Heute im Drachentraining: der Tötliche Nadder

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Sitzend auf dem Stuhl, die Arme auf die Fensterbank gelegt und darauf mein Kopf platziert schaute ich zu, wie am Horizont langsam die Sonne wieder neu zum Leben erwachte, um ihren täglichen Weg über den Horizont von Berk zu gehen. Ich hatte diese Nacht kein Auge zugedrückt. Es war einfach ein langer und aufregender Abend gewesen und ich fand es sinnlos ins Bett zu gehen, wenn doch gleich eh die Sonne aufging, und da war sie auch schon. Ich hatte Fischlegs geholfen, den von ihn ausgesuchten Gronkel zu Zähmen. Es war nicht wirklich schwieriger aber auch nicht leichter an ihn ran zu kommen wie an Stormfly, aber am Ende hatte er es dann doch geschafft und wir würden heute Abend gemeinsam weiter trainieren. Was ein Gedanke … gemeinsam weiter trainieren … ich fand es zum einen gut, dass ich nicht mehr alleine war und damit stand, doch zum anderen war es nun auch gefährlicher erwischt zu werden, vor allem, da noch nicht klar war, wer genau mich beobachtet hatte. Die Schmerzen von dem Absturz waren fast weg, nur noch der Kopf schmerzte. Ich hatte ihn mir mal angeschaut und ich war ziemlich froh gewesen dass ich dieses Metallband um den Kopf hatte, denn das Schützte mich vor einer großen Kopfwunde. Mir war bewusst, dass meine Haut bald nur noch mit blauen Flecken übersät sein würde und dass ich eine große Beule am Kopf haben würde, doch solange nichts gebrochen war und ich noch gehen, stehen und Kämpfen konnte.  Ich müsste mir nur eine geeignete Ausrede für die Flecken und die Wunden überlegen, aber das konnte ich alles auf das Drachentraining im Sinne von Drachen töten schieben, das würde mir jeder sofort glauben.

Ich stand auf und machte mich für einen ziemlich ereignislosen Tag fertig, der wieder mit Drachentraining begann, vorher aber noch die Standpauke von meinen Eltern, dass ich bald gegen den Drachen kämpfen sollte. Ich ging mit einem überhaupt nicht überzeugtem Jaja aus der Tür zur Arena. Die schlaflose Nacht machte sich langsam bemerkbar. Kaum war ich in der Arena angekommen, schon wurden meine Augenlieder schwer, aber ich versuchte wach zu bleiben und es mir möglichst nicht Anmerken zu lassen. Alle standen in der Arena um Gobber rum, alle, außer Fischlegs. Er hatte sich wohl dafür entschieden, heute das Bett wichtiger zu finden, als das Drachentraining. Eigentlich auch verständlich, denn wenn heute wieder der Gronkel dran wäre …

„… und heute beschäftigen wir uns wieder mit dem Tödlichen Nadder.“ Bekam ich noch mit, als ich zu den Anderen ging. ‚Verdammt‘ fluchte ich in Gedanken, doch ich wusste, dass dieser Tag kam, früher oder später.

Ich hatte dieses Mal das Glück, dass ich nicht bemerkt wurde, sonst hätten Snotloud und die Zwillinge mich bestimmt ausgefragt, warum ich so spät kam, doch vor Snotloud oder Ruffnut oder Tuffnut hatte ich keine Angst, vielmehr darum, was Gobber alles mitbekommen könnte und es dem Chief sagen würde. Mir lief es kalt den Rücken hinunter und ich schlug den Gedanken gleich aus dem Kopf. Gobber stand bereits schon draußen und legte den Hebel um. ‚Was mache ich nun? ‘ Ich hatte weder Drachengras noch Fisch dabei, um Stormfly zu besänftigen. Das einzige was ich hatte war meine Axt und meine Hände, mit denen ich sie kraulen kann, doch wie kam ich an sie ran? Das schwere schloss ging langsam nach oben und Stormfly stürmte aus ihren Käfig raus.

Verloren und GefundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt