Wir setzten uns in das Zimmer von Sarah und Cengiz. Der Liefermann war schon längst da und die Jungs aßen im Wohnzimmer ihren Fast Food. Sarah schloss die Tür ab, damit wir ungestört reden konnten. "Setz' dich einfach aufs Bett," sagte sie und ich lies mich auf das kuschelige Bett fallen. Sarah setzte sich zu mir und fragte was los sei und ich begann zu erzählen: "Naja. Ich bin heute zu Ju und er sagte, er mache mit mir Schluss, weil er es nicht mehr ertragen kann den Gedanken zu haben, dass ich wieder so leide. Ich bin weggerannt und dann hier her. Ich bin zu Andre, aber der hat mich ignoriert. Jetzt sitze ich hier und Weine. Ju war die Liebe meines Lebens..." Noch mehr Tränen schossen aus meinen bereits glasigen Augen. "Och Gott, Süße. Wenn du willst kann ich mal mit ihm reden, aber wichtig ist das du jetzt erstmal Ruhe bewahrst," ich unterbrach sie, "Die Liebe meines Lebens hat mich verlassen! Wie soll ich ruhig bleiben?!" Ich war mega wütend, hatte aber eigentlich keinen richtigen Grund dafür. Wegen Ju war ich eigentlich nur traurig. Sarah nahm mich in den Arm und plötzlich klopfte es an der Tür. "Hey, ich bins Jan. Kann ich reinkommen?" Ich nickte und Sarah ließ ihn rein. Jan setzte sich auf das Bett und Sarah kam, nachdem sie wieder abschloss, zu uns. "Ich hab gerade mitbekommen was passiert ist..." sagte er kleinlaut, so als würde man ihm jetzt den Kopf abreißen. Ich starrte Jan an, welcher mich mit seinen Blauen Augen ansah. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Brust und von jetzt auf gleich war sein TShirt durch meine Tränen durchnässt. Er hielt mich in Arm und sagte: "Wenn du willst kann ich mal mit Ju reden." "Nein, das *schnief* bringt nichts..." "Aber wir wollen auch dir helfen Amelie. Du leidest wirklich so stark..." Als er das sagte, stand ich auf und rannte raus. Mir war das zu viel. Ich rannte ohne Tasche und ohne Jacke auf die Straße und mit voller Geschwindigkeit nach Hause. Viele Leute schauten mich blöd an und der kalte Wind kam mir nur so entgegen und ich wusste das ich spätestens morgen krank wurde.
Zuhause kuschelte ich mich in mein Bett und weinte einfach nur drauf los. Okay, ja. Ich wusste selbst das ich durch Selbstverletzungs- und Suizidgedanken echt leidete und auch durch meine Kindheit, aber wieso reibte mir es jeder unter die Nase? Sie konnten es ja auch für sich behalten oder nicht?! Ich war echt am Boden. Ich kramte mein Handy aus meiner Jackentasche, da dies klingelte. Eine Nachricht von Andre.
Hey. Ehm die Polizei hat mich angerufen und es ging um dich. Sie haben Fingerspuren an kaputten Glasscheiben, des ausgeraubten Laden gefunden. Du sollst zur Polizei gehen. Ich bin enttäuscht. Wieso tust du sowas?!
Ich starrte auf die SMS und war geschockt. Ich hatte niemals einen Laden ausgeraubt. Da muss eine Verwechslung vorliegen.
Ich begab mich sofort auf den Weg zur Polizei. Als ginge es mir nicht schon schlimm genug...