Teil 7

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Ich war zwar froh ihn zu sehen, aber ich hielt es nicht länger aus. Ich nahm meine kleine Handtasche und rannte weg. "Amelie! Warte!", rief Andre aber ich bahnte mich in die Freiheit. An hunderten von Menschen die hier waren, konnte ich mich irgendwie durchdrücken und zur Toilette rennen. Ich konnte komische Blicke kassieren, aber das war mir eigentlich egal. An der Toilette angekommen, schloss ich mich in eine der Räume ein und setzte mich auf den Klodeckel und ließ meine Tränen freien Lauf. Wie konnte er mir das antun?! Er ließ mich im Stich und machte jetzt einen auf Sunnyboy, als wäre nichts gewesen?! Das war unmöglich! Ich spürte, wie Blut aus meiner Nase und auf den Boden tropfte. Das war immer so, wenn ich zutiefst enttäuscht war und mega weinte. Als ich meine einzige Freundin verlor, weil sie mich beleidigte und es nur eine Wette war, dass sie sich mit mir anfreundet, hatte ich auch krass geweint und dadurch Nasenbluten bekommen. Was mir alles in meinem Leben widerfuhr, ist es krass, dass ich noch keine Suizidgedanken hatte. Ich war so enttäuscht von meinem Bruder. Als ich 12 war, erfuhr ich, dass mein Vater Alkoholiker war und meine beiden Brüder, also Andre und Tobias, interessierten sich nicht für mich. Ich hatte eine Tablette genommen um das alles zu verlassen, aber wachte im Krankhaus auf. Ich konnte mich an fast nichts mehr erinnern, deshalb hatte ich null Ahnung wie meine Kindheit verlief. Ich weiß es auch immer noch nicht. Ich musste schließlich in ein Heim und kein Familienmitglied besuchte mich. Ich war in Tiefer Trauer und wollte nie wieder was mit meiner Familie zu tun haben. Ich war zwar froh Andre wieder zu sehen, aber auch so enttäuscht. Ich nahm meine Tasche und verließ die Toiletten. Ich schaute zu Boden und wollte das Videodaygelände verlassen, doch anstatt das zu tun, lief ich zu Andre. Und das war ein Fehler.

Vergangenheit ist VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt