Unberuhigende Nachrichten

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Die Tage auf Berk vergingen wie im Fluge, dann waren es Wochen, dann sogar ein, zwei Jahre, und man hatte uns immer noch nicht bemerkt, was das Drachentraining anging. Die anderen bekamen das mit meiner Hilfe ziemlich gut hin. Snotloud hatte sich den Riesenhaften Alptraum ausgesucht und ihn Hookfang genannt. Die Zwillinge nahmen sich den Wahnsinnigen Zipper, was auch verständlich ist, den dieser Drache hatte zwei Köpfe und brauchte zwei Reiter, und er wurde Barf und Belch von ihnen genannt. Ich war mir nicht wirklich sicher, ob das ein geeigneter Name für einen Drache wäre, doch der Zipper reagierte auf ihn, also gab ich mich damit zufrieden. Bei der Sattelherstellung halfen mir die Anderen, natürlich gab es immer wieder neue und bessere Ideen für einen Sattel, und die Zeichneten wir auf, wie Hiccup damals. Ich musste wirklich zugeben, in manchen Zeiten oder Situationen hatte ich ihn gebraucht, doch ich bekam alles ganz gut hin. Ich war mir sicher, wenn Hiccup diese Gang gegründet hätte, wäre er sicher ein guter Anführer gewesen, daran Zweifel ich selbst heute nicht. Was auch das Fliegen mit dem Drachen anging machten wir Fortschritte, naja, wenigsten bin ich beim zweiten Versuch nicht runter gestürzt, sonder bin auf ihrem Rücken drauf geblieben und es war ein unvergleichbares Gefühl auf den Rücken eines so mächtigen Geschöpfes zu sitzen und mit ihm zu fliegen und dank des Sattels tat es auch nicht mehr so weh. Aber nicht nur Sattel bauten wir, ich hatte mich daran gemacht, mir ein neues Outfit zu nähen, da ich langsam aus meinen alten Klamotten etwas raus wuchs, also hatte ich mir die Ideen von Hiccup genommen und mir ein neues Outfit entworfen, was natürlich am Ende super aussah. Auch die ganze Gang veränderte sich, nicht nur vom Aussehen her, sondern auch was die Einstellung zu Drachen anging. Ich brachte ihnen alles bei, was ich herausgefunden hatte und weihte sie in das Hiccup-Geheimnis mit ein.

In all den Monaten und Jahren gab es keine Drachenangriffe mehr und ich war mir inzwischen ziemlich sicher, dass Hiccup es geschafft hatte gegen die Königin zu siegen und die Drachen zu verjagen. Aber da wir keine Drachenangriffe mehr hatten, wurde auch langsam das Drachentraining eingestellt, da normalerweise es nur dazu diente, dass man ausgebildet wird um die Drachen von Berk fernzuhalten, aber da keine mehr da sind, gab es natürlich auch kein Training mehr und ich muss glücklicherweise hinzufügen, dass der Kampf gegen den Riesenhaften Alptraum, gegen den ich kämpfen sollte, in Vergessenheit geriet und nie stattfand.

Es waren nun rund drei Jahre vergangen und das Prinzip war immer das gleiche, Nachts raus schleichen und mit den anderen Trainieren gehen und Tagsüber im Dorf helfen, was sich auch zum besseren wendete, da nun nicht ständig Häuser erneuert werden mussten und das Holz für was anderes genutzt werden konnte. Aber was ich in all den Jahren nicht beachtet hatte war, dass die Drachen nun Grundlos für die Dorfbewohner in ihren Käfigen hockten, und meine Befürchtung, was sie mit den Drachen machen konnten, jetzt, da sie nicht mehr benötigt wurden, wurde heute Nacht bestätigt.

Ich lief wie jede Nacht an der Schmiede von Gobber vorbei, die eigentlich immer um die Zeit dunkel und leer war. Doch dieses Mal schien Licht aus ihr und ich hörte, wie sich zwei Wikinger unterhielten. Ich wollte schon weiterhuschen, als ich das Stichwort Drachen jedoch hörte, war meine Neugier geweckt und ich suchte mir schnell ein Versteck, um zu hören, was sie zu bereden hatten. Beide Stimmen erkannte ich sofort, es waren der Oberhaupt Stoik und Gobber. Ich presste mein Ohr mehr an das Holz, um besser zu hören.

„… sie verbrauchen unseren ganzen Fisch, den wir eigentlich benötigen, die Leute im Dorf zu versorgen.“ Sagte Stoik in einem gemäßigten Ton, aber ich hörte da schon etwas Gereiztheit heraus.

„Ja, aber man weiß ja nie, wofür die später gut sein werden.“

„Das gleiche hattest du mir schon vor Jahren gesagt, Gobber. Und, ist was passiert, werden sie benötigt? Nein.“

„Du hast ja recht, aber wir können sie nicht einfach frei lassen. Was, wenn sie das Dorf attackieren oder unser Essen stehlen. Man weiß nie, bei einem Drachen.“

„Nein, freilassen kommt auf keinen Fall in Frage. Wir müssen sie töten…“

Ich schlug mir vor Schreck die Hand auf den Mund, um keinen Laut zu machen. Töten, unsere Drachen, nein. Dass wollte ich nicht zulassen. Ich musste die Anderen warnen und lief so schnell, wie es nur ging zu der Arena.

Etwas außer Atem kam ich dort an und traf dort auf alle, die schon ihre Drachen aus den Käfigen geholt hatte und bereit waren für den nächtlichen Flug. Ich fand es nicht so toll ihnen den Abend versauen zu müssen, aber sie sollten es wissen.

„Sie werden unsere Drachen töten.“ Sagte ich laut in die Runde, alle verstummten und starrten mich an.

Verloren und GefundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt