Auf ihren weiten Schwingen schraubte sich Saphira in den Himmel. Die letzten Wochen waren anstrengend gewesen, besonders für ihren Reiter und die anderen Schüler im Schloss. Immer seltener hatte Eragon Zeit, sie im Wald zu besuchen. Natürlich verstand sie es und es gab auch genug zu entdecken, sodass ihr nicht langweilig wurde, doch es war einfach etwas anderes solche Dinge alleine zu tun. Mit Fäolin verbrachte sie auch nicht mehr sooo viel Zeit. Er war zwar ein guter Freund, aber als Elf hatte er meist ganz andere Interessen. Zudem war er in letzter Zeit viel damit beschäftigt, in dem Buch von ihrem Gefährten zu lesen und Latein zu lernen, da er nicht vorhersagen konnte, ob er jemals wieder in seine Heimat zurückkommen könnte. Aus diesen Gründen war Saphira wie so oft alleine unterwegs. Unter ihr lag der See glatt wie eine Scheibe da. Vielleicht sollte sie einmal in ihm tauchen gehen. Der Riesenkrake, von dem Dumbledore sie gewarnt hatte, der aber laut den anderen Schülern eigentlich recht freundlich war, würde sicher eine interessante Gesellschaft sein. Sie war wirklich neugierig, denn außer ein paar Fangarmen, gelegentlich durch die Wasseroberfläche brachen hatte sie noch nichts von ihm gesehen. Andererseits hatte Eragon in der nächsten Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste bei dieser pinken Krötenhexe und ihre gedankliche Unterstützung wäre ihm sicher eine gute Hilfe. Schon bei dem Gedanken an diese hässliche Folterfrau musste sie wütend knurren und ihre Muskeln spannten sich an. Oh, sie hasste diese Frau beinahe so sehr wie Galbatorix, der ihr ganzes Volk ausgerottet hatte! Am liebsten würde Saphira ihren Körper mit den Krallen zerfetzen und im Drachenfeuer verbrennen. - Nein, der Riesenkrake musste warten. Ihr Reiter war wichtiger! Seufzend, aber entschlossen flog sie zurück in die Nähe des Schlosses.
"Guten Morgen, Klasse!", sprach Professor Umbridge, als sie mit ihrem typisch dämlichen Kleinmädchengrinsen in den Klassenraum trat.
"Guten Morgen, Professor Umbridge!", antwortete die ganze Klasse im Chor. Dieser Gehorsam war ja wiederlich! Saphira sah durch Eragons Augen, wie sich die Hexe mit einem "Zauberstäbe weg, bitte" hinter ihrem Pult niedersetzte.
"In dieser Stunde werden Sie das sechste Kapitel aus Theorie der Magie von Adalbert Schwahfel lesen. Wenn Sie fertig sind, melden. Haben Sie alle verstanden? So. Ich will keine Unterhaltungen hören!" Keiner der Schüler wagte es zu murren, als sie alle das Buch aufschlugen. Saphira spürte, wie ihr Reiter innerlich kochte, während er so tat, als würde er lesen.
Es ist lächerlich, was wir hier lernen! Der Stoff ist für das zweite oder dritte Schuljahr geeignet und nicht für Fünftklässler. Wenn das so weitergeht schafft keiner von uns seinen ZAG. Ich könnte mit der Zeit echt etwas besseres anfangen.
Wortlos stimmte Saphira ihm zu. Wir müssen etwas ändern, nicht immer nur jammern. Ich bin mir sicher, die anderen wären auch dafür.
Es ist einfach schrecklich, was diese Krötenhexe macht., klingte sich Hermine in ihr Gespräch ein. Eragon und Saphira hatten nun auch sie, Ron und Harry dazugeholt. Es war der einzige Vorteil an Verteidigung gegen die dunklen Künste, dass sie immer nur still lesen mussten und sich so in Gedanken verständigen konnten. Nicht einmal Hermine las wirklich in den Schulbüchern. Durch die Augen ihres Reiters sah Saphira, wie Umbridge ihren Blick durch die Klasse schweifen ließ, in der Hoffnung einen Schüler zu finden, der ihr nicht gehorchte. Auf Harry und Eragon schien sie es besonders abgesehen zu haben. Die beiden hatten es, trotz guter Vorsätze und gedanklichem Zureden ihrer Freunde nicht immer geschafft, sich ruhig zu verhalten, wenn mal wieder ein gemeiner Kommentar losgelassen wurde. Zwei Mal hatten sie noch nachsitzen müssen und waren immer erst spät in der Nacht und mit blassen Narben auf den Fingern, die auch Eragon nicht heilen konnte, zurückgekommen.
Ihr Küken solltet hier lernen euch zu verteidigen, und nicht wie man sich am besten vor einer Person wie diesem pinken Krötengesicht versteckt! Ihr müsst selbst dafür sorgen, dass ihr euch verteidigen könnt, sonst wird es in der Zukunft mehr als schwer für euch, schnaubte Saphira entrüstet.
Ohne zu zögern stimmten die Schüler ihr zu. Hermine meinte, sie hätte auch schon darüber nachgedacht. Zuerst schien sie noch etwas hinzufügen zu wollen, verstummte aber nach einem Blick von ihren Freunden zu Umbridge wieder.
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Harry Potter und Eragon
FanfictionEndlich haben Eragon und Saphira einen passenden Ort für die neue Generation der Drachenreiter gefunden und freuen sich über eine Auszeit. Doch das Schicksal scheint etwas anderes mit ihnen vorzuhaben. Sie werden in ein fernes Land geschickt, um "da...