-May's Sicht-
"Shhh, Alex, Shhh!" versuchte ich meinen Sohn zu beruhigen. "Goldenes Licht schickt der Mond zu dir. Weine nicht, sei still und brav!" Das Singen brachte ihn zum Schweigen und er sah mich gespannt an. Ich sang weiter und er wurde immer müder. Ich beförderte ihn von meinen Armen in sein Gitterbett. "Gute Nacht!" hauchte ich ihm zu und strich ihm durch seine braunen Haarstoppeln. Ich ging leise aus dem Zimmer und schloss die Tür. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und ich erschrak. Ruckartig drehte ich mich um und sah in das Gesicht meines Mannes. Felix. Ich lächelte beruhigt. "Ich bin's nur!" lachte er und küsste mich zur Begrüßung. "Schläft er schon?" fragte er nach dem langen Kuss und deutete in Richtung Kinderzimmer. Ich nickte. "Ich denke schon." Er lächelte. "Hast du Hunger?" fragte ich, als wir gemeinsam die Treppen hinabstiegen. "Nein. Brauchst dir nicht die Mühe machen, Schatz!" erwiderte er sanft und umarmte mich von hinten. Ich spürte einen Kuss auf meinem Nacken und kicherte leise. Es war wie in alten Zeiten. In unserer Beziehung hatte sich nichts verändert. Nicht nach der Hochzeit, nicht nach der ersten gemeinsamen Wohnung und auch nicht nach den Kindern. Es war immer noch, als wären wir frisch verliebt. Es fühlte sich alles an, wie an dem Tag, an dem ich realisierte, dass ich ihn liebte. Hätte ich damals als 17 jähriges Mädchen gewusst, dass ich mit dem ach so tollen Felix Hardy mein Leben teilen würde, hätte ich es nicht geglaubt. Er drückte mir noch ein paar weitere Küsse auf den Hals und auf mein Gesicht. Es prickelte überall. Er bedeckte meine Lippen mit leidenschaftlichen Küssen und presste mich enger an sich. Ich löste mich und sah ihn schwer atmend an. "Ich muss die Kleine noch von Mia abholen." hauchte ich. Er nickte. "Wir machen später weiter." flüsterte er mir ins Ohr, sodass sein heißer Atmen mich erreichte. Ich nickte kichernd. Wir waren im Herzen immer noch jung geblieben. Ich nahm mir eine dünne Stoffjacke und die Autoschlüssel. Ich fuhr durch unseren, schnuckeligen Vorort über die Autobahn zur Innenstadt. Unsere Tochter war nach dem Kindergarten zu ihrer besten Freundin Mia gefahren. Und sie wohnte etwas näher an der Stadt. Ich tippte den Takt der Radiomusik auf dem Lenkrad mit und bog in eine Seitenstraße zu einem recht überschaubarem Wohnblock ein. Vor Hausnummer 29 hielt ich an und parkte. Schon als ich mich der Haustür näherte, hörte ich von drinnen Hundegebell. Ich grinste. Die Hündin der Schreiber's hatte vor 3 Wochen Welpen geworfen. Und nun purzelten drei kleine Wonneproppen durch ihr Haus und machten die Eltern wahrscheinlich wahnsinnig. Die 4 jährige Mia und ihre 8 jährige Schwester Ronja freuten sich um so mehr darum. Ich klingelte und ich hörte sofort jemanden auf die Tür zu rennen. Zwei Rothaarige und ein dunkelhaariges Mädchen standen vor der geöffneten Tür. "Hallo Frau Hardy!" riefen Mia und Ronja grinsend. Ich hatte ihnen immer wieder angeboten mich May zu nennen aber sie bestanden darauf. Irgendwann hab' ich es aufgegeben. "Hallo Mama!" lachte mich das wohl süßeste und hübscheste Mädchen der Welt an. Ich beugte mich zu ihr runter und schloss sie in meine Arme. Sie warf sich mir um den Hals und strahlte. Wir lösten uns wieder und ich blickte die Mädchen alle an. "Na, hattet ihr einen schönen Tag?" fragte ich lächelnd. "Ja!" kreischten sie ganz vergnügt.
Ich hoffe euch gefällt, der erste Teil. Und keine Sorge, dass ist alles mit 'wearetheworldxx' abgesprochen! :'D ihr solltet ihre Geschichte 'Ich hasse dich doch.' unbedingt vor dieser hier lesen. (Damit kommst du ja früh, Julie.)
Und ja, es musste unbedingt eine Fortsetzung auf etwas existierendes sein, denn das hier ist die längste Fanfiction, die ich jemals geschrieben habe. Heißt es ist ganz viel "vorproduziert" und es wird regelmäßig etwas kommen. Einen schönen Abend noch.
Eure Julie! 💃🍰
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Ich hasse dich doch-Parents
FanfictionNachdem May und Felix nach komplizierten Anfängen im ersten Teil "Ich hasse dich doch." doch noch zueinander gefunden haben, wartet nun das Elternleben mit all ihren Höhen und Tiefen auf sie. Ich fuhr durch die Straßen, die damals meine Heimat ware...