☠️Kapitel 3 | Auf zum Ende der Welt☠️

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Einige Zeit später befanden meine Mutter und ich uns immer noch vorne am Bug.
"Mutter?"
"Ja, mein Kind."
"Wird Beckett Dad was tun?" Ich hatte Angst. Wer weiß was Beckett mit meinem Vater anstellte, nun wo er das Herz in seinem Besitz hatte. Immerhin war er gierig und machtbesessen. Mit dem Herz meines
Vaters hatte er die Macht über den Ozean. Dass er nebenbei noch so viele Piraten wie möglich auslöschen möchte, war nur ein kleiner Bonus in seinem Plan.
"Ich kann es dir nicht sagen."
"Dad mag viele grausame Dinge getan haben, aber er hat es nicht verdient erpresst zu werden. Viele sehen nur das Monster, aber im Inneren kann er auch ganz anders sein." Ich lächelte schwach. "Das weißt du genauso gut wie ich, wenn nicht sogar besser."

Meine Mutter lächelte jetzt ebenfalls.
"Ja." antwortete sie dann etwas traurig und schwach. Es brach mir das Herz wenn ich sie so sah. Ich meine, meinen Vater ging es ja nicht anders. Ich wünschte die beiden würden endlich wieder zueinander finden und wir könnten dann eine Art Familie sein. Ich lehnte meinen Kopf gegen ihre Schulter und sie legte einen Arm um mich.

Meine Gedanken schweiften zu Jack. Genau wie meine Mutter, war ich auch unglücklich verliebt. Bei ihr ist es immerhin Liebe die von beiden Seiten ausging und nicht wie bei mir, welche nur einseitig war. Ich war mir sicher, dass Jack die Gefühle nicht erwidern würde. Warum sollte er auch? Seine erste große Liebe war immerhin die See, dies hatte er doch schon öfters mal gesagt. Danach kam seine geliebte Pearl. Und nach dieser kam seine Freiheit. Da war nicht genug Platz mehr für mich.

"Hör auf dir darüber den Kopf zu zerbrechen." sprach meine Mutter und strich mir durchs Haar. "Liebe kann man nicht steuern und je mehr du darüber nachdenkst, desto mehr tut es weh. Ich weiß es ist das erste Mal, dass du sowas fühlst, aber ich sag dir es wird besser. Liebe macht glücklich, glaub mir das."
"Es ist nur...", ich seufzte, "ich musste ja auch Gefühle für diesen einen Piraten entwickeln, welcher von meinem Vater am meisten gehasst wird." Ich musste über diese Tatsache etwas grinsen. "Obwohl er war ja eigentlich auch nicht besser, schließlich hatte er sich in ein echte Göttin verliebt."
Meine Mutter lachte wieder, sagte aber weiter nichts.

"Hey!", hörte ich Elizabeth nach ein paar Minuten und sah sie auf uns zukommen.
"Hey, Liz!" Ich hob meinen Kopf.
"Alles okay?", fragte sie besorgt.
"Ja ja, alles okay." erwiderte ich. Dann entschloss ich mich Elizabeth ein Geheimnis zu verraten, da ich ihr vertraute, schließlich ist sie meine beste Freundin. Ich wusste dass ich ihr vertrauen kann. "Du Liz, es wird, glaub ich, Zeit dich in ein Geheimnis mit einzuweihen oder anders gesagt solltest du sie endlich kennenlernen."

"Uhh..okay?" Sie blickte mich verwundert an.
"Na gut, du hast sie ja eigentlich schon kennengelernt, aber weißt es nur noch nicht." fuhr ich fort. Elizabeth sah mich fragend an. Ich schaute kurz zu meiner Mutter, welche mir nur zu nickte und leicht lächelte. Ich deutete auf sie. "Liz, das ist meine Mutter. Sie wurde damals vom Hohen Rat der Bruderschaft an einen menschlichen Körper gebunden."
Elizabeth sah ungläubig zu uns, als würde sie denken, dass ich sie gerade anlügen würde.

"Ihr seid...die Meeresgöttin Calypso?", fragte Elizabeth etwas sprachlos.
"Ja, so ist es." erwiderte meine Mutter.
"Du bist jetzt eine der wenigen, die es wissen." sagte ich grinsend zu Elizabeth.
"Meine Tochter vertraut nicht vielen Menschen, aber dir schon." meinte meine Mutter.
"Was soll ich sagen? Elizabeth ist meine beste Freundin und beste Freundinnen erzählen sich alles, stimmt's Liz?"
Elizabeth sah kurz nachdenklich zu mir und stimmte mir dann aber leise zu. Hatte sie mir doch etwas zu verheimlichen? Ich hakte aber nicht weiter nach, immerhin würde sie es mir schon erzählen, wenn es etwas wichtiges wäre.

~Zeitsprung~

Wir waren schon eine ganze Weile unterwegs und waren mittlerweile von riesigen Eisbergen umgeben. Es war zudem auch extrem kalt, aber es war aushaltbar. Okay, nicht alle hielten es aus. Die Crew zitterte, nur meine Mutter, Hector und ich schienen mit der Kälte besser klarzukommen. Ich sah den Affen Jack. Dem kleinem Kerl war ebenfalls ziemlich kalt. Ich hob ihn hoch und nahm ihn in meinem Arm. Ich verdeckte ihn mit meinem Mantel, sodass nur noch sein Kopf hervor blickte. Er kuschelte sich an mich ran, um sich bei mir aufzuwärmen. Ich lächelte und streichelte seinen Kopf etwas.

"Niemand hat diese furchtbare Kälte erwähnt." beschwerte sich Pintel.
"Es wird sich bestimmt für uns lohnen, dass wir so leiden." meinte Ragetti.
"Warum bringt dieses Weibsbild Jack nicht auf den gleichen Weg zurück wie sie es mit Barbossa getan hat?"
"Weil Barbossa einfach nur tot war. Und Jack Sparrow wurde, mit Leib und Seele an einen Ort gebracht, an dem nicht der Tod sondern Bestrafung wahrt. Der schlimmste Fluch der nach dem Tod auf einen Menschen wahrt, denn er währt ewig. Jetzt wisst ihr was euch auf den Grund des Meeres erwartet." erklärte meine Mutter und ging danach weiter.
"Na, wenn das nicht lohnend klingt." erwiderte Ragetti.

Ich ging zu Elizabeth, welche bei Gibbs und Hector am Steuerrad saß. Sie hatte sich vollständig mit Decken eingehüllt. Ich setzte mich zu ihr.
"Wie kannst du diese Kälte aushalten?", fragte sie mich.
"Ich hab einen Großteil meines Lebens auf See verbracht und alle Wetterlagen überstanden, also bin ich wohl etwas abgehärtet. Außerdem..." Ich deutete kurz in Richtung meiner Mutter.
Elisabeth verstand sofort und lachte daraufhin etwas, als würde sie etwas offensichtliches erkennen.
Wir sahen Will auf Hector zu geh'n und ihm die Karte geben.
"Über den Rand immer wieder..Die Sonne versinkt..ein grüner Schein...Würdet Ihr das übersetzen, Captain Barbossa?", fragte Will leicht genervt.
"Habt Ihr ihn denn schon mal gesehen, den grünen Schein, Master Gibbs?" Hector rollte die Karte zusammen und drehte sich zu Gibbs.

"Er ist mir das ein ums andere mal begegnet. Es kommt nicht so häufig vor. Beim letzten Sonnenstrahl wird der Himmel von einem grünen Schein erleuchtet. Einige sehen dies in ihrem ganzen Leben nicht, andere behaupten gesehen zu haben was nicht war und wieder andere---" fing Gibbs an wurde dann aber von Pintel unterbrochen.
"Das bedeutet das eine Seele wieder zurück auf die Welt kehrt, aus dem Reich der Toten!"
Gibbs sah Pintel böse an. Tja, man sollte Gibbs nicht unterbrechen, wenn er seine Geschichten erzählt. "Entschuldigung."
"Glaubt mir, junger Master Turner,--" Hector gab Will die Karte zurück. "das Reich der Toten zu finden ist nicht das Problem---"
"Sondern es wieder zu verlassen." beendete ich seinen Satz.
"Aye! Ganz richtig." meinte Hector grinsend zu mir.

Wir segelten durch eine riesige Eisschlucht.
Irgendwann war nichts mehr zu sehen, über uns waren nur noch Sterne. Ich stand am Steuerrad zusammen mit Hector.
"Wir sind fast da." sagte ich.
"Aye, allerdings."
Plötzlich kam Will aufgebracht zu uns.
"Barbossa! Da vorne!", rief er.
"Aye, wir sind verloren und ohne Kurs." erwiderte Hector gelassen.
"Ohne Kurs?!", wiederholte Elizabeth ungläubig, welche neben Will auftauchte.
"Es gibt keinen Kurs zu einem Ort der nicht gefunden werden will. Anderenfalls wüsste ein jeder wo dieser Ort ist." meinte Hector nur.
"Wir gewinnen an Fahrt." meldete sich Gibbs. Vor uns lag ein riesiger Wasserfall, sozusagen der 'Eingang' zum Reich der Toten oder.. Davy Jones' Locker.

"Aye." sagte Hector erneut.
"Alle auf Position! Alle Mann an Deck!", befahl Will. "KURSÄNDERUNG! RUDER HART BACKBORD! VOLLE FAHRT VORAUS!"
"NEIN, BEFEHL ZURÜCK! DAS SCHIFF SOLL SEINEN KURS ALLEIN SUCHEN!", rief Hector.
Die Männer versuchten zwar weiterhin panisch das Schiff zu drehen, aber es wäre sowieso zwecklos, da das Schiff so oder so in den Abgrund stürzen würde. Man konnte es nicht retten.
Ich versuchte Elizabeth zu beruhigen.
"Liz, es wird alles gut. Wir werden nicht draufgehen."

"Woher willst du das wissen?"
"Ich weiß es einfach."
Sie sah mich stumm an und sprach dann zu Hector, welcher auf uns zukam.
"Ihr habt unser Schicksal besiegelt."
"Ihr müsst nicht so unhöflich sein. Vielleicht überlebt Ihr nicht und kommt nicht wieder hier vorbei, dann wären dies die letzten freundlichen Worte, die Ihr hört." erwiderte Hector. Ich sah meine Mutter wie sie eine Art Spruch flüsterte und die Männer, welche voller Panik dabei waren das Schiff zu wenden.
Zwar tat es das, aber dem Abgrund entging es nicht und wenige Sekunden später stürzte es, mit uns, in die Tiefe.

Liebe, Tod Und Freiheit [Book 3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt