Ein Neuer Tag bricht an - Teil 2

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Irgendwann löste er sich wieder von mir und legte seine Lippen an mein Ohr.

„Ich liebe dich auch.“ Flüsterte er und ich schaute ihn etwas überrascht an.

„Du … Du hast mich gehört … auf dem Schlachtfeld?“ fragte ich verdutzt. Er lächelte mich an und nickte. Ich wurde etwas rot und schaute verlegen weg.  

„Und ich danke dir für diese wunderschönen Worte.“ Sagte er zärtlich zu mir, nahm mein Kinn und zog mich zu sich, damit ich ihn ansah.

„Du … du verlässt uns also nicht? Du bleibst hier?“ stotterte ich etwas.

„Ja.“ Sagte er lächelnd und schaute mir in die Augen. Ich strahlte nur vor Glück und lachte etwas. Ich konnte es nicht fassen. Er bleibt wirklich hier, bei mir.

„Jetzt müssen wir aber zurück, mein Vater wollte noch mal vorbeikommen.“ Sagte er und ließ mich los. Ich nickte und wir gingen beide den Weg zurück zum Haus der Heiler. Das Stammesoberhaupt war schon dort und unterhielt sich mit Valka. Als wir den Raum betraten, schauten beide zu uns auf.

„Du lebst ja noch.“ Sagte Valka scherzhaft und Hiccup wurde etwas rot. Beide schauten zwischen uns her.

„Es ist alles gut.“ Sagte Hiccup, ich schaute ihn an und er erwiderte meinen Blick. Blöderweise konnten Eltern mehr sehen, als sie zugaben und beide wussten, was Sache war. Sie grinsten uns an und ich schaute mit leicht geröteten Wangen weg.

„Ist ja auch egal, wir haben gerade beschlossen, dass wir die Drachen hierher bringen und dass ich somit auch hier bleiben werde.“ Sagte Valka und Hiccup schaute sie glücklich an.

„Das wäre fantastisch.“ Meinte er. Valka schaute ihn lächelnd an und auch Stoik lächelte ihn stolz an. Für diesen einen Moment war alles perfekt.

Doch dann verdüsterte sich die Mine von Stoik und er schaute Hiccup ernst an.

„Dir ist hoffentlich bewusst, was das heißt, wenn du bleibst?“ sagte er in einem Strengen Ton. Hiccup wurde etwas nervös und schaute seinen Vater an. Er blieb still und hörte, was sein Vater zu sagen hatte.

„Du bist der rechtmäßige Erbe des Oberhauptes und ich finde, dass nun die Zeit gekommen ist, dich als offiziellen Nachfolger zu ernennen.“ Sagte er ernst und Hiccup starrte ihn an.

„I … ich … als Oberhaupt?“ fragte er ungläubig. Stoik nickte und schaute ihn ernst an.

„Ich brauche Zeit zum Nachdenken.“ Sagte Hiccup und ging schnell raus. Ich schaute noch einen kurzen Moment auf seine Eltern und rannte ihm dann nach. Er lief runter zum Dorf und verlangsamte seine Schritte. Ich holte ihn ein, stellte mich vor ihn und hielt ihn an.

„Was hast du jetzt vor?“ fragte ich ihn, als wir beide zum stehen kamen. Ich konnte nicht wirklich aus seiner Mimik schlau werden.

„Keine Ahnung … irgendwohin gehen?“ sagte er zögernd und schaute mir nur kurz in die Augen, „Astrid, ich bin noch nicht soweit. Gerade habe ich beschlossen auf Berk zu bleiben und dann überrempelt mein Vater mich mit sowas.“ Er hob seine Arme, um seine Worte zu betonen.

„Ich kann sowas nicht …“ sagte er etwas leiser. Ich starrte ihn an. ‚Aber einen Nachtschatten Zähmen mach ihn nichts aus‘ dachte ich und wurde etwas wütend.

„Jetzt hör mir mal zu. Wenn das einer kann, dann du. Ich meine, sieh doch, wie du Berk verändert hast.“ Sagte ich.

„Das war nicht ich, sondern du …“ kam er mir entgegen, doch ich unterbrach ihn.

„Nein, dass warst alleine du. Du hast mir gezeigt, dass Drachen keine Feindlichen Wesen sind, und dass man mit ihnen in Frieden leben kann.“ Sagte ich, „hör auf davon zu laufen und steh endlich zu deinem Schicksal. Mit dir als Oberhaupt kann alles besser werden.“ Ich lächelte ihn ermutigend an und er schaute weg. Mir kamen kurz Zweifel, dass er sein Wort brechen würde und mich alleine lassen würde, doch dann sah er mich an. Ich schaute in seine Augen und wusste, dass er neuen Mut gefasst hatte. Er nahm meinen Kopf in seine Hände und kam mir näher.

„Bitte versprich mir, an meiner Seite zu bleiben und mich nie zu verlassen.“ Sagte er so leise, dass ich es noch hören konnte. Ich lächelte ihn an.

„Ich verspreche dir, nie von deiner Seite zu weichen und immer für dich da zu sein.“ Sagte ich in derselben Lautstärke. Er lächelte, zog mich zu sich rann und küsste mich inniglich.

Dieses Versprechen galt für die Ewigkeit und es wurde nie gebrochen. Ich bin an seiner Seite geblieben und habe ihn unterstützt, wo ich nur konnte. Er hat das Angebot von Stoik angenommen und ist das Neue Oberhaupt geworden. Es gab wirklich harte Zeiten, wo ich ihn daran erinnern musste, dass er nicht alleine war. Doch in diesen Zeiten stärkte sich unsere Beziehung. Hiccup machte mir sogar einen Heiratsantrag und natürlich habe ich ja gesagt, das war einer der schönsten Momente. Dann kam unsere Hochzeit … und … ach. Das Leben auf Berk ist wirklich einfacher und erträglicher geworden mit ihm. Mit der Zeit sind wir selbst eine große Familie geworden. Zwar fehlten mir meine Eltern, doch ich erinnerte mich daran, dass sie an einem besseren Ort sind und dass sie bestimmt stolz auf mich wären. Mittlerweile haben wir auch einen Drachen Akademie. Dort lernen Kinder, wie sie ihre eigenen Drachen zähmen und dort bereiten wir uns auch immer auf kämpfe vor und erforschen neue Eigenschaften der Drachen. Die Drachen sind nun ein Teil von Berk und niemand würde es jetzt noch wagen einen Drachen anzugreifen. Ja, das Leben auf Berk ist wirklich einfacher und besser geworden. Und so soll es auch bleiben.

Verloren und GefundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt