let us smile

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"Wie ist der Anzug?", fragt Jason und wirft einen flüchtigen Blick in den Nebenraum, wo sich seine Freundin gerade umzieht. Jedoch ertönt keine Antwort und etwas verwundert stößt er die Tür auf, um sie dann mit erstarrter Miene vor dem Spiegel zu erblicken. Der Anzug schmiegt sich perfekt an ihren athletischen Körper, der durch das viele Training eine ganz andere Form bekommen hat. "Er schützt dich vor Wasser, Feuer bis zu einem gewissen Grad und kein Messer dringt durch den Stoff. Ein Luxusteil, das hat echt was drauf." meint er nur und fährt die roten Ecken nach, die zwischen dem vielen Schwarz aufleuchten. Sie soll seine Farben tragen und nicht mehr die von Batman oder ihrem Vater. Zaghaft zieht sie die rote Kapuze über ihren Kopf und dreht sich dann zu ihm:"ich fühle mich seltsam." er grinst und setzt ihr dann eine rote Maske auf, die nur ihre Augenpartie bedeckt:"Das tun alle, wenn sie zu Antihelden werden, oder nicht?" So bezeichnet er sich also. Ein wirklich komisches Wort.

Ein Antiheld ist eine Figur, die durch Fehler und negative Eigenschaften auffällt und trotz dieser Schwächen für viele sympathisch wirkt. Würde man sie als sowas bezeichnen? Oder gar ansehen? War sie je wirklich sympathisch oder haben alle ihre Anwesenheit nur ertragen und missbilligend genehmigt? Sie war schon immer die Böse. Zumindest hat sie sich das immer eingeredet und nun zweifelt sie sehr daran. Die Rolle des Bösen war ihr zu viel, doch die Rolle der Guten hat sie nie glücklich gemacht und nun? Tja, der Antiheld wirkt wirklich sympathisch. Also wendet sie sich erneut zu dem Spiegel und wirft ihrem neuen Ich ein Lächeln zu.

Dennoch ist sie nicht vollkommen zufrieden und greift zu einem kleinen Beutel, den ihr letztens eine Verbündete von Jason mitgebracht hat, darin befinden sich einige knall bunte Kleinigkeiten. "Harley war nicht meine Mutter, doch sie hat mir beigebracht immer aufzufallen und mich auszutoben. Auf sehr unterschiedliche Weisen." Murmelt sie, während sie sich einige farbenfrohe Bänder ins recht kurze Haar flechten und süße, puppenhafte Spangen hinzufügt. Als sie fertig ist, scheint sie viel zufriedener mit ihren kindlichen Accessoires im Haar zu sein und sich viel wohler als neue Person zu fühlen. Ein grüner und ein violetter Helix schimmern im Licht auf und lassen sie kurz melancholisch werden, doch dann setzt sie die Maske wieder auf und reicht ihrem Freund seine eigene mit einem schrägen Lächeln auf den Lippen. Sie wird nie die Puppe, die sie einst war aufgeben können, doch das will sie auch nicht. Doll war immer ein Teil von ihr und wird es auch immer sein. Nur ist die Kleine endlich erwachsen geworden, dennoch erinnern der Schmuck und der gruselige, schwarze Teddybär an ihrer Hüfte immer noch an ihre einstige Existenz. Sie spürt das kindliche, irre Kichern noch in ihrem Kopf widerhallen und dennoch verlässt eine andere Gestalt das geheime Versteck des roten Rächers.

"Überall in der Stadt beginnen Kämpfe und Aufstände auszubrechen. Alle von sehr bekannten Bösewichten und Verbrechern angeführt." ein von Narben übersehte junger Mann klärt die zwei über die derzeitige Situation auf, während sie die Fahrzeuge bereit machen und Jason knirscht mit den Zähnen:"Wir, also Team Rot, werden uns das Spektakel in der Stadt anschauen. Team Schwarz und Weiß werden wie geplant ihren Aufgaben folgen und sich dabei so unauffällig wie möglich verhalten." Er hat völlig seine maskierte Figur angenommen und scheint somit eine ganz andere Person zu sein. "Das Arkham Asylum wurde angezündet und teilweise zerstört. Viele konnten fliehen und es scheint das Werk des Jokers zu sein." fügt der Untergebene noch hinzu und dieses Mal erstarrt sie für einen Moment, doch sobald sie den ebenso kritischen Blick ihres Freundes erkennt wird ihr bewusst, dass sie nicht allein ist. Sie kann auf ihn zählen und für einen kurzen Moment berühren ihre Fingerspitzen seinen Arm, damit auch er überzeugt ist sie immer bei sich zu wissen. Sie wird ihm helfen, weil er sie gerettet hat und das auf sie viele verschiedene Weisen.

"Komm." meint er mit kräftiger Stimme und zieht sie mit sich zu einem anderen Fahrzeug, dass verdächtig viele Ähnlichkeiten mit dem Batmobil hat und außerdem fällt ihr ein, es wurden einige Wayne Produkte letztens gestohlen. Sie sieht so einige Zusammenhänge, doch fragt nicht nach und schwingt sich auf den Beifahrersitz, während sie zu einem kleinen Gerät greift und für einige Momente gebannt auf die winzige Bildfläche starrt. Dieses kleine Ding war alles, was sie retten konnte. Damit kann sie einige alte Bekannte aufstöbern und sehen wie es ihnen geht. Harley, geht es ganz und gar nicht gut, so wie sie durch die Straßen prescht und das bereitet er ihr sichtlich Sorgen. Alle sind im Einsatz und somit auch in Gefahr, da wird es schwer zu entscheiden, wem sie beisteht. Noch bevor sie genau darüber nachdenken kann wirft der junge Mann, mit der roten Maske, den Motor an und sie rasen in einer unglaublichen Geschwindigkeit auf die Innenstadt von Gotham zu. Es hat begonnen und nun gibt es kein Zurück mehr! Die Aufregung kriecht ihr in alle Knochen, das kleine Gerät in der Faust an die Brust gedrückt und ihre Entscheidung steht: Sie will sie retten! Jeder der ihr etwas bedeutet darf diesem Chaos nicht zum Opfer fallen! Die vielen Stimmen in ihrem Kopf spielen völlig verrückt und versuchen die Kontrolle zu übernehmen. Der Wahnsinn will seinen Körper zurück, doch sie wehrt sich.

In einer dunklen, viel zu ruhigen Gasse stellen sie den Wagen ab, ziehen eine Plane drüber und machen einen letzten Check, bevor sie sich auf die vom Vollmond beleuchteten Straßen wagen. Ihre Hände zittern. Das hatte sie seit Ewigkeiten nicht mehr und irgendwie lässt es sie schmunzeln. Der Gedanke andere zu verletzen erfreut sie noch immer und auf welche Arten sie sich heute austoben darf macht sie fast etwas irre. Jedoch lenkt ein tiefes Räuspern sie ab. Jason baut sich plötzlich vor ihr auf und fixiert sie mit seinem Blick. Es ist schwer zu sagen, was er denkt oder fühlt, weil die Maske vieles verbirgt, doch dann hört sie seine etwas belegte Stimme:"Wer bist du nun? Jeder würde deinen Namen wissen wollen. Wie heißt du also?" Für einen Moment starrt sie ihn regungslos an und ihre Gedanken überschlagen sich. Ist sie Doll? Das Mädchen, das in ihrem Inneren noch spielt und Kuscheltiere zerlegt oder ist sie die kleine Fledermausheldin unter Bruce Waynes Fittichen?

Nein, sie ist nichts mehr davon. Ein trauriges Lächeln stiehlt sich auf ihre Lippen und sie hebt den Blick:"Mein voller Name ist Rue Deborah Robinson." Nach Jahren hat sie sich endlich getraut ihn komplett auszusprechen und fast steigen ihr erleichterte Tränen in die Augen. "Rue bedeutet: bereuen. Mein Vater hat ihn mir gegeben... vielleicht hatte er eine gewisse Ahnung das er meine Existenz bereuen würde oder sein Verstand war damals schon völlig ruiniert." ihre Stimme ist leise, fast nur ein Flüstern, doch Jason hört ihr aufmerksam zu und will jedes Detail von ihr erfahren. Er will wissen was diese Frau geprägt und zu ihm geleitet hat. Jetzt blickt sie nach oben in den Himmel, kann den beißenden Geruch in der Nase wahrnehmen und die leichte Kühle der Nacht auf ihrer bebenden Haut spüren. "Ich will zu mir und meinen Namen, meinen Geschichten und allem, was dazu gehört stehen. Dieser Name hat mir Angst gemacht, doch nun... gehört er mir. Ich habe ihn mir verdient." entscheidet sie und ist mehr als stolz über diese Entscheidung. Rue. Ein wirklich schicker Name, doch noch lange nicht die endgültige Entscheidung.

"Ich bin eine tragische Figur in dieser wirren fast schon Shakespeare reifen Geschichte." Langsam wendet sie sich der Stadt zu, die von Rauch, Gebrüll und fragwürdigen Lichtern gezeichnet ist und meint mit fester Stimme:"Daher denke, ich wird es Zeit für meine neue Rolle." Jason tritt an ihre Seite und ergreift ihre schmale Hand, während er von einer seltsamen Energie ergriffen wird und bereit ist in diesen Kampf zu ziehen. "Wer bist du also?" Fragt er mit rauer Stimme und ist von ihren schönen Augen gefesselt.

"Desdemona."

He called me daughter - She returnedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt