10.Gefahr

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Eragon rannte durch den Wald. Trotz seiner Fähigkeiten kam ihm der Weg unendlich weit und er selbst sich schrecklich langsam vor. Er spürte wie Saphira bereits immer schwächer wurde, trotz der von ihm gesendeten zusätzlichen Kraft. Sie war unabsichtlich auf der Lichtung der Arocmantulas gelandet und diese hatten sie sofort mit unzerreißbaren Spinnweben gefesselt. Ihr Feuer hielt die Spinnen zwar auf Abstand, aber aus irgendeinem Grund schienen diese Wesen nur geblendet zu sein. Das Drachenfeuer konnte ihnen und auch den Fesseln nichts anhaben. Endlich kam auch Eragon bei der Lichtung an. Zu seinem Glück war die Aufmerksamkeit der Riesenspinnen auf die Drachin gerichtet, die in den Spinnweben zappelte und alles in ihrem Umkreis außer ihr eigentliches Ziel zu grauer Asche verbrannte. Vor Sorge würde er am liebsten einfach losstürmen, die Spinnen besiegen und Saphira befreien, doch das wäre ein reines Selbstmordkommando, zumal er deren Fähigkeiten nicht einschätzen konnte. Saphira, halte durch, ich komme gleich! Eine Welle aus Dankbarkeit und Dringlichkeit zur Beeilung flutete durch seinen Geist. Er hielt es für unwahrscheinlich sich bis zu seiner Gefährtin schleichen zu können. Selbst unsichtbar und lautlos wie eine Elfe bestand das Risiko bemerkt zu werden und er wollte die kämpferischen Fähigkeiten der Riesenspinnen nicht auf diese Weise erfahren. Vielleicht kann ich ja mit ihnen reden? - Kleiner, es ist jetzt nicht die Zeit für dummen Edelmut. Ich möchte ja nicht sagen, dass mein Leben mehr wiegt als das dieser ekligen Riesen-bein-Tiere aber es steht einfach zu viel auf dem Spiel! - Warte mal.. Ja, ich habe eine Idee!... Es war nicht die Zeit für lange Erklärungen, also schickte Saphira ein Bild davon. Ja, das könnte gehen..., danke!

Hallo, ehrenwerte Riesenspinnen! Ich bin Eragon Schattentöter, und ihr?

Sofort drehten sich alle Arocmatulas zu ihm um. Vielleicht waren zu erstaunt um ihn zu fangen... Oder sie konnten wirklich antworten. Aber wenigstens hatte er Saphira eine kurze Pause eingebracht. Sie hing noch immer in den Spinnweben, blieb aber ruhig, um die Aufmerksamkeit der Riesenspinnen nicht wieder auf sie zu lenken. Er wollte gerade it seinem Plan beginnen, als eine von ihnen antwortete: Oh, noch eine Mahlzeit! Diesmal kannst du uns nicht einreden, dass du ein Freund von Hagrid bist!

Hab ich auch nicht vor, ich kenne Hagrid nicht. Und das ist mein Drache, den ihr da gefangen hält! Jetzt musste er sich konzentrieren. So leise, dass es niemand außer ihm hören konnte, sprach er einen Zauber, der sein Schwert unsichtbar machte. "Rïsa" flüsterte er und spürte wie Brisingr sich aus seiner Hand hob. Vorsichtig dirigierte er es in Richtung Saphira, während er wieder zu sprechen begann. Bitte gebt sie frei, ihr findet sicher etwas anderes zu essen. Außerdem sind die Schuppen viel zu hart, da kommt ihr nicht durch! Wir wollen euch nicht schaden! Saphira mischte sich nun auch ein, und drohte Und wenn ihr mich nicht sofort freigebt, dann werden wir euch grillen und zerfetzen!

Fangst du jetzt zum Betteln an? Wir werden unsere Mahlzeit nicht abgeben! Und wie willst du uns grillen und zerfetzen, wenn du nicht mal gegen unsere Fesseln ankommst! Unser Gift wird deine Schuppen weg-ätzen!

Keiner der beiden Gefährten ließ sich etwas anmerken, als das unsichtbare Schwert sich Saphira näherte und dann langsam begann, den Drachen aus den Netzen zu schneiden. Doch wie, als hätten sie etwas bemerkt wurden die Spinnen plötzlich unruhig. - Dann, wie auf ein geheimes Kommando, krabbelten sie auf den Jungen vor ihnen zu. Eragon, der noch voll auf Brisingr konzentriert gewesen war, bemerkte die großen Wesen zu spät. Schon war er von schwarzen, haarigen, Beinen umzingelt. Von Oben blickten sie mit kalten, weißen Augen auf ihn herab. Seine Konzentration riss, und er hörte, wie etwa eine Baumlänge entfernt, das Schwert auf den Boden prallte. ERAGON! Er hörte Saphiras Schrei, die Netze hielten sie noch immer gefangen. Eragon sprang in die Höhe und versuchte sich freizukämpfen, doch es war unmöglich, dabei nicht vom Gift, mit dem ihn die Spinnen stoppen wollten, getroffen zu werden, also hörte er wieder auf. Er wurde hochgehoben, mit Spinnweben gefesselt und noch weiter in die Lichtung hineingetragen. Er konnte nicht viel erkennen, bis die Spinnen vor ihm zur Seite traten. Die zwei die ihn trugen, klicken mit ihren Zangen, als ob sie jemanden rufen wollten. Kurz darauf wusste Eragon wen: Eine Arocmantula, größer als alle anderen, tauchte vor ihnen auf.

Wen habt ihr mir denn da mitgebracht, meine Kinder?

Wir haben den Menschen und ein Feuer-speiendes Riesen-Tier gefangen. Die schmecken beide sicher lecker!

Eragon musste bald etwas tun. Diesen Wesen schien Magie nichts anhaben zu können, vielleicht konnten sie sogar die Magie irgendwie umkehren und gegen ihn verändern - es war also eindeutig zu gefährlich, und er konnte sich nicht genug konzentrieren, um es noch einmal mit dem Schwert zu versuchen. Es waren zu viele um sich freizukämpfen, aber vielleicht konnte er zumindest etwas Zeit erkaufen, indem er mit ihnen redete.

Woher wollt ihr wissen, ob wir wirklich so gut schmecken? Vielleicht bekommt ihr auch schrecklich Bauchweh, weil die Schuppen in euren Mägen kratzen und schaben.

Wer bist du, dass du so mit uns reden kannst?, fragte die Riesenspinne, die anscheinend die Anführer und Mutter der anderen war.

Ich bin Eragon und kann mit euch sprechen, weil ich ein Drachenreiter bin. Darf ich euren Namen erfahren?

Aragog, ist mein Name. Und es ist unser Revier in dem ihr euch aufhält, also dürfen wir mit euch machen was wir wollen. Meine Kinder sind hungrig und der Drache - ICH BIN WEIBLICH!!! brüllte Saphira verärgert - wird uns einige Tage ernähren können, das ist mit unserer Größe und Anzahl hier oft ein Problem, weil die Nahrung, die hier zu finden ist, ist uns oft zu klein und zu wenig. Ich fürchte also ihr kommt dem Gefressen-werden nicht davon.

Noch während Eragon Aragog zuhörte, beschloss er zu handeln. Es gab keine andere Möglichkeit als sich freizukämpfen. Irgendwie musste er dann zum Schwert kommen, oder genug Zeit bekommen um es mit Magie zu holen. Also los! Saphira brüllte zu Ablenkung. Die halbe Sekunde der Unaufmerksamkeit bei den Spinnen nutzte er aus um in die Höhe zu springen. Eragon landete auf dem Rücken von einer Spinne, katapultierte sich sofort wieder mit elfischer Geschwindigkeit weiter auf einen Baum. Von dort wollte er zurück auf den Boden, um zum Schwert zu gelangen, doch eines der großen Spinnennetze unterbrach seinen Sprung. "Bárzul!" Jetzt waren sie beide gefangen. Aber wenigstens hatte Eragon einige Sekunden Zeit erkauft, bis die Arocmatulas zu ihm gelangen würden. Mit Magie hob er das Schwert und ließ es in Richtung seiner Gefährtin schweben. Plötzlich spürte er, wie seine Kraft unterbrochen wurde. Eragon konnte nicht bis zur Stelle, an der sich Brisingr gerade befand sehen, doch das war nicht mehr nötig. Circa zwei Baumlängen entfernt trat ein Mensch aus dem Dickicht hervor. Falls es denn ein Mensch war. Eragon würde ihn für einen Elf halten, wüsste er nicht, dass es diese nur noch in Alagaësia gab. Er hatte längere dunkle Haare, markante Gesichtszüge und sogar leicht schräg stehende Augen. Vielleicht hatte er einen Elf unter seinen Nachfahren gehabt. Seine restliche Erscheinung wirkte nicht besonders, wenn man davon absah, das in dessen Hand Eragon's Schwert lag. Der Fremde fing mühelos seinen Blick ein, dann begann er eindringlich, aber leise zu sprechen: "Lenk die Spinnen ab! Ich befreie sie! Vertrau mir." Auch wenn Eragon keine Ahnung hatte warum, er vertraute dem Fremden. Es wäre ihm auch nichts anderes übrig geblieben, denn die Riesenspinnen kamen immer näher. Zum Glück hatten sie seinen neuen Verbündeten noch nicht gesehen. Um von Saphira abzulenken, tat er so, als versuchte er die Netze zu zerreißen, während er die Wesen mit allen erdenklichen Ausdrücken beschimpft. Währenddessen murmelte er einen Zauber, der den Spinnweben um ihn die Klebrigkeit nahm. Hoffentlich gelang es dem Fremden bald Saphira zu befreien, sonst würden es die Spinnen bemerken, dass er sich nun leicht befreien könnte. Erst im letzten Moment, bevor er erreicht werden würde, wand Eragon sich auß den Netzen und begann über die Äste zu Saphira zu klettern. Genau als er ankam, zerschnitt der Fremde die letzte Spinnwebe und auf dem Rücken von Saphira flohen sie über den Wald.

Danke, Kleiner! Ihr habt mich gerettet.

Naja, ich hab mich ja zuerst selbst fangen lassen...

Eigentlich finde ich solche Meldungen am Schluss ziemlich nervig, also schreib ich alles was es so zu sagen gibt in dieses Kapitel, und danach sollte es wieder ohne weitergehen.
Das Kapitel ist zwar nicht so lange, aber ich habe noch nie eine Kampfszene geschrieben, also Entschuldigung. Es ist auch glaube ich nicht sehr wahrscheinlich, dass Eragon es nicht schafft die Spinnen zu besiegen, aber es wäre sonst langweilig, man kann die "Schuld" Ja auch der Magie der Spinnen geben oder so.
Hat jemand von euch schon eine Idee, wer der Fremde ist? Würd' mich interessieren. Auch sonst würde ich mich über Kommentare freuen.
Was die Person betrifft, werde ich ab jetzt normalerweise in der Erzähler Perspektive schreiben, und wenn es gerade besser passt, in die ich-Form  wechseln.
Und danke an die ganzen Menschen, die die Geschichte lesen und besonders an die, die für die Kapitel voten und kommentieren.

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