Kapitel 25

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"Seit wann trägst du denn so etwas", fragte Taddl mich und nahm meinen Arm in seine Hände um mein Bandana genauer anzukucken.

"Ähm... schon etwas länger", stotterte ich und befreite meinen Arm aus seinen Händen.

Mittlerweile war es kurz nach 22 Uhr und wir saßen nun pappsatt alle zusammen auf dem Sofa und sahen uns irgendeinen dummen Alienfilm an, der mich null interessierte.

Ich drehte mich etwas weg und beschloss für 5 Minuten kurz meine Augen zu schließen.

*
Warme Sommerstrahlen fielen auf mein Gesicht und ich blinzelte verwirrt gegen das grelle Licht. War es etwa schon ein neuer Tag? Und wo zur Hölle sind die Anderen?

Ich schälte mich aus der Wolldecke, woran ich mich gar nicht erinnern konnte, dass ich mich gestern Abend zugedeckt hatte.

Gähnend schlich ich mich in die Küche und versuchte irgendetwas Trinkbares aufzufinden.

"Morgen", ich zuckte kurz zusammen und erblickte Ardy, der sich eine Tasse aus einem Regal holte.

"Morgen. Wo sind denn die Anderen?", wollte ich wissen und füllte mein Glas voll mit Orangensaft.

"Alle weg. Du hast bereits geschlafen als der Film aus war und Taddl hat den anderen verboten dich aufzuwecken, deshalb hat er dich zugedeckt und dich weiter schlafen gelassen", erklärte mir Ardy und haute sich mindestens 10 Kilo Kabapulver in seine Tasse.

"Oh okai... na dann", irgendwie war es mir leicht peinlich, dass ich einfach so unseren Abend verschlafen hatte.

"Ich glaube Taddl will dir sogar heute Longboard fahren beibringen, hat er zumindest gesagt", meinte Ardy achselzuckend und wenn man vom Teufel spricht, erschien in diesem Moment ein total verstrubbelter Taddl.

"Was ist mit mir?", fragte dieser verwirrt. Wie um Himmels Willen konnte man morgens so gut und süß aussehen?

"Ich hab gehört du wolltest mir heute Longboard fahren beibringen", grinste ich und hüpfte aufgeregt durch die Küche worauf Taddl schmunzeln musste.

"Na klaro. Lass mich nur kurz richtig aufwachen", erklärte er mir und schüttete sich den Rest vom übrig gebliebenen Kakaopulver in einen Becher.

"Kann ich in der Zeit vielleicht kurz duschen gehen?", fragte ich zögerlich.

"Jo! Unsere Wohnung steht glaube ich offen", meinte Ardy und ich nickte und verschwand dann im Flur und schließlich in Taddls und Ardys Zimmer.

Ich war zum Ersten mal in der Wohnung der Beiden und war ziemlich neugierig weshalb ich einen kurzen Blick in das Schlafzimmer von Taddl und Ardy warf. Wie zu erwarten sah es ziemlich chaotisch aus, aber ich gab selber zu das mein Zimmer auch nie aufgeräumt war.

20 Minuten später stand ich mit nassen Haaren vor dem Spiegel. Ich sah bleich aus und meine Augenringe konnte man mehr als deutlich sehen. Kurz gefasst ich sah einfach nur schrecklich aus. Vorsichtig band ich mein Bandana wieder um meinen veritzten Arm und zog zischend die Luft ein. Ich hatte wohl ziemlich tief geschnitten.

Aus meiner Handtasche kramte ich meine Schminksachen heraus und schminkte mich dezent. Danach suchte ich vergeblich nach einem Fön, wurde jedoch nicht fündig. Das kann doch jetzt nicht wirklich sein, dass die Beiden keinen Fön besaßen. Schnell zog ich mich an und verließ die Wohnung um wieder ins Wohnzimmer zu gelangen wo Taddl und Ardy noch immer am Frühstückstisch saßen.

"Habt ihr vielleicht einen Fön?", fragte ich kritisch.

"Nö. Aber frag Felix, wir leihen uns seinen auch immer aus", antwortete mir Taddl mit vollem Mund.

Another kind of love (Taddl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt