𝗗𝗿𝗲𝗮𝗺 𝗼𝗳 𝗬𝗼𝘂 ✧ CHANJILIX

💭 fourty six

Leider rückte der Tag, an dem Chan Korea verlassen würde, viel zu schnell an und Felix fühlte sich erneut in einem Wechselbad der Gefühle. Er verkraftete es doch nicht so sehr, dass Chan nicht mehr hier sein würde und dementsprechend sank seine Stimmung die letzten Tage rapide. Im allgemeinen war die Atmosphäre zwischen ihnen alle etwas angespannt, obwohl Chan nur nach Australien ging. Nur würde ihnen allen etwas fehlen, auch wenn sie eine stressige und nervenaufreibende Zeit wegen ihm durchgemacht hatten. Am Ende war er immer noch ein Teil ihrer Klasse und sie selbst würden sich mit ihm als befreundet bezeichnen. Besonders Hyunjin und Felix, während Jisung etwas zwiegespalten entgegenblickte. Immerhin hörte er seit Tagen nichts mehr anderes und allmählich war er sich nicht einmal sicher, ob er Felix wirklich seine Gefühle offenbaren sollte oder ob Schweigen nicht nicht einfach die klügere Variante war, die er wählen konnte. Eine Abfuhr klang in seinen Ohren wesentlich realistischer, als irgendetwas anderes. Nur erinnerte er sich auch an Chan, wie er gesagt hatte, dass sich Felix lieber in seinen besten Freund verliebt hätte, als eben in den Australier, der ihm viel eher geschadet hatte. Nur fühlte es sich auch befremdlich an, sowas aus dem Mund seines besten Freund zu hören, weil er sonst immer über Chan geredet hatte.

Wenn er denn geredet hatte.

Also war Jisung wieder einmal in seiner kleinen Eifersuchtsblase gefangen und wünschte sich nichts mehr, dass Chan endlich gehen würde. Es war gemein, dies zu denken, nur hielt er es mittlerweile einfach nicht aus seine ganzen negativen Gefühle in sich zu behalten. Während alle eher traurig und wehleidig waren, glich er einer tickenden Zeitbombe, die mit jedem weiteren Tag Gefahr lief zu explodieren und seine Gefühle somit loszuwerden.

»Vielleicht sollten wir miteinander reden... Das haben wir bisher nie so wirklich und wenn, dann war ich eher unvernünftig.« Etwas verwirrt drehte sich Jisung um und erkannte, wie Chan neben ihm stand. Felix, der seine Aufmerksamkeit auf sein Handy gelegt hatte, richtete seinen Kopf auf. Dieser schien verwundert, dass Chan aus dem nichts auf einmal mit seinem besten Freund reden wollte. Der Koreaner schaute erst zu Felix, ehe er mit Chan mitkam und nicht so recht wusste, was jetzt auf ihn zu kommen würde. Ihm wurde mulmig, bekam ein komisches Bauchgefühl und am liebsten wollte er fragen, was das zu bedeuten hatte. Das Einzige, was anders war, war seine Aura. Sonst war sie abweisend, als wollte er gegen Jisung sticheln. Dieses Mal schien er aber keine solche Intention zu haben.

»Ich sollte mich wohl entschuldigen für das, was ich getan habe... Wahrscheinlich wirst du mir nicht einmal glauben, weil man Dinge aus der Vergangenheit nicht rückgängig machen kann, aber ich versuch mich zu bessern...«, sprach Chan irgendwann, als sie aus dem Schulgebäude liefen. Es war recht kalt, weswegen Jisung etwas nach Luft schnappte. »Und ich hab eine lange Zeit nachgedacht, was ich machen soll, wenn ich in Australien bin und ich werden mich vollkommen zurückziehen. Ich werde Felix nicht mehr schreiben und es wird ziemlich schwer für ihn werden.«

Seufzend ließ Chan seinen Blick vom blauen, vom wolkenbedeckten Himmel ab und sah stattdessen zum Jüngeren, dessen Stirn sich in Falten gelegt hatte. Es schien seltsam zu sein, dass er einfach die Freundschaften so hinwarf, ohne auch nur an die anderen gedacht zu haben. Selbst wenn Jisung in seiner Haut stecken würde, würde er nicht einfach so die Kontakte zu allen abbrechen. Als würde er nicht nur die anderen aufgeben, sondern sich selbst, was irgendwie auch total banal klang.

»Es ist nicht so, dass ich nichts mehr mit Felix oder Hyunjin zu tun haben möchte, aber es wäre für euch alle besser, weil es wieder ruhiger wird und ihr eure Launen nicht von so jemanden wie mir abhängig machen müsst. Zwar sieht man sich immer zwei Mal im Leben, aber das Wiedersehen wird dann in weiter Zukunft sein. Aber ich sag dir eins, was mir Felix vor einigen Tagen gesagt hat... Vielleicht hilft es dir ja, eines Tages den Schritt zu wagen, ihm deine Gefühle zu gestehen...« Noch immer schien Jisung ziemlich verwirrt zu sein. Er konnte nicht wahrhaben, was hier gerade passierte und irgendwie fühlte es sich auch falsch an, dass Chan ihm all das sagte. Immerhin würde er Dinge völlig anders machen und es zeigte eben auch, wie unterschiedlich Menschen sein konnten.

»Manchmal hat er nämlich das Gefühl, dass er auf dem Weg ist, sich in dich zu verlieben. Und wenn ich in Australien bin, werden seine Gefühle für mich eben auch hoffentlich verschwinden, sodass du derjenige bist, dem sein Herz gehört... Also mach was draus und steh Felix die schweren Tage bei, damit du am Ende belohnt wirst.«