Teil 69

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"Danke," sagte Joon und wir umarmten uns. "Ich muss jetzt gehen sorry. Melina, Joyce, Cengiz, Sarah und ich wollen noch ins Kino gehen," erzählte ich und ging nachhause. Es war immer noch mega kalt und ich hatte keine dicke Jacke an, im Gegenteil! Ich hatte nur eine dünne Jacke an, die mir nur bis zu den Hüften ging. Ich musste mir unbedingt eine kaufen. Ich lief ein wenig an den Dom und an die Hohenzollernbrücke, zu der Stelle von Hannah. Ich wollte sie bei mir haben, nicht irgendwo im Himmel! Sie sollte jetzt neben mir stehen, ich sollte ihre blauen Augen sehen, ich sollte ihre wunderbare, verzaubernte (?) Stimme hören. Ich sollte Hannah in den Arm nehmen und ihr danken. Wieso hatte ich sie nicht aufgehalten? Ich hätte ihr Helfen können, aber mit 10 Jahren? Ich wäre zwar noch zu jung gewesen, aber schon erfahren genug, um Hannah zum kämpfen zu ermutigen. Sie hatte ihren Tod nicht verdient, sie war eine wundervolle Person. Mir kullerte eine Träne die Wange hinunter und ich kniete mich. Ich stützte meinen Kopf mit meinen Händen und fing an zu weinen. Irgendwo auf dem Rheinboden liegt ihre wundervolle Seele. Ich hatte plötzlich wieder die Gedanken zu springen, aber ich konnte das nicht. Ich hatte mir und auch schon anderen beigebracht zu kämpfen und ich hatte schon fast gewonnen. Ich musste endlich lernen zu leben. Ich zog mich selbst wieder hoch und lief zur nächsten Parkbank und setzte mich auf diese. Was wollte ich eingentlich erreichen? Hatte ich eigentlich einen Job, eine Ausbildung, eine richtige Familie? Nein, gar nichts davon. Ich hatte Andre, meinen Bruder. Freunde? Da hatte ich Melina, Simon, Shirin, Jan, Cengiz, Sarah, Regina, Kim, Joyce, Joon, Cheng, Ju. Ju war zwar mittlererweile mein Freund, aber so oft sahen wir uns eigentlich nicht. Ich atmete tief ein und wieder aus. Eine Brise Wind brach' meine Haare zu einen fürchterlichen Chaos. Ich stand auf und lief zur nächsten Straßenbahn. Ich schaute auf den Plan und die Bahn würde in 10 Minuten kommen. "Na super, wieder 100 Stunden in der Kälte stehen", dachte ich mir. Ich holte meinen iPod aus meiner Tasche , steckte mir beide Kopfhörer ins Ohr und ließ "Shower" von Becky G laufen und wartete eine Gefühlte Ewigkeit auf die Bahn.

Vergangenheit ist VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt