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Sein heißer Atem traf in ihren Nacken und sein Arm lag über der Decke, locker um ihre Taille herum. Den anderen Arm hatte er unter seinem Kopf abgelegt. Er schlief noch tief und fest, schien aber zu träumen, denn seine Hand, über ihrer Taille zuckte immer wieder mal.
Sie schlief schon lange nicht mehr. Sie schlief eigentlich im er, wenn er bei ihr war, nur wenige Stunden und diese auch nie durch. Immer wieder wachte sie auf, wenn er sich bewegte oder leise im Schlaf zu reden begann. Er redete oft im Schlaf, eigentlich jede Nacht.
Manchmal schrie er auch. Da ließ er sich meist kaum beruhigen.
Diese Nacht hatte er nicht geschrien, nur leise gesprochen. Anders als sonst hatte er diese Nacht sich auch nur zweimal hin und her gedreht.
Nun lag er schon ehr als zwei Stunden ruhig auf seiner rechten Seite, hielt sie locker im Arm und schlief.
Er hielt sie nicht liebevoll im Arm, nicht zärtlich und auch nicht vorsichtig. Er hatte den Arm einfach nur über ihre Taille gelegt, ohne einen Hauch von Gefühl.
Sie zuckte einen Moment erschrocken zusammen, als sie ihn aufatmen hörte und er sich aufsetzte.
Im ersten Moment sagte er kein Wort zu ihr, dann lehnte er sich zu ihr runter, strich ihr einmal fest über den Oberarm und raunte ernst: „Du kommst heute Abend zu mir."
Sie hob nicht den Kopf, sah ihn nicht an.
„Sieh mich an, wenn ich mit dir spreche." er legte ihr zwei Finger unter das Kinn und drehte ihren Kopf zu ihm herum.
Sie zog nur eine Augenbraue hoch, nickte dann jedoch kühl.
Er formte mit einem Mundwinkel ein arrogantes Lächeln. „Als ob du nichts davon hättest, Kyra." er strich ihr schon fast grob über das Kinn und lehnte sich noch ein Stück zu ihr runter. „Als ob ich es nötig hätte, Prinz Zuko." erwiderte Kyra mit einem gefährlichen Zischen in der Stimme. Wieder lächelte der Prinz arrogant.
„Natürlich nicht, mein kleines." raunte er ihr zu und lehnte sich zu ihren Lippen runter.
Ehe Zuko sich versah, stieß Kyra sich von der Matratze ab, drehte beide herum, schwang sich über ihn und presste seine Hände neben ihm auf diese.
„Wir hatten eine Vereinbarung, Prinz Zuko." erinnerte sie ihn. Sie umklammerte seine Handgelenke so, dass sie genau einen Nervenbündel abdrückte. Es gelang ihm nicht die Arme auch nur Millimeter zu bewegen.
„Ich habe sämtliche Freiheiten auf diesem Schiff und niemand rührt mich gegen meinen Willen an, was Euch einschließt, dafür genießt Ihr gewisse Vorzüge, was mich betrifft. Aber verwechselt diese Vorzüge ja nicht mit einem Freifahrtschein. Ich gehöre Euch nicht. Es ist allein meine Entscheidung, wann Ihr diese Vorzüge bekommt und wann nicht. Vergesst das nicht, Zuko." warnte sie den Prinzen und sah ihn mit stechendem Blick an.
Der sah sie tiefen entspannt an. „Du scheinst auch etwas zu vergessen, Kyra." konterte Zuko und riss Kyra mit seinen Beinen die ihren weg. Schon löste Kyra ihren Griff und der Prinz drehte sie unter sich.
Kyra entwich alle Luft aus der Lunge, als sie unter ihm aufkam und er ihre beiden Arm mit einer Hand über ihr fixierte.
Seine andere Hand lag auf ihrer Taille auf.
„Würdest du all das hier." er strich ihr über die Seite.
„Nicht wollen, hättest du jeder Zeit gehen können. Niemand hält dich hier. Du bist frei und das schon seit drei Jahren. Sieh es ein, mein Kleines." er sah sie n und lehnte sich noch weiter zu ihr runter.
„Du bist nicht hier, weil ich es von dir verlange oder weil du auf diesem Schiff eingesperrt bist.- Du bist hier, weil du es so willst." er raunte es ihr mit schnurrender Stimme ins Ohr und packte an ihrer Taille fest zu.
Kyra hielt die Luft an und sah den Prinz mit funkelndem Blick an.
„Wusste ich es doch." lehnte sich Zuko schnell zu Kyra. Doch die schwang ihn von sich runter und schlug ein Rad aus dem Bett raus.
Sie warf das lange braune Haar nach hinten und zog die Schleife ihrs Kimonos zu.
Schon war Zuko auf den Beinen. Er trug nichts als seine schwarze Hose. Wieder zeichnete sich ein arrogantes Lächeln auf seinen Lippen ab.
Mit langsamen Schritt ging er auf sie zu, musterte sie dabei genau von oben nach unten.
Sie kniff die Augen leicht zusammen und beobachtete jeden seiner Schritte.
Da machte der Prinz einen schnellen Ausfallschritt nach vorne und wollte nach ihrem Unterarm greifen.
Kyra warf die Schulter nach hinten und wich ihm zur Seite aus. In einer gleitenden Bewegung drehte sie sich zur Seite weg und glitt hinter den Prinzen, der griff ins Leere.
Der blicke kurz über die Schulter nach hinten, drehte sich schnell um und wollte wieder nach ihr greifen.
Diesmal drehte Kyra sich unter seinem Arm weg.
Es war ein Spiel. Ein Spiel welches Kyra und Zuko so gut wie jeden Tag spielten. Er versuchte sie zu fassen zu bekommen, sie wich ihm aus. Sie reizte ihn, bis zum Äußersten und er versuchte alles um sie in die Finger zu bekommen.
Er wollte sie um jeden nur erdenklichen Preis haben, doch Kyra wollte, dass er etwas dafür tat. Sie war kein Hund, nachdem man pfiff, der dann angelaufen kam.
Sie machte es ihm nicht leicht, das hatte sie noch nie getan. Jeden Tag wich sie ihm solange aus, bis ihn langsam der Zorn packte und er begann ihre Schritte, ihre Bewegungen hervor zu ahnen und sich ihrem Rhythmus anpasste. Darin wurde er immer besser. Er wurde präziser, schneller. Immer schneller fand er ihren Rhythmus. 
Kyra sprang vom Boden ab und schlug ein Rad nach hinten um ihm diesmal auszuweichen, doch diesmal war der Prinz schneller.
Er riss ihr mit den Beinen die Arme weg und fing sie, ehe sie unsanft auf dem Boden aufschlagen konnte mit beiden Armen um die Brust ab.
„Uff!" gab Kyra von sich, als ihr die Luft entwich.
Zuko schwang Kyra zwischen seinen Beinen nach vorne, warf sie ein Stück hoch, packte sie um die Beine und um die Taille und drehte sie schnell herum.
Schon stand er zwischen ihren Beinen und Kyra hielt sich an seinen Schultern fest.
Zuko war zwei Jahre jünger als Kyra, doch hatte er eine Kraft im Körper, wie Kyra sie bisher nur selten gesehen hatte.
Mit beiden Armen drückte er Kyras Körper gegen sich und fiel im nächsten Moment mit ihr gegen eine der Wände. Kyra keuchte auf, als ihr Rücken gegen die Wand prallte und krallte sich an Zukos Schultern fest. Zuko umklammerte fest ihre Taille, drehte sich mit ihr im Arm herum, fegte mit einer Hand alles von Kyras Schreibtisch, wobei eines der Tintenschälchen zu Bruch ging, und setzte sie auf diesem ab.
Mit einem festen Ruck an Kyras Kniekehlen zog er sie dicht an sich ran, warf einen Arm um ihre Taille, schob die andere Hand in ihr volles Haar, welches ihr über den Rücken fiel und küsste sie verlangend auf die Lippen.
Kyra hielt den Atem an und hielt sich an Zukos Nacken fest.
Der lehnte sie nach hinten und lehnte sich über sie, bis Kyra mit dem Rücken auf dem Tisch auflag.
Gerade als Zuko Kyras Hals hungrig in Beschlag nahm, klopfte es heftig gegen Kyras Zimmertür, dann flog diese auf.
„Was denn?!" rief Zuko erzürnt und richtete sich auf, ohne dabei eine Hand von Kyras Hals zu lösen. Mit dem Daumen strich er ihr sanft über diesen.
„Sir, sie sollten sich das ansehen und zwar sofort." bekam die Wache, welche in Kyras Zimmer geplatzt war, kurzatmig raus.
„Der Avatar?" wollte Zuko wissen, fasste Kyra am Arm und zog sie in eine aufrechte Position. „Wir sind uns nicht Sicher, Sir." schüttelte die Wache den Kopf.
„Du kommst mit." zog Zuko sie an der Hand vom Tisch runter und zur Tür. Kyra konnte sich gerade noch ihren Roten, mit Fell besetzten Morgenmantel greifen, ehe Zuko sie zur Tür raus zog. Diesen warf Kyra sich im Laufen über.
Kyra lief so schnell hinter Zuko her, dass sie mit Schwung gegen seinen Rücken prallte, als er ruckartig auf dem Deck stehen blieb.
„Ohh!" stieß Kyra aus.
Zuko griff hinter sich und hielt sie an der Taille mit einem Arm fest, ohne den Blick vom Himmel zu lösen.
Kyra schüttelte einmal den Kopf, rieb sich einmal die Nase und trat dann hinter Zuko vor.
Doch was sie da sah, da vertraute sie ihren eigenen Augen nicht.
„Hab ich dich." knurrte Zuko.

Sonne & Mond (ZukoFF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt