Tatsächlich hatte Hyunjin seinen australischen Freund dazu bringen können zumindestens über die ganze Thematik nachzudenken. Nur wirklich etwas bringen, tat es nicht. Noch nicht einmal, als er meinte, dass er Jisung darüber informieren würde, wenn er nicht die Reißleine zog. Das ließ Chan sogar ziemlich kalt und schien somit als Druckmittel nicht infrage zu kommen. Am Ende war Chan einfach nach Hause gegangen und ließ Hyunjin ratlos bei sich Zuhause zurück.
Heute schien das Gespräch sogar wie vergessen zu sein und ernüchternder Weise war das Erste, was Hyunjin am Morgen zu sehen bekam, das Bild, wie Felix und Chan miteinander redeten. Allerdings schien sich die Sache nicht klären zu wollen, dafür wirkte der Junge mit den orangenen Haaren viel zu ausgeglichen, als dass Chan sofort klaren Tisch machte. Somit stieß er leicht genervt die Luft aus und fragte sich, was der gestrige Versuch überhaupt gebracht hatte. Er kannte Chan einfach und es war wie, wenn er gegen eine Wand sprach. Seine Worte prallten ab, fanden aber nicht an Gehör, wie er es sich wünschte und es war unglaublich ätzend, dass er seine Energie an ihm verschwendet hatte.
Genauso dumm, wie die Tatsache, dass Chan ein uneinsichtiger Sturkopf war, war es, dass Hyunjin nicht einmal im geringsten darüber nachgedacht hatte, das Gespräch zu Jisung zu suchen und ihn darüber aufzuklären. - Schließlich war es kein Druckmittel für Chan. - Doch würde es zur Prävention von schlimmen Dingen beitragen. Selbst als Chan sich neben ihn hingesetzt hatte und dieser ihn ein wenig verwirrt musterte, kommentierte er das Gespräch der beiden Australier nicht. Nicht am frühen Morgen, an dem Hyunjin sowie nicht die beste Laune hatte.
»Da ist wohl jemand mit den falschen Fuß aufgestanden, was?« Das ließ Hyunjin ziemlich unbeeindruckt. Lediglich biss er sich auf die Zunge, damit er keinen dummen Kommentar loswurde und er nicht die Reaktion gab, auf welche Chan wartete. Also seufzte der Ältere einfach nur und kramte seine Unterrichtsmaterialien aus seiner Tasche.
»Du siehst gar nicht gut aus, Felix.«, wurde Hyunjin hellhöriger, warf seinen Blick zu den Jungen. Jisung war gerade erst in den Raum gekommen und hatte das bleiche Gesicht seines besten Freundes sofort vernommen. Als hätte dieser etwas Falsches gegessen, was er nicht vertrug. Aber anstatt eine Antwort zu bekommen, verblieb Felix' Blick einfach auf dem Tisch, versuchte so gut es eben ging den Koreaner zu ignorieren. Hyunjin selbst konnte seine Augen nicht mehr von dem Geschehen abwenden und stieß somit Chan in die Seite.
»Ist dir aufgefallen, dass Felix nicht gut aussieht?«, murmelte der Schwarzhaarige leise, dass nur sein Sitznachbar hörte, was er sagte. Nun wandte diese seinen Blick auch zu Felix, der für Chan eher normal ausschaute. Nichts besonderes. Lediglich seine Sommersprossen und seine leichten Augenringe kamen mehr zur Geltung, als hätte er nur zwei Stunden an Schlaf bekommen. Doch das war nicht etwas, worüber sich Chan Sorgen machte.
»Er schaut so aus wie immer. Weiß nicht, wo das Problem ist.«
»Bist du blind oder willst du es einfach nicht sehen?« Die Worte waren scharf. Schärfer, als sich Hyunjin dies jemals bei Chan eigentlich getraut hätte und genauso verwundert war dieser dann auch, dass sein Freund solch eine Wortwahl traf. Das stieß ihm natürlich nicht gut auf und somit zog er seine linke Augenbraue in die Höhe, musterte ihn. Es machte ihn sogar ziemlich wütend. Worte hierfür blieben allerdings aus.Auch Hyunjin wurde so langsam wütend auf seinen Freund. Dass Chan ziemlich egoistisch war, wusste er schon längst. Aber das war wirklich etwas, was das Fass zum Überlaufen brachte. Felix hatte es keinesfalls verdient von jemanden so behandelt zu werden und das, obwohl er ihn noch nicht einmal kannte. Aber Chan war mehr oder weniger ein Monster, bei dem er sich selbst mittlerweile fragte, wieso er mit ihm befreundet war.
Und nun war sich Hyunjin sogar bewusst, dass seine Idee eine absolute Schnapsidee war und wenn er Chan nicht davon überzeugen konnte, all das rückgängig zu machen, müsste er irgendwie selbst versuchen das Ganze zu stoppen. Immerhin würde Felix unglaubliche Vertrauensprobleme bekommen und konnte niemanden mehr so schnell vertrauen. Vielleicht würde er das auch bei niemanden mehr zu können. Und selbst wenn Hyunjin versuchen würde Jisung oder Felix darüber aufzuklären, würde es noch lang nicht heißen, dass sie ihm glaubten.
Hyunjin war einfach nur derjenige, der mit der ganzen Sache auf den ersten Blick nichts zu tun hatte und somit am Unglaubwürdigesten herüberkam. Zudem verrieten Freunde einander nicht.
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𝗗𝗿𝗲𝗮𝗺 𝗼𝗳 𝗬𝗼𝘂 ✧ CHANJILIX
FanfictionDrei Menschen. Zwei Träume. Doch nur eine Liebe kann sich bewähren. Während Jisung immer nur das Beste für Felix haben und die Sicherheit auf seiner Seite wollte, dass es ihm gut ging, schien Chan ihn nur als Spielzeug zu sehen. Schon seit dem Ch...