Er lauscht dem Regen, während nur eine einzige Lampe den Raum erhellt. Das Licht ist kalt ebenso wie der Raum und eigentlich wollte er sich schon längst zurück in seinen warmen Palast verziehen, doch als eine Nachricht an einen seiner plötzlich ermordeten Gefolgsmännern gefunden wurde hat er sich dazu entschlossen auf seinen Gast zu warten. So kann er sich zumindest an dem Versteckspiel seiner Kleinen erfreuen und sich fragen, ob sie all diesen Mist überlebt hat. Trotzdem spürt er den Hauch von Sorge in sich aufkeimen, während er das kleine, zerschundene Familienfoto betrachtet. Oft fragt er sich was aus ihm geworden wäre, wenn er alles verhindern hätte können, doch dann flüstert eine Stimme in seinem Hinterkopf:"Nicht du warst es, der Schuld trägt, sondern diese verlorene Gesellschaft. Denk dran was du alles Wundervolles schon vollbracht hast?" und auf einmal umspielt ein Lächeln seine zerschlitzten Mundwinkel. Er steckt das Foto weg und spürt einen Windhauch über seinen Rücken gleiten, so als habe jemand eine Tür auf und zu gemacht. Sein Gast ist angekommen. Er kann sich sogar denken wer dieser spezielle Mensch ist.
"Was willst du mir denn erzählen?" fragt der Mann und lehnt sich etwas zurück in seinem Stuhl, die Beine über einander geschlagen und die Hände im Schoß gefaltet, sein Blick ist auf den jungen Mann vor sich gerichtet, der ihn ganz gut imitiert und sich leicht verbeugt vor seinem Idol:"Ich stehe vor ihm. Vor dir. Dem großartigen Killer! Der König des Wahnsinns und der Spieler aller Spiele! Ich bin so..." der Mann lacht auf und schaut ihn gelangweilt an:"Red nicht wie jeder Speichellecker, du langweilst mich! Ich traue niemanden... Nicht mal mir selbst." Son wedelt mit der Hand:"Nun du hast Recht. Also kommen wir zum eigentlichen Anlass." im nächsten Moment zieht er ein Messer und lässt die Klinge im Licht aufblitzen. Es ist sogar von derselben Marke, wie die Messer, die sein Gegenüber immer benutzt. "Es kann nur einen geben. Nur einen unserer Sorte! Und du bist wohl langsam zu alt wie ich finde... So lasse mich dich erlösen... Ach und noch etwas, wenn wir schon dabei sind!"
Son dreht die Hand in der seine Waffe liegt und streicht einige seiner Haarsträhnen zurück, eine sehr überzogene Handgeste, dann grinst er abartig und zeichnet etwas mit seiner Messerspitze in die Luft, auf die Brust des Älteren. "Ich will das schönste und mörderischste Geschöpf dieser Welt mein nennen. Das Mädchen was dein Blut trägt, soll mir gehören! Und wenn ich dich dafür töten muss, um sie zu bekommen, dann ist es mir das Wert!" kichernd kommt er näher, doch dann erhebt sich der ältere Killer, streift sich die Handschuhe ab und legt diese auf den Tisch, wo auch ein Zettel einer anderen Person liegt. Ein Kussabdruck ist darauf zu sehen und ein mit Herz verziertem "Mister J". Typisch für eine ganz bestimmte Loverin und Untertanin. Er streift außerdem seinen langen, lilanen Mantel von seinen Schulter und legt diesen ebenfalls mit ab, danach geht er mit ausfallenden Schritten zurück und holt mit seiner Hand aus, als wolle er seine Worte unterstreichen:"Du kommst zu mir und forderst... Und drohst... Deswegen bist du also hier? Deswegen störst du mich? Das ist interessant und auch noch meine Tochter?" er dreht sich herum und blickt ihn musternd an. Son lächelt leicht und hebt die Hände:"Sie ist so störrisch! Fast hätte ich sie ausversehen umgebracht, aber das hätte ich mir nie verzeihen, ein so..-"
Im nächsten Moment packt Joker den Stuhl, auf dem er vorhin noch saß und macht einen Satz, um Son das Holzgestell über den Kopf zu ziehen, er verprügelt ihn so lange damit bis der Kerl am Boden liegt und nichts mehr vom Stuhl übrig ist. Außer einem einzelnen Stuhlbein, dass er achtlos zur Seite schleudert. Dann schwingt er rum, als sei er ganz entspannt und wie ein Tänzer unterwegs, stemmt eine Hand in die Hüfte und mit der anderen massiert er seine Nasenwurzel, bevor er sich etwas runter beugt und seine Stimme lauter wird.
"Du Bastard! Abschaum unter meinen Füßen! Was fällt dir ein!?" fragt er gelassen und tritt erneut den sich gerade aufgerappelten Son zu Boden. "UHH!! Ich spiele den Bösen und habe Spaß! Ich ziehe den guten Ruf meines Vorbildes in den Dreck! Spiele mich auf und will dann bei ihm aufgenommen werden! Wie kann ich nur?" er gestikuliert mit Handbewegungen wedelnd umher, während er vor dem jungen Mann hin und her geht. "Für wen hälst du dich!?" er packt ihn am Kragen und zerrt ihn plötzlich ganz nah zu sich, durch die Zähne spuckt er ihm fast die Worte in sein Gesicht und zum ersten Mal hat der Amateur Angst, denn dieser Mann, dieses Vorbild ist über alles von ihm nicht erfreut."Und du hast meine Tochter bedroht?! Mein EIGEN! Du wolltest sie töten?!" Die laute Stimme des Jokers schmerzt in den Ohren des Jüngeren. Er scheint vom Schmerz und Schrei ganz betäubt zu sein, doch das ist nur der Anfang. Son hat noch nie so etwas gefühlt, denn er war doch immer derjenige, der Schmerzen bereitet hat und nun liegt er hier. Nun liegt der junge Mann im Dreck und seinem eigenen Blut, dass sein Idol ihn aus dem Leib geprügelt hat, weil er ein unverschämter Narr war.
Der Joker leckt sich über die Lippen und schüttelt langsam den Kopf:"Nein..nein..nein... das ist ja alles nicht schlimm, aber das du! Du kleines Ungeziefer es wagst mich zu bedrohen und dann auch noch fragst ob du meine Tochter haben kannst! Ich habe schon viele dumme Leute getroffen! Wirklich! Wirklich dumme Menschen! Doch du" erneut leckt er sich über die Lippen und stoppt einen Moment, während seine Augen in den von Angst geweiteten seines Opfers etwas suchen:"Du bist dreist und nervig. Du bist eklig... ich hasse dich!" dann zieht er mit einem mal ein Messer aus seiner Tasche und lässt die Klinge aufschnappen, die er ihm an die Wange legt und das kalte Metall über seine Haut zieht:"Damit werde ich dir dein Lächeln auskratzen, du wirst hier nicht mehr lebend rauskommen... ich habe wirklich, wirklich schlechte Laune jetzt... hihi..."
Ein Schrei zerreißt die Stille der Nacht. Ein Schrei, der jeden bis auf das Mark erschüttern würde und das Schlimmste ist: man wird seine Schreie die gesamte Nacht lang ertragen müssen und niemand wird ihm helfen. Er ist selbst schuld, wenn er dem einzigen Wesen weh tun wollte, dass dem Joker alles bedeutet.
Er würde sein eigenes Leben für das Mädchen geben, aber er würde es nie zugeben und deshalb lächelt er und verletzt sie. Der wahnsinnige Narr kennt nur noch diese Art von Liebe und er ist sich sicher, dass er sie wieder in den Tod stürzen lassen wird.
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He called me daughter - She returned
ActionIn dieser Geschichte sind drei Jahre vergangen. Drei ganze Jahre in denen man nichts mehr vom Joker, Doll oder Harley gehört hat. Sie sind alle wie vom Erdboden verschlungen. Eine seltsame Heldin streift nun durch die Straßen von Gotham. Eine i...