💭 twenty

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»Und weil Hyunjin mir heute abgesagt, können wir uns morgen auch wieder treffen, wenn du möchtest.« Allerdings schien der Brünette auf einmal recht aufdringlich zu sein, als würde er ein Nein keinesfalls akzeptieren wollen und obwohl Felix darüber glücklich sein sollte, schien ihm Bedenken zu kommen. Ein schlechtes Gewissen, weil er Jisung die letzten Tage immer zu abwies. Schließlich war dieser sein bester Freund und eigentlich wollte er mit ihm ein klärendes Gespräch führen. Nur gefiel Chan dies nicht und somit trafen sie sich häufiger. Und wenn sie sich nicht trafen, schrieben sie viel miteinander, sodass er die Gewissheit hatte, dass Felix nichts Falsches tat.

»Ich weiß nicht...« Unsicher knetete der Jüngere seine Hände, schluckte verzweifelt seine Unsicherheit weg, die jedoch noch immer da war. Allmählich fühlte er sich sogar von Chan belagert, ohne dass er unfreundlich sein wollte. Ein Tag allein würde ihm wohl gut tun und er könnte die Freundschaft mit Jisung versuchen zu pflegen, die langsam in die Brüche ging. Vor einem Monat hätte er wohl nie gedacht, dass Chan ihn so überforderte mit seiner Art. Zwar war er nett, aber er war eben auch sehr herausfordernd für ihn. Vielleicht sogar ein wenig zu dominant, was seine eigenen Entscheidungen anging. »Ich wollte mich doch mit Jisung treffen...«

Aber genau das wollte Chan keinesfalls hören.

»Wieso solltest du dich mit ihm treffen? Der Junge schadet dir nur und denkt, er hätte irgendwelche Ansprüche, nur weil ihr angeblich beste Freund seid.«, schnitt Chan ihm sofort das Wort ab, gab ihm nicht auch nur im geringsten Maße die Möglichkeit darüber nachdenken zu können. Eine Art Taktik, die er sich angeeignet hatte. Je mehr er sprach, desto überforderter sind solche Menschen, wie Felix und es war eben auch wahrscheinlicher, dass diese nicht widersprachen. »Ein bester Freund sollte dir den Freiraum geben, den du brauchst, nicht? Die letzten Tage hat er dich einfach nur belagert, weil er meint, dass er sich Sorgen um dich macht. Weißt du, wie ich das nenne?«

Felix schwieg, wartete darauf, dass sein Freund fortfuhr.

»Obsession, eine Zwangsvorstellung, weil er denkt, dass er von mir ersetzt wird. Aber sind wir ehrlich, seine Angst zwingt ihn zu Dingen, die er nicht durchdenkt und damit schadet er dir. Sprich, er wird dich höchstens durch sein egoistisches Verhalten verlieren.« Leise fing Chan an zu kichern, wie jedes Mal, wenn er sowas auch reiner Überzeugung erzählte. Und wie zu erwarten, widersprach ihm der Jüngere nicht. Wieder einmal wurden die Unwahrheiten angebissen, die Felix gegeben wurden, während Chan keinerlei Reue aufzeigte. Es war fast schon so, als wäre ihm egal, was das mit dem Jüngeren anrichtete. Hauptsache er selbst hatte seinen Spaß dabei.

»Willst du wirklich mit so jemanden befreundet sein, der nur an sich selbst denkt?«

Und da hatte Chan wieder den wunden Punkt getroffen, an dem Felix rein gar nichts sprach, weil er so überfordert war. Er hätte so weitermachen können, Felix ständig damit zu verletzen. Nur wäre es irgendwann zu auffällig gewesen, was sein Verhalten anging. Daher musste er sich beherrschen ihn nicht weiter psychisch mit solchen Lügen zu verletzen. Für heute wäre nämlich genug getan, sodass Felix erst einmal nicht daran dachte mit Jisung reden zu wollen, sondern diesem aus dem Weg ging.

»Hattest du nicht einmal blonde Haare?«, wechselte Chan einfach so das Thema, als wäre rein gar nichts gewesen. Die Stimmung war zwar gerade mehr als nur im Keller gewesen, aber wenigstens die letzten Meter bis sie bei Felix Zuhause angekommen waren, sollten reichen um ein Gesprächsthema zu haben. Der Jüngere schien überrascht von der Frage zu sein, denn bis jetzt dachte er nämlich, dass Chan ihn nie mit der Haarfarbe wahrgenommen hatte. Zumal es schon einige Monate her war, dass er diese hatte.

»J-Ja?«
»Wieso hast du sie jetzt in so einer Gingerfarbe? Die steht dir gar nicht.«

𝗗𝗿𝗲𝗮𝗺 𝗼𝗳 𝗬𝗼𝘂 ✧ CHANJILIXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt