-8- Umstände und Einsicht

1.1K 40 1
                                    

Ich: „An Jonas"

John: „Mach dich da nicht runter, es ist nicht das erste Mal das er in Haft ist"

Ich: „Ich weiß und genau das ist auch das Problem. Weißt du als Jonas von den einen auf  den anderen Tag weg war konnte ich einfach nichtmehr. Ich wollte eigentlich gar nichts mehr von ihm Wissen. Er hat mich einfach im Stich gelassen dafür das er mit Drogen dealen konnte und hoffte so das große Geld zu machen.Ich bin darauf einfach nach München zu meiner Tante gezogen, hab es dort aber auch nicht lang ausgehalten und dann nach Frankfurt. Ich wollte eigentlich nie mehr zurück nach Hamburg und ihn nie wieder sehen"

John: „Ich kann dich verstehen, aber weißt du wenn man einmal drinnen ist kommt man da auch nicht mehr so schnell raus. Man ist da einfach in seinem eigenen Film und scheißt auf alles. Weißt du noch als ich gesagt habe:-

Ich: „Es geht darum, dass du bei uns dann nichtmehr weißt wo du anfangen sollst. Sei nicht zu gut zu uns, wir sind irgendwo alle Wixxer die sich das ganze selber zufügen"

John: „ganz genau"

Ich: „Aber jetzt ist es schon zu spät jetzt bin ich indirekt drinnen"

John: „Und genau vor dem hab ich dich gewahrt"

Ich: „Egal, jetzt ist es schon zu spät und die wichtigste Priorität ist das wir Jonas da irgendwie rauskriegen."

Plötzlich klingelte mein Telefon:
Lisa💞. Ohne zu zögern hob ich ab

Lisa: „Hallo"

Ich: „Hallo, Lisa"

Lisa: „Leo ich weiß nicht was ich machen soll. So wie es zurzeit aussieht wandert Jonas in den Bau"

Ich: „Das kann doch wohl nicht wahrsein. Ich hab heute eh einen Termin um mit ihm zu reden. Habt ihr schon einen guten Anwalt"

Lisa: „ja Christopher Posch, eigentlich der beste, wenn er es nicht schafft dann niemand."

Ich: „Wie gehts den kleinen ist alles in Ordnung bei euch?"

Lisa: „Naja Emilia ist gerade in einer ziemlich schwierigen Phase und da denke ich mir oft Malina kommt zu kurz"

Ich: „Ich könnte dir anbieten das ich solange Jonas jetzt eingebuchtet ist, dir unter die Arme greifen kann. Ich hab diese Woche Urlaub und sonst arbeite ich auch nur zwei Tage die Woche"

Lisa: „Das musst du nicht Leo."

Ich: „Aber ich will. Ich brauche sowieso was zu tun. Weißt du"

Lisa: „Wenn du willst kannst du auch in dieser Zeit zu uns ziehen, dann kann ich auch immer für dich mit Kochen als kleine Entschädigung"

Ich: „Können wir auf jeden Fall so machen, wenn du willst"

Lisa: „Du wärst mir echt die größte Hilfe, die existiert"

Ich: „Passt dann machen wir es so. Heute schon?"

Lisa: „Wie du willst"

Ich: „Ja dann komm ich heute noch mit den nötigsten Sachen zu euch"

Lisa: „Perfekt dann können wir gleich zusammen Abendessen und alles genau Besprechen"

Ich: „In Ordnung dann bis bald"

Lisa: „Tschüss, danke wirklich Leonie"

Ich legte auf und sah John an der mich ungläubig musterte und seinen Kopf aufs Lenkrad klopfte.

John: „Wie in alles in der Welt kann jemand so ein Helfersyndrom haben? Ich verstehe es einfach nicht"

Ich: „Mach jetzt mal halblang John. Das sind meine Nichten und Lisa ist meine Schwägerin. Wenn mein Bruder es nicht gebacken bekommt warum müssen dann Lisa und die Kinder darunter leiden."

John: „Lisa wusste auf was sie sich mit Jonas einlässt"

Ich: „Aber da gibt es so ein interessantes Wort namens: Liebe. Man hofft das man die Person zu einem besseren Menschen machen kann und steht auch dazu."

John: „Du stellst mich als komplett unsensiblen Menschen da, Leo. Denkst du ich war noch nie verliebt in meinem Leben. Ich sag dir mal was!
Meine Eltern sind extra von Hamburg weggezogen damit ich nie in kriminelle Dinge reingerate. Dann hab ich meine Ex-Freundin kennen gelernt bin in solche Kreise gekommen. Wir sind Hals über Kopf nach Hamburg gezogen und ich musste uns mit Drogen Ticken über Wasser halten. Ich hab viel Basketball gespielt, wo ich dann auch Jonas kennengelernt habe. Meine Freundin wurde dann schwanger und hat sich dann von mir getrennt und meine Tochter darf ich jetzt auch nichtmehr sehen"

Ich: „Warum kämpfst du nicht? Du bist ja sonst einer der oft für Sachen kämpft. Warum um deine Tochter nicht?"

John: „Es funktioniert nicht so leicht.Meine Ex hat viele asoziale Sachen gebracht und ich dann auch. Bis vor Gericht zurzeit läuft ja auch noch eine Verhandlung, ob ich sie irgendwann mal wieder sehen kann, aber ich werde so gut wie keine Chance haben"

Ich: „Was hast du denn so asoziales gemacht das du gar keine Chance vor Gericht hast?"

John: „Mir ist im Streit einmal die Hand ausgerutscht"

Ich: „Du hast sie geschlagen?"

John: „Denk bitte nichts falsches von mir du kennst die Umstände nicht"

Ich: „Welche Umstände, John?"

John: „Ich will nicht darüber reden ok?"

Ich schluckte schwer und es wurde im Auto mucksmäuschenstill. Welche Umstände muss es bitte geben um die Hand gegen eine Frau zu erheben. Wie kann John sowas machen. Ich habe ihn immer ganz anders eingeschätzt.

Zeitsprung
Ich saß gerade mitten in einem kahlen Raum, in dem nur Stühle und Tische standen. Hinter mir befand sich ein Beamter und ich starrte einfach gerade aus auf die Tür bis Jonas endlich kam. Dies geschah auch wenige Augenblicke später. Die Handschellen wurden ihm abgenommen und er setzte sich auf den Stuhl gegenüber von mir. Ich konnte einfach nicht glauben das ich mir sowas mitmachte.

Jonas: „Leo, es tut mir Leid"

Ich: „Ich kann nicht glauben das ich dich in Haft besuchen muss"

Jonas: „Die Bullen haben mich einfach blöd erwischt ok"

Ich: „Jonas, das du dein Leben nicht für dich änderst, damit hab ich abgeschlossen. Das du dein Leben für mich änderst, damit hab ich auch abgeschlossen. Damit das du dein Leben nicht für Lisa änderst auch. Aber das du für deine Kinder dein scheiß Leben nicht auf die Reihe bekommst, da mach ich mir wirklich Gedanken."

Ich hatte jetzt wirklich mit allem gerechnet, aber nicht mit dem was passierte nachdem ich diese Sätze ausgesprochen habe. Jonas kamen tatsächlich ein paar Tränen. Ich hatte Jonas noch nie weinen gesehen. Wirklich noch nie.

Jonas: „ich weiß ich bin ein schlechter Mensch ok?!"

Ich: „Jonas, du bist kein schlechter Mensch, du hast nur dein Leben einfach nicht im Griff. Du musst das ändern. Ich werde auf jeden Fall jetzt mal bei euch einziehen und Lisa bei den Kindern helfen. Dann sehen wir wie wir dich da jetzt rausbekommen ok?"

Jonas: „Danke Leonie."

Beamter: „Die Zeit ist vorbei! Frau Klauß, ich bitte Sie den Raum zu verlassen"

Ich stand auf und sah Jonas nochmal an

Ich: „Halt die Ohren steif, ich hab dich lieb"

Jonas: „ich dich auch, Engel"

————————————————————
Was glaubt ihr: Denkt Jonas über Leonies Worte nach? Und denkt ihr Leonie wird die Umstände von John noch erfahren?

K O M P A S S / /BONEZ MC , 187erzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt