"Kyra!" hämmerte Zuko mit der Faust gegen die verschlossene Türe SEINER Kajüte.
"Du machst jetzt diese Tür auf! Hast du mich gehört! Mach sie auf, na wird's bald!" Immer und immer wieder hämmerte Zuko gegen die Eiserne Tür. Hinter ihm der Captain, zwei Wachen und sein Onkel.
Der Rest der Mannschaft stand einen Gang weiter und hörte mit gespitzten Ohren zu.
Das wollte sich niemand entgehen lassen.
"Aufmachen hab ich gesagt! Du bist seit drei Tagen da drinnen, komm jetzt raus oder ich komme da rein und dann kannst du was erleben junges Fräulein! Hast du gehört?!"
Die letzten drei Tage hatte Zuko mehr als genug Geduld mit ihr gehabt. Nun war Schluss.
Normaler weise zog die Drohung, dass wenn sie nicht herauskäme er mit Gewallt die Tür einreißen würde immer.
Nur diesmal schien sie das keinen Meter zu interessieren.
"Irgendwann, irgendwann da ertränke ich sie in einem ihrer Heilbäder." zischte Zuko und trat einmal fest gegen die Tür.
Da war plötzlich zu hören wie das Schloss der Tür aufgedreht wurde und die Tür öffnete sich.
"Schreit noch lauter, die Männer unten im Maschinenraum haben Euch noch nicht gehört." meine Kyra, welche mit müdem Blick in der Tür stand. Ihr Haar war zu einem groben Dutt gebunden und der Kimono einigermaßen ordentlich gebunden.
Mit erschöpftem Schritt trat Kyra aus der Tür raus und schob sich an den Wachen und dem Prinzen vorbei.
"Ihr solltet langsam Mal Euer Bett abziehen lassen, der Geruch von eurem Sandelholzwasser hängt schon daran." murmelte Kyra und wankte den Gang entlang.
"Mistbiene." zischte Zuko, als er ihre, wieder gerichtete, Türe ins Schloss fallen hörte.
"Sie vereist fast mein ganzes Schiff, für sündhaft teures Geld muss ich die Schäden beheben lassen, welche sie verursacht hat und dann so etwas!" brüllte Zuko darauf los und die Wachen traten einen Schritt von hm zurück.
Für sein aufbrausendes und nur schwer zu kontrollierendes Gemüt war der Prinz nur zu gut bekannt.
Wütend atmete Zuko durch und ließ dann den Kopf in den Nacken fallen. Zischend stieß er einen gewaltigen Feueratmen zwischen den Zähnen durch und hüllte den gesamten Gang in Rauch.Die Sonne war bereits zwei Stunden untergegangen, als Zuko die letzte Kerze in Kyras Kajüte anzündete.
Ebenso war der Prinz dafür bekannt, das er sich genauso schnell wieder beruhigen ließ, wie er sich über Kyra aufgeregt hatte.
Er hauchte die tänzelnde Flamme auf seiner Fingerspitze aus und blickte dann durch den Raum. Über zwanzig Kerzen erhellten den Raum in dämmrigen Licht und spiegelten sich teilweise auf der Oberfläche des Wassers in der Badewanne, welche in der Mitte des Raumes stand.
Zuko wandte sich zu Kyra um. Diese stand vor dem Wasserbecken und schnürte ihren dunkelroten Kimono auf.
Es war einer ihrer Lieblingsstücke. Bodenlang, mit Schleppe, Schulterfrei und Pelzbesatz an ärmeln und Schultern. Dazu die Kirschblüten welche mit seinem, rosanen Faden eingestickt worden waren.
Zuko trat hinter sie, als sie den seidenen Mantel aufgebunden hatte und streifte ihn sanft von den Schultern.
Wortlos warf er ihn locker auf ihr Bett und trat noch näher an sie heran.
Er sah die lange, Narbe, welche sich über ihren Rücken zog. Er erinnerte sich noch an den Tag, an dem ihr Vater ihr die verpasst hatte.
Noch nie hatte er eine Frau so schreien hören wie sie an diesem Tag.
Ozai hatte vor lauter Wut auf Kyra, ihr einen Feuergürte entgegengeschickt und Kyra hatte ihm gerade noch den Rücke zudrehen können. Dann hatte sich das Feuer durch ihr Bediensteten Kleid durchgebrannt, ihr einen Teil der langen Haare versenkt und ihr eine Wunde von einer Schulter bis zum halben Rücken runter zugefügt. Ihre Wunde war nicht so tief wie seine gewesen doch sah man noch leichte rote Schatten spürte das Narbengewebe.
Ihren Schrei würde Zuko nie vergessen.
Er fasste sie mit beiden Händen unter den Armen, zog sie an sich ran und hob sie federleicht über den Wannenrand in das Wasser hinein. Kaum ließ Zuko von ihr ab, glitt Kyra in die Hocke und legte die Arme um ihre Beine herum.
Das Wasser war warm und Kyra legte die Stirn auf ihren Knien ab. Sie atmete ein paar Mal tief durch, schloss sie Augen, dann holte sie Luft und glitt unter Wasser. Schon begann das Wasser um sie herum bläulich zu leuchten.
Zuko lehnte sich auf den Wannenrand und sah auf Kyra im Wasser runter.
Er konnte sehen, wie ihr abgestumpftes Haar seinen Glanz und sein Volumen zurückbekam, wie die Schatten unter ihren Augen verschwanden, ihre Wimpern wieder dichter wurden, ihre Lippen an Farbe gewannen und wie die blauen Flecken und Schrammen von ihrem Ohnmachtsanfall vor ein paar Tagen verblassten.
Seit sie auf See waren nahm Kyra immer und immer wieder Heilbäder dieser Art. So wurden auch jene Anfälle, wie vor wenigen Tagen seltener oder weniger schlimm.
Einige Minuten könnte Kyra so in diesem Heilbad aushalten ohne Luft holen zu müssen und in dieser Zeit sah sie meist so friedlich aus, während die hell leuchtenden, blauen Lichtstreifen um sie herum tanzten und ihren Körper umspielten.Vorsichtig legte Zuko sie auf dem Bett ab und zog ihr die Decke über.
So wie immer, denn so wie jedes Mal nach einem ihrer Heilbäder, schlief Kyra tief und fest. Aus diesem Grund musste Zuko auch immer dabei sein, wenn sie so ein Bad nahm. Wäre er es nicht, würde sie einfach ertrinken, da sie nie von selbst hochkam um Luft zu holen, zu tief war sie dafür in ihrer Trance.
Er strich ihr einmal das Haar aus der Stirn und zog ihr die Decke bis über die Schulter und wandte sich dann ab um zur Tür um zu gehen.
An der Tür hob er eine Hand und ballte diese kontrolliert zu einer Faust. Schon erstarben die Flammen der Kerzen, dann ging er hinaus und zog die Tür hinter sich zu.
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Sonne & Mond (ZukoFF)
FanfictionEr ist ein Feuersturm, sie eine reißende Flut. Eine Wasserbändigerin, welche von der Feuernation trainiert, erzogen und geformt wurde. Zwei Jahre älter als der Prinz, und seine rechte Hand. Ein Team, wie man es nicht nicht gesehen hat. Noch nie h...