es naht

78 2 1
                                    

"Sir, ihr Kaffee." der alte Butler stellt das Tablett auf den kleinen beistelltisch, neben dem großen Sessel und weicht danach einen Schritt zur Seite. Stumm betrachtet er seinen Wayneschützling und seufzt dann schwerfällig:"Was plagt sie, Sir?" Der Rächer der Nacht greift zur Tasse, reibt sich mit der anderen Hand die Schläfe und versucht seine wirren Gedanken auf die Reihe zu bekommen. "Weißt du, mein alter Freund. Ich glaube die Welt beginnt in einen tiefen Abgrund zu fallen." gibt Bruce zu und nimmt einen tiefen Schluck von dem heißen Getränk, damit er für einige Momente mal wieder zu Kräften kommen kann. Alfred lächelt schwach und verschränkt die Hände hinter seinem Rücken:"Tut sie das nicht schon seit die Menschen sie bevölkern?" ein trauriges Lächeln huscht über Bruce Lippen und er wirft einen Blick auf seine blinkende Uhr:"Wir haben einen unangemeldeten Besucher."

Langsam erhebt er sich, krempelt die Ärmel seines Hemdes hoch und macht sich das Haar ordentlich zurück und sobald er in der Mitte seines Arbeitszimmers steht schwingen die großen Flügeltüren auf und eine schöne Frau kommt herein. Sie zieht die Schweißerbrille nach oben, lächelt frech und begutachtet ihn durch ihre glänzenden, grünen Augen:"Hallo, Bruce." Er lächelt sanft und verschränkt die Arme vor der Brust:"Hallo, Selina. Warum kündigst du dich nicht an?" Sie geht einige Schritte durch den Raum, fährt mit ihren Krallen über ein regal und nimmt die vielen Gerüche in sich auf:"Das würde doch den ganzen Reiz nehmen, mein Lieber. Du solltest wirklich mehr an sowas denken." Die beiden tauschen kurze Nettigkeiten aus, dann kommt sie auch schon zur Sache. "Ich habe sie gefunden und sie ist bei bester Gesundheit." meint sie gerade heraus und Alfred atmet erleichtert auf. Er kann diese Reaktion einfach nicht verstecken und auch Bruce' Züge werden etwas entspannter. Eine Sorge erst mal weniger, denn sie ist am leben und das hat ihn seit Ewigkeiten geplagt. Dieses Mädchen ist nicht tot zu kriegen, so war ihre Mutter damals auch und deshalb darf auch er sie nicht aufgeben. Er hatte es ihrer Mutter einst versprochen, als sie ihn fragte ob er ihr Patenonkel werden will und das kurz vor der Tragödie. Bruce ist es Leanne schuldig und will diese Rechnung begleichen. Auch wenn ihr Vater der Joker ist, so ist die Kleine noch lange nicht verloren.

"Sie ist bei Jason." etwas überrascht schauen alle zu einem Geheimgang aus dem gerade Dick kommt und sich Dreck vom Anzug klopft. "Selina." nickt er Catwoman zu und diese würdigt ihn nur eines schwachen, arroganten Blickes. Bruce mustert seinen ehemaligen Robin und fragt ruhig nach:"Wie meinst du das?" Dick lässt sich einen Becher mit Kaffee reichen und leert diesen in einem Zug, dann erklärt er:"Jason hat sie aus den Flammen gerettet und ich war ihm gefolgt, doch weit in sein Versteck konnte ich nicht eindringen, denn der hat da wirklich krasse Leute um sich geschart. " Kein Wunder, denn er hatte Bruce als seinen Lehrmeister udn dieser bereut immer noch ihn im Stich gelassen zu haben. "Also ist sie da erst mal vor ihrem Vater in Sicherheit?" fragt Batman vorsichtig nach und beide nicken nur sehr ernst, dann merkt er die Wut in Dick's Gesicht und betrachtet ihn eindringlich, bis er endlich antwortet:"Der Joker hat etwas immenses vor und ich will nicht, dass sie da mitspielt. Sie... sie..." er sucht nach den richtigen Worten, ballt die Fäuste und knirscht mit den Zähnen:"Sie war auf dem besten Weg sich von ihm zu lösen." Bruce klopft ihm auf die Schulter und blickt dann zu Selina:"kannst du sie auch etwas im Auge behalten? Sie ist wie ein Schlüssel für uns und den sollten wir bald nutzen." Selina nickt nur, streicht sich einige kurze, schwarze Strähnen aus dem Gesicht und lächelt dann schwach:"Ich gehöre nicht unbedingt zu den Guten, doch auf so einen Krieg in meiner Stadt hab auch ich keine Lust. Dann werde ich die Ohren aufhalten und... du wirst im Gegenzug mit mir in dieses verdammt teure Restaurant gehen." Bruce lächelt leicht und sieht ihr dann lange nach, bis sie verschwunden ist. Ja, die beiden haben immer noch eine seltsame Beziehung miteinander und keiner von beiden weiß wo sie hinführen wird.

"Jetzt haben wir noch eine Verbündete." stellt Alfred fest und die beiden Fledermäuse grinsen erfreut, dann meint Bruce nur stolz:"Wenn es um dieses Mädchen geht, wechseln alle die Seite, aber das sind sie ihr in gewisser Weise alle schuldig." Dick schaut ihn nachdenklich an:"Wie meinst du das?" Der große Mann schaut seinen "Sohn" an und holt dann aus einem der massiven regale ein altes Buch hervor. Dort zieht er den Zeitungsartikel über den Tod von Dolls Mutter heraus und reicht ihm den:"Diese Frau hat fast jeden Schurken der Stadt einmal behandelt und einige sogar "heilen" können. Sie ist ihre Mutter, doch als sie starb zerbrachen so viele Welten und Seelen, dass diese nie gerettet werden können. " Bruce lächelt und streicht sich über den Nacken:"Sie war neben Alfred eine der ersten, die von meiner geheimen Identität wussten. Sie hat es selber herausgefunden, so schlau wie sie eben war und war meine Verbündete. Jedes Mal hat sie mich über die Verbrecher und ihre Zustände informiert oder wenn jemand ausbrach." etwas zerknirscht betrachtet Dick den Artikel und kann kaum glauben was er von seinem ehemaligen Lehrmeister erfährt. Diese Frau muss unglaublich gewesen sein und dann war sie mit dem Joker verheiratet? Wahrscheinlich war sie von allen die Wahnsinnigste. Halt! Wäre sie noch am Leben, dann würde es gar keinen Joker geben...

Bruce stellt sich ans Fenster und wirft einen Blick in die von Sternen überzogene Nacht hinaus:"Jason und sie..." murmelt er und Dick stimmt ihm nickend zu:"Entweder töten sie sich gegenseitig oder helfen sich eventuell und im schlimmsten Fall haben wir ein grausames Duo gegen uns." Eigentlich ist ihm das egal, denn Bruce weiß solang sie nicht bei ihrem Vater ist wird sich ihr Wahnsinn verändern und das ist das einzige was zählt. Sie ist zu vielem fähig, auch zu einer Veränderung der Welt wenn sie das will. "Es wird Zeit wieder etwas durch die Straßen zu jagen." meint er nur und ordert Dick an sich auszuruhen, da er nun übernimmt. Dick kommt es gerade recht, denn nicht nur in Gotham, auch in vielen anderen Städten zeigen sich üble Veränderungen und Aufstände allem Bösen. Die ganze Welt scheint im Aufruhr zu sein und die Luft riecht immer stärker nach Blut und Untergang. Deshalb sind die Helden alle mit dem Bekämpfen des Bösen beschäftigt.

Auf der anderen Seite von Gotham, in dem verschlungenen Versteck, geben zwei anderen Gestalten ihren verborgenen Sehnsüchten nach, spüren die Wärme ihrer Körper in der Kühle der Nacht. es blieb natürlich nicht bei einem Kuss, nein sie stritten, er verarztete sie und dann wieder ein Kuss, der völlig die Kontrolle verlor. "Du bist verrückt." keucht er und kann nicht die Hände von ihr lassen, doch sie grinst nur und antwortet:"Ja und wie verrückt ich bin, doch du kannst da mithalten." Ein stolzes Grinsen zeichnet sich auf seinen Lippen ab und er lässt sich nun ganz fallen. Sie verlangt mehr und krallt sich an ihm fest, will ihn leiden lassen und ebenso völlig unter Jason zerbrechen. Man würde sie für ein giftiges, sich selbst verletzendes Gespann halten, aber es ist genau das Gegenteil. Je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto mehr wird ihnen bewusst wie sehr sie sich ergänzen und wie gut sie sich tun. Vielleicht können sie ihren Hass zur Seite legen und einander helfen? Was für ein absurder und unrealistischer Wunsch... irgendwer wird verletzt oder sterben und das ist ihnen noch nicht bewusst geworden.

He called me daughter - She returnedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt