 17 Uhr mit aufräumen und putzen fertig waren. Während die Jungs und Caty draußen warteten ging ich zu meiner Nachbarin die mir zum Geburtstag gratulierte und mir 50 Euro zusteckte.

"Nein, das ist zu viel das kann ich nicht annehmen", meinte ich und ging ein paar Schritte zurück. Ich konnte doch kein Geld annehmen nachdem sie sich sooft freiwillig um mich gekümmert hatte.

"Ach Lea. Was soll ich denn mit dem ganzen Geld. Du kannst es viel eher gebrauchen. Kauf dir ein schönes Kleid davon und zeig dem jungen Mann das du ihn liebst", lächelte Greta und deutete mit ihrem Finger aus dem Fenster auf Taddl, der sich gerade durch die Haare fuhr und unruhig auf der Straße herumstand.

"Waaaas?", stotterte ich und wurde rot.

"Du brauchst dich nicht schämen. Ich war doch auch mal jung", sagte Greta und tätschelte sanft meine Hände.

Schließlich nahm ich das Geld dann doch an weil Greta einfach nicht nachgeben wollte.

"Ich besuche dich die nächsten Tage wieder", verabschiedete ich mich von ihr und ging aus dem Haus. Etwas verstörend schüttelte ich meinen Kopf. War es denn so offensichtlich dass ich Taddl liebte. Ich hoffe dass es nur Greta aufgefallen ist und sonst niemand anderem.

"Können wir noch kurz zur Fahrschule? Ich darf meinen Führerschein abholen", grinste ich.

"Na klar! Kein Problem", meinte Andre und ich stieg zu Cengiz, Sarah und ihm ins Auto ein weil Taddl, Ardy, Simon, Felix und Caty unbedingt noch Videos drehen mussten.

Freudig lief ich kurze Zeit später in die Fahrschule hinein, gefolgt von Andre.

Ich sagte meinen Namen, musste noch unterschreiben, dann wurde mir gratuliert und dann endlich bekam ich meinen eigenen Führerschein in die Hand gedrückt.

"Darf ich heimfahren?", fragte ich Andre bittend als er die Fahrertüre öffnete.

"Nee mit Sicherheit nicht. Dich lass ich nicht mit diesem Auto fahren", meinte Andre ernst worauf ich einen Schmollmund machte.

"Aber ich habe heute Geburtstag", quengelte ich.

"Lea, vergiss es das bringt nichts. Nicht mal ich darf mit Andres Auto fahren", meinte Cengiz und schaute Andre kopfschüttelnd an.

"und ich erst recht nicht", lachte Sarah worauf Andre nur die Schultern zuckte.

"Ja weil ihr alle nicht richtig fahren könnt"

"Arschloch", meinte ich grinsend und warf ihm dann aber den Autoschlüssel zu.

"Jaaaan?!", brüllte ich als wir in unserer Wohnung ankamen, bekam aber keine Antwort zurück.

"Der ist wahrscheinlich beim Schneiden eingepennt", sagte Andre und tatsächlich als wir ins Wohnzimmer kamen lag Jan mit dem Kopf auf der Tastatur und schlief. Vor ihm flackerte das zur Hälfte geschnittene Lets Draw auf dem Bildschirm.

Ich nahm Sarah ihr Wasserglas aus der Hand, was sie sich gerade aus der Küche geholt hatte und ging grinsend auf Jan zu und schüttete die ganze Ladung Wasser über seinen Kopf.

"Aahhhhh spinnst du?", kam es gleichzeitig von Jan, Cengiz und Andre. Jan weil er erschrocken ist und Cengiz und Andre weil das ganze Restwasser in die Tastatur gelaufen ist.

"Na warte", knurrte Jan lachend und kam auf mich zugestürmt genauso wie Cengiz und Andre die mich alle drei in den Schwitzkasten nahmen und mich auf dem Boden durchkitzelten.

Gott sei Dank wurde ich durch mein klingelndes Handy gerettet und befahl den Jungs leise zu sein.

"Mum?", meldete ich mich.

"Süße! Weißt du was. Papa hat gerade auf den Terminkalender geschaut und dann ist uns aufgefallen dass du ja heute 18 wirst", redete meine Mum. "Alles Gute", brüllte jetzt auch mein Dad in das Handy worauf ich fast einen Hörschaden erlitt.

"Wie hast du denn dein Geburtstag gefeiert oder feiert ihr gerade noch?", fragte meine Mum und hatte diese Kontrollstimme aufgesetzt.

Ach weißt du. Ich habe reingefeiert mit vielen Freunden in unserem Haus. Laute Musik, viel Alkohol und ach ja da fällt mir ein ich habe noch mit meinem besten Freund geschlafen. Am Liebsten hätte ich ihr das alles gesagt einfach aus reiner Provokation. Stattdessen sagte ich einfach.

"Nichts besonderes. Wir sitzen gerade am Esstisch und essen Kuchen den Andre gemacht hat", log ich worauf Andre mich schräg anschaute und Jan und Cengiz sich das Lachen verkneifen mussten.

"Ach ja und später gehe ich noch mit Caro ins Kino wie immer eben", sagte ich schnell. Die letzten Jahre haben Caro und ich unsere Geburtstage eigentlich immer mit einem Kinoabend beendet.

"Das ist schön. Dann habe noch einen schönen Tag und gib mir doch eben den lieben Andre ja?", sagte meine Mum und ich übergab Andre das Handy der sich sofort ins Nebenzimmer verzog.

Nachdem Andre das Telefonat beendet hatte meinte er nun sei es Zeit für mein Geschenk.

Ich musste im Haus warten während Andre, Jan, Cengiz, Regina und Sarah draußen waren.

Als ich dann endlich gerufen wurde ging ich aufgeregt die Treppen hinunter und als ich die Haustüre öffnete fielen mir fast die Augen aus dem Kopf.

Another kind of love (Taddl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt