Ich soll keine Lügen erzählen.
Eragon biss die Zähne zusammen, während sich die Buchstaben rot in seinen Handrücken gruben. Neben ihm atmete Harry zischend ein. Wieso hatte sein Freud nicht einfach schweigen können? Es war doch klar gewesen, dass Umbridge nicht auf sie hören würde. Wenigstens hatte er Harry davon abhalten können, komplett auszurasten. Dafür saßen sie jetzt beide da. Wenn dieses Krötengesicht einmal wegschauen würde! Er könnte leicht einen Zauber wirken, der ihn und Harry vor den Schmerzen schützte, aber Umbridge ließ sie nicht aus den Augen. "Tja, das habt Sie davon, wenn Sie diese Lüge verbreiten.", sagte sie schadenfroh, "Und Sie werdet so lange bleiben müssen, bis sich die Botschaft eingeprägt hat."
"Das ist Folter! So etwas ist verboten.", presste Eragon unter zusammengebissenen Zähnen hervor. Er hatte schon um einiges schlimmere Schmerzen ertragen müssen, aber es ging ihm uns Prinzip. Diese Frau machte ihn so wütend und er konnte sich nicht dagegen wehren.
"Was Dumbledore nicht weiß, macht ihn nicht heiß!", meinte sie vergnügt. "Und dieser Schmerz ist noch gar nichts. Nur eine kleine Warnung. Sobald Dumbledore aus dem Weg ist, lasse ich Filch mit der Peitsche oder einem heißen Eisen kommen. Oder wäre Ihnen der Cruciatus-Fluch lieber?"
"NEIN!" Er und Harry hatten gleichzeitig gerufen. Wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Harry, vermutlich, weil er den Fluch und seine Folgen kannte, Eragon, weil er sich nich zu gut daran erinnern konnte, wie der Rücken von Arya nach ihrer Gefangenschaft in Gil'ead ausgesehen hatte. Hasserfüllt starrten sie beide zu der Lehrerin auf. Obwohl Umbridge stand und die Jungen saßen, war sie kam größer als die beiden. "Wir werden es schon noch schaffen, Sie loszuwerden!", meinte Harry wütend und Eragon war sich sicher, dass er im Kopf noch hinzugefügt hatte: Sie hässliche pinke Kröte!
"So?", fragte sie, ohne weiter auf die Provokation einzugehen. "Weiterschreiben. - Ich sehe, es wird noch lange dauern, bis Sie es verstanden haben. Und ich würde Ihnen empfehlen, ruhig zu sein, außer Sie wollen noch weitere Abende in meiner Gesellschaft verbringen."
Eragon konnte sich gerade noch ein 'Morgen kann ich nicht, da muss ich zu Professor Snape' verkneifen. Es wäre wirklich unklug, jetzt noch weiter zu diskutieren. Auch Harry schien das begriffen zu haben, denn er begann ebenfalls wieder zu schreiben.
Ich soll keine Lügen erzählen.Nach einer weiteren, endlos langen Stunde durften sie endlich gehen. "Können wir das Ron und Hermine bitte nicht erzählen, ich will nicht, dass sie sich Sorgen machen.", meinte Harry. Eragon war zwar anderer Meinung, versprach aber trotzdem, den beiden nichts zu erzählen.
"Warte kurz.", bat er Harry, als sie kurz vor dem Gemeinschaftsraum waren und ging mit ihm in einen leeren Raum. "Waise heil" Langsam verschwanden die zarten Narben, von Harrys Hand und kurz darauf auch von seiner eigenen. Eragon sagte noch: "Ich denke, wir sollten uns in ihrem Unterricht zurückhalten und am besten auch die anderen warnen. Wir können ja sagen, sie hätte angedeutet, das nächste Mal zu versuchen uns mit Veritaserum dazu zu bringen, unsere Geheimnisse auszuplaudern. Diese Idee habe ich tatsächlich am Rand von ihrem nur mäßig geschütztem Geist herumirren sehen."Eragon pov.
Das Nachsitzen bei Snape am nächsten Tag war um einiges angenehmer. Zuerst erzählte er mir wütend etwas von wegen, ich hätte ihn vor der ganzen Schule blamiert, doch ziemlich bald beruhigte er sich wieder. Es war erstaunlich, wie anders sich der Lehrer im Unterricht verhielt. In den Ferien war er so neugierig auf Alagaësia und alles, was ich über Magie wusste, gewesen, in der Schule wurde er zu einer gefühlslosen Persönlichkeit, ohne besonderes Interesse an Gerechtigkeit. Ich hätte ihn gerne gefragt, warum er sich nach außen so kalt zeigte, oder warum er genau bei mir seine Maske fallen ließ. Er wurde dann zwar nicht gerade freundlich, höflich und liebenswürdig, aber er war fair, interessiert und hatte einen trockenen Humor. Wie in den letzten Wochen erklärte Snape mir zuerst etwas über Zaubertränke und andere Dinge, die er über Magie wusste. Er hatte auch angeboten, mir etwas über die dunkle Künste beizubringen (natürlich nur zur Verteidigung und für das generelle Verständnis der Magie), doch ich hatte (wegen Saphiras Protesten und weil ich eh schon genug zu tun hatte) abgelehnt. Vielleicht würde ich ja nächstes Jahr auf sein Angebot zurückgreifen. Den Rest der Stunde erzählte ich dem Professor, wie ich damals mit Arya die Geister getroffen hatte und stellte ihm dann meine Überlegungen zu Professor Binns' Bewusstsein vor. Er wirkte ziemlich überrascht von dieser Erkenntnis und sein Gesichtsausdruck war so wie immer, wenn er etwas Neues über Magie erfuhr. Ich hatte wirklich selten eine so neugierige Person getroffen.
"Könntest du mir beibringen, wie man das Bewusstsein von anderen Lebewesen spüren kann?", fragte Snape dann.
"Wenn Sie schwören, diese Fähigkeit nicht einzusetzen um anderen zu schaden, bin ich einverstanden. Kommen Sie am Sonntag Nachmittag in den Wald. Ich bin mir sicher, es wird Ihnen nicht schaden, ein wenig zu meditieren.", antwortete ich, den ersten Teil ernst, den zweiten leicht belustigt. Es war sehr interessant, sich den Lehrer beim Meditieren vorzustellen.
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Harry Potter und Eragon
FanfictionEndlich haben Eragon und Saphira einen passenden Ort für die neue Generation der Drachenreiter gefunden und freuen sich über eine Auszeit. Doch das Schicksal scheint etwas anderes mit ihnen vorzuhaben. Sie werden in ein fernes Land geschickt, um "da...