Prolog

1.9K 59 0
                                    

12 Jahre zuvor:
Sie war das erste, was er mit seinen kindlichen Augen erfasste, als die Familiensänfte, den Palast verließ und sich durch den Innenhof bewegte.
Braunes, leicht gelocktes, langes Haar, gebräunte Haut und solch schöne Augen, wie er sie noch nie gesehen hatte.
Er ließ die Hand seiner Mutter los, welche seine Schwester im anderen Arm hielt und sprang von der Sänfte.
"Zuko!" rief sein Vater ihm streng hinterher, griff schnell über seine Frau drüber, welche sich überrascht zurück lehnte, und versuchte noch, seinen Sohn am Arm zu packen, doch da war dieser bereits von der Sänfte gesprungen und landete unsanft auf seinen Knien.
Zuko zischte schmerzerfüllt auf, als er den stechenden Schmerz auf seinem Knie fühlte und spürte wie sein Knie warm und der Stoff seiner Hose nass wurde.
Er konnte sie überrascht aufatmen hören und im nächsten Moment, schob sich eine zierliche Hand unter seinen Arm, ehe die Wachen sich auch nur bewegen konnten.
Als Zuko aufsah, sah er in ihre strahlenden Augen.
Ohne ein Wort, zog sie ihn auf die Beine und sah ihn dann an.
Sie blinzelte einmal und zog dann den Kopf etwas zurück, als hätte er sie erschreckt.
"Zuko," ging da seine Mutter neben ihm in die Knie und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
"Hast du dir weh getan?" fragte sie und sah dann zu ihr auf.
"Danke." lächelte Ursa, stich ihr einmal über den Oberarm, bevor sie das Mädchen vor sich mit liebevollem Blick ansah und sie fragte: „Wie ist dein Name, mein Kleines?"

3 Jahre zuvor:
Sein Schrei war so durchdringend, dass es ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Er war so schmerzgetränkt, dass es ihr alles zusammenzog. Doch konnte sie den Blick nicht abwenden. Die Flammen brannten sich tief in seine helle Haut, verbrannten Wimpern und Augenbraue. Senkten sein schwarzes Haar an.
Sie presste die Hände fest über den Mund um nicht vor Schreck zu schreien.
Schreiend fiel er zu Bode, wand sich hin und her, krümmte sich zusammen und die Tränen schossen ihm in die Augen.
Schnell, flach und unregelmäßig holte er Luft, zitterte dabei am ganzen Körper.
Langsam trat sein Vater von dem Prinzen zurück, ging an den Rande des Kampffeldes und wandte sich um.
Er wandte sich ihr zu und sah sie mit kaltem Blick an. Mit einem Nicken rief er sie zu sich.
Mit einem Schritt, wie in Trance, ging sie auf den Feuerlord zu. Die Gaffenden Beiwohner dieses Exempels wandten sich zu ihr um und machten ihr einen Gang frei, durch welchen sie auf das Kampffeld hinaufsteigen konnte.
Direkt vor dem Podest blieb sie stehen und sah, mit ihren kristallblauen Augen, zu dem Feuerlord auf. Der lehnte sich ihr entgegen, packte sie am Arm und riss sie zu sich hoch.
"Er hat dich damals gewählt, also wirst du ihn auf seiner Suche begleiten." zischte er ihr zu und stieß sie auf Zuko zu.
Sie sah den Feuerlord einen Moment über die Schulter an, dann ging sie auf den, vor Schmerz ohnmächtig gewordenen, Prinzen zu und ging neben ihm in die Knie.
Vorsichtig strich sie ihm über die unversehrte Gesichtsseite, ehe sie ihm einen Arm unter den Oberkörper schob und seinen Kopf auf ihren Knien ablegte.
"Es wird alles gut. Alles gut." flüsterte sie, umschloss schnell ihre Hände mit Wasser und legte ihm diese auf seine verbrannte Gesichtsseite.
"Es wird alles gut." strich sie ihm über das schwarze Haar.


Zwei Wochen später:
"Still halten." forderte sie mit klarer Stimme und drehte die Hände einmal herum. Schon schloss sich klares Wasser um ihre Hände und leuchtete blassblau auf.
Ganz vorsichtig legte sie ihre Hand über seine verletzte Gesichtshälfte und hielt ihn mit der anderen Hand fest.
"Nicht bewegen." sprach sie ihn nochmal an und konzentrierten sich voll und ganz auf den Heilungsprozess.
Ihm die Schmerzen nehmen, das Gewebe erneuern, die Muskeln entspannen. Der Prinz, welcher vor ihr saß und sich an ihrer Taille festhielt, krallte sich an dem Stoff ihrer Kleidung fest und unterdrückte den Impuls ihr eine mit der Rückhand zu verpassen und sie von sich zu stoßen.
Er schrie nicht, wer bewegte sich nicht, doch die Schmerzen waren unerträglich.


Sonne & Mond (ZukoFF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt