Y/N POV
Nachdem ich das Gespräch mit meinen Vater beendete, machte mich auf den Weg zurück zu meiner Mutter und dem Rest, welcher noch auf meine Rückkehr wartete. Dass mein Vater nicht sehr glücklich darüber war, dass ich Gefühle für seinen - ich sag mal Erzfeind - hatte, konnte sich jeder denken. Billy nahm mich sofort in Schutz und wollte meinen Vater beruhigen. Überraschenderweise waren Hadras, Clanker und Koleniko auch auf meiner Seite.
Jedenfalls zurück zu unserer Mission Jack wieder ins Land der Lebenden zu holen. Hector sagte uns, dass wir besondere Karten brauchten, um das Ende der Welt zu finden. Diese Karten befanden sich aber in dem Besitz von Sao Feng in Singapur. Also brachen wir dahin auf. Selbst meine Mutter begleitete uns. Unser Plan war etwas waghalsig, aber was besseres stand nicht zur Verfügung. Will schlich vor uns schon in den Tempel von Sao Fengs Onkel, um die Karten zu stehlen. Wie weit er damit war wussten wir gerade nicht. Hoffentlich wurde er nicht erwischt.
Gibbs, Pintel, Ragetti, Cotton und Marty sollten sich ebenfalls dort hinein schleichen und zwar durch den Abfluss.Meine Mutter verkleidete sich als blinde Frau und sorgte für etwas Ablenkung, mithilfe des Affens Jack und eines Leierkastens.
Elizabeth und ich kamen mit einem Boot. Wir sollten mit Hector zu Sao Feng gehen und mit ihm verhandeln.
Während wir ruderten sangen wir leise ein Lied.
Jo Ho, Steht zusammen!
Hisst die Flagge, zeigt sie!
Elizabeth und ich verließen das Boot und betraten den Holzsteg, als plötzlich drei Piraten vor uns standen.
"Soll'n sie uns verdammen,
Doch wir sterben nie" sang er weiter und sah uns bedrohlich an. "Ein gefährliches Lied für jemanden..der keine blasse Ahnung von dessen Bedeutung hat...vor allem für zwei Frauen..vor allem für zwei Frauen, die allein sind.""Was lässt Euch glauben sie seien allein?", fragte Hector und ging langsam die Treppe, welche zum Steg führte, runter.
Der Pirat drehte sich zu ihm um und ging ein paar Schritte auf ihn zu.
"Ihr beschützt sie?"
Elizabeth packte ihn von hinten und hielt ihm ihr Messer an die Kehle.
"Und was lässt Euch glauben, dass wir schutzbedürftig sind?", wollte Elizabeth wissen. Die anderen zwei hielten ihre Pistolen auf sie."Wir werden von Eurem Herrn erwartet und ein überraschender Todesfall würde unser Treffen leicht überschatten." meinte Hector.
Wir hörten wie ein paar Wachen der East India Trading Company patrouillierten. Keiner von uns bewegte sich und wir warteten bis sie vorbei waren, dann führten die drei uns zu Sao Feng. Wir folgten ihnen durch die kleine Stadt.
"Habt Ihr irgendwas von Will gehört?", fragte Elizabeth Hector.
"Ich vertraue darauf, dass er die Seekarten bekommen wird und Ihr Euch in Anwesenheit von Sao Feng zu benehmen wisst." erwiderte er."Ist er denn so furchteinflößend?" hakte Elizabeth nach.
"Wir haben gewisse Gemeinsamkeiten, aber ihm fehlt meine barmherzige Natur und mein Sinn für Anstand."
"Barmherzige Natur? Sinn für Anstand? Genau, wer's glaubt! Aber wenn du schon sowas sagst, dann muss dieser Sao Feng eine ziemliche Missgeburt sein." Ich fing etwas an zu lachen.
Hector sah mich amüsiert an.
"Miss Jones, ich war doch immer nett zu Ihnen." Ich wusste nicht, warum er mich immer noch so anredete.
"Wann, Hector, lernst du es endlich mich einfach nur Y/N zu nennen?"
"Wie schon gesagt, Sinn für Anstand." antwortete er schlicht.Wir kamen an ein riesiges Tor, was wohl der Eingang zum Anwesen von Sao Feng war. Jemand machte es auf und wir gingen hinein. Unsere ganzen Waffen mussten wir nacheinander abgeben und die Tatsache unbewaffnet in einer fremdem Umgebung zu sein, verschaffte mir ein sehr unangenehmes Gefühl. Dem Typen vor uns, schien dies aber nicht zu reichen und zum Schluss waren Elizabeth und ich nur noch leicht bekleidet. Unser Körper wurde nur noch von einem dünnen Mantel verdeckt. Natürlich starrten uns jetzt alle Männer mit ekligen Blicken an. Wir gingen weiter bis zu einem großen Raum, wo ein Haufen Männer halbnackt im dampfenden Wasser saßen. Ebenfalls ein paar Wachen waren zu sehen. Elizabeth verkrampfte sich etwas und um sie zu beruhigen, griff ich ihre Hand und lächelte ihr dann aufmunternd zu.
Mir gefiel das hier auch nicht, aber wir konnten gerade nichts anderes tun, als es einfach hinzunehmen.
Wir stoppten vor einem glatzköpfigen Mann, welcher mitten in weißen Rauch stand. Eine asiatische Frau stand an jeweils seiner linken und rechten Seite. Beide hatten einen eher freundlichen Gesichtsausdruck und lächelte Elizabeth und mir kurz zu.
Hector verbeugte sich vor dem Mann. Das war anscheinend Sao Feng. Er war nicht gerade sehr anschaulich.Hector machte ein Zeichen mit seiner Hand, was hieß dass Elizabeth und ich uns ebenfalls verbeugen sollten, was wir dann schnell auch taten.
"Captain Barbossa. Willkommen in Singapur." sprach Sao Feng. Danach verlangte er nochmal nach mehr Dampf, obwohl es, meiner Meinung nach, davon im dem Raum schon mehr als genug gab. Außerdem war der Raum schon heiß genug, obwohl ich nur so leicht bekleidet war. "Mir wurde zugetragen, dass Ihr eine Bitte an mich richten wollt." Sao Feng trat näher an Hector heran."Ich würde es eher einen Vorschlag nennen." meinte Hector. "Ich habe ein Vorhaben in die Wege geleitet, doch bedarf es dafür..eines Schiffes und einer Crew."
"Hm..was für ein eigenartiger Zufall." sagte Sao Feng und kratzte sich am Kopf.
"Weil Ihr ein Schiff und eine Crew besitzt, die Ihr nicht benötigt?", meldete sich Elizabeth.
"Nein, weil am heutigen Tag, nicht weit von hier, ein Dieb in den Tempel meines hochverehrten Onkels eingebrochen ist und sich hiermit davonstehlen wollte." Sao Feng nahm die Karten nach den wir suchten in die Hand.Mit 'Dieb', wusste ich, dass er Will meinte. Hoffentlich ging es ihm gut. "Mit diesen hortischen Karten - die Route zum entferntesten Tor." Sao Feng warf sie zu einem seiner Männer, welcher neben uns stand. "Wäre es nicht verblüffend, wenn Euer Vorhaben Euch..in die jenseitige Welt führen würde?"
"Das wäre wohl des Zufalls zu viel." erwiderte Hector.
Sao Feng nickte seinem Männern zu und sie hoben Will aus einem Becken mit Wasser, welcher nach Luft schnappte. Wie lange hatten sie ihn Unterwasser gehalten? Er hätte ertrinken können!
Seine Arme waren an einem Brett festgemacht, sodass er sie nicht bewegen konnte.