Kapitel 30

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Am Silvestermorgen schliefen Lando und ich erstmal ausgiebig aus und gingen den Tag entspannt an. Wir gingen zuerst runter in die Küche, wo auch schon eine Brötchentüte lag. Anscheinend hatten meine Eltern schon gefrühstückt, was mich aber such nicht wunderte, beide stehen meistens früh auf, und es dauert, bis Paula und ich uns am Wochenende hinunter bewegen. „Magst du auch einen Kaffee haben?" fragte ich Lando. „Gerne" sagte er. So machte ich mich dran die Kaffeemaschine zu bedienen und holte dann fürs Frühstück alle nötigen Utensilien aus den Schränken. Zusammen setzten wir uns an den Tisch und frühstückten Gemeinsam. Als wir dann fertig waren, kam Paula auch durch die Tür. „Guten Morgen" meinte Sie in die Runde. Lando erwiderte den Gruß und ich fügte hinzu „Hast du gut geschlafen?". „Ja und ihr? Steht bei euch iwas bestimmtes an, bevor wir später Feiern?" sagte Paula. „Nein. Wir gehen heute alles entspannt an und du?" meinte ich. „Nein, ich entspann einfach nur" sagte Paula. Kurz darauf verließen wir auch die Küche und Lando fragte, ob er Duschen gehen könnte. Ich zeigte ihm also eben alles, wo er was  fand und ließ ihn dann in Ruhe. Währenddessen ging ich dann wieder runter und setzte mich zu meinen Eltern ins Wohnzimmer.

„Guten Morgen" sagte ich zu den beiden und setzte mich auf die Couch. „Schläft Lando noch?" fragte meine Mama. „Nein, er ist duschen" sagte ich. „Ok, könnte ich euch noch um etwas bitten?" fragte Mama mich. „Klar, was können wir machen?" meinte ich. „Ich würde gerne noch eine Kleinigkeit für alle Kinder erstellen. Könntet ihr für mich den Rest noch besorgen? Papa und ich wollten gleich die Glückskekse machen. Damit würdet ihr mir wirklich Zeit sparen" sagte Mama. „Klar machen wir. Wir hatten für heute eh nichts großes Geplant." meinte ich. „Dankeschön. Ich schreib euch dann alles auf" sagte Mama und verschwand, um uns den Zettel schreiben zu können. „Na hast du schon Lust zu Backen?" fragte ich an meinem Papa gerichtet. „Natürlich" meinte Papa sarkastisch. „Ach komm. Insgeheim magst du es doch" sagte ich. „Es gibt doch schöneres, was ich lieber mache. Aber um deine Mama glücklich zu machen und zu sehen, würde ich alles tun." gab Papa zur antwort. Es war einfach unglaublich wie sehr sich meine Eltern liebten und trotz der langen Zeit so glücklich waren. Beide hatten sich während ihres Studiums kennengelernt und waren seit dem glücklich zusammen. Sowas, was die beiden hatten, wollte ich auch immer haben.  Ich redete noch etwas mit meinem Papa, bis Lando dann zu uns ins Wohnzimmer kam.
Ich teilte ihm kurz mit, dass wir doch nochmal losmussten um für meine Mama was zu besorgen und ob er Lust hatte mitzukommen. Ich wollte ihn ja zu nichts zwingen und wenn er wollte konnte er gerne hier bleiben und ich würde die Sachen besorgen. Lando hatte aber kein Problem und so fuhren wir dann einige Zeit später los in Richtung des nächstgelegenen Supermarkt. Dort besorgten wir so zügig wie es ging alle Sachen. Wir wurden zwar immer mal wieder aufgehalten, da wir in den ein oder anderen Nachbarn liefen, welche natürlich mitbekommen hatten, dass ich eine lange Zeit weg war und jetzt in England lebte. So groß wie München auch war, so klein und tratschend war unser Stadtteil. Jeder kannte gefühlt jeden und es gab immer irgendein Gesprächsthema und ich wusste ganz genau, dass Lando und ich das in den nächsten Tagen sein würden. War es ja schon eine Attraktion, dass ich nicht in Deutschland oder Österreich studierte sondern in England, so hatte ich jetzt auch einen Freund dort und das war ja besonders. Lando selbst meisterte diese Gespräche bestens, er verstand zwar kein Wort, stellte sich höflich auf Englisch vor und nickte bzw lächelte freundlich, die ihn fremden Menschen an.

„Ist das normal, dass so viele immer mit einem Sprechen?" fragte er mich nachdem wir aus dem Supermarkt draußen waren. „Hier ja. So groß wie München auch ist, so klein ist mein Stadtteil. Hier kennt jeder jeden und man weiß über fast alles Bescheid. Ich kann dir auch sagen, dass wir beide das aktuelle Top-Thema sein werden. Nicht nur, dass ich jetzt in England wohne, ich hab ja nun auch einen Englischen Freund und das ist ungewöhnlich für hier" sagte ich. „Oh Gott. Ist das nicht schrecklich? Wenn hier immer so geredet wird?" meinte er. „Man gewöhnt sich dran. Und hauptsächlich machen das auch die Älteren Generationen." meinte ich. Zuhause angekommen gaben wir meiner Mama ihre Utensilien und ich fragte, ob wir ihr noch irgendwo bei helfen können. Sie nahm unsere Hilfsbereitschaft dankend an, und so saßen wir zusammen mit meinen Eltern da, und befüllten die Tüten für die Kinder. Danach gingen wir hoch in mein Zimmer und schauten etwas Fernsehen, wobei ich nochmal etwas eingeschlafen bin, da ich um 17 Uhr von dem Wecker geweckt wurde, den ich uns bzw. eher mir gestellt hatte. Lando stellte den Wecker aus und strich mir dann behutsam durch über die Haare. „Hey, hast du auch etwas geschlafen, oder nur ich?" fragte ich ihn. „Ich hab etwas geschlafen, aber nicht so lange wie du" sagte er mit einen schelmischen Grinsen. „Das ist fies, grins nicht so blöd. Aber ich musste Vorschlafen, das wird heute ein langer Abend" sagte ich. „Das ist ja auch inordnung. Ich genieße es einfach, dich wieder bei mir zu haben" meinte er. „Ich bin auch froh, dich wieder bei mir zu wissen. Ich hab dich sehr vermisst, aber ich muss duschen gehen" sagte ich und wollte aufstehen. „Hmm, warum denn?" meinte er. „Ich will gut aussehen" sagte ich. „Für wen denn?" fragte er. „Hmm... lass mich mal überlegen.... Für Marlon, Luisa und so" sagte ich und musste mir das Lachen verkneifen. „Dann brauch ich ja nicht mitkommen. Ich frag Paula, ob Sie dann mit hier bleibt" sprang Lando auf den Zug auf. „Ok, dann sehen wir uns morgen" meinte ich und wollte aufstehen und gehen. Lando hielt mich aber zurück. „Ich liebe dich und für mich kannst du heute auch in Jogginhose und Pullover da auftauchen. Ich werde nur Augen für dich haben" sagte Lando vollen ernstes. „Ich liebe dich auch und das gleiche gilt auch für dich. Aber da ich meinem Freund gefallen möchte, würde ich mich für ihn schick machen. Wenn das ok ist?" antwortete ich. „Aber gerne doch." sagte Lando mit einem Zwinkern. Ich gab ihm noch einen Kuss und ging mich dann fertig machen.

Gegen kurz vor 7 saßen wir dann auch alle im Auto und fuhren zu dem Restaurant, welches wir als große Gruppe gemietet hatten. Wir waren wie jedes Jahr bestimmt 70 Leute die gemeinsam Feiern. War es am Anfang nur die Nachbarschaft, bzw ein paar befreundete Familien wurde es von Jahr zu Jahr größer. Es war irgendwie Toll mit so vielen Leuten zu feiern, man kannte irgendwie alle, aber irgendwie such nicht. Kamen immer mal wieder neue dazu oder Freunden von wem. Bezahlt wurde pro Person im Vorraus, sodass auch niemand auf den Kosten sitzenblieb. An der Location angekommen, trugen wir unsere Mitbringsel hinein. Es gab einen extra Raum, wo man sowas unterbringen konnte und nicht jeder dran kam. Danach trennten sich dann auch die Wege meiner Familie. Meine Eltern, sowie Paula gingen zu ihren Freunden und ich suchte den Raum, nach meinen Freunden ab. Es waren jedoch noch garnicht allzu viele da, was aber auch nicht tragisch war. Das Buffet würde eh um 8 aufmachen und bis dato währen bestimmt alle Gäste da. Ich fand jedoch Luisa und ihren Freund Alex an der Bar. Zusammen mit Lando ging ich also zu meiner Schulfreundin und begrüßte diese Ausgiebig. Ich stellte den beiden Lando vor und dann redeten wir über die letzten Tage, bis sich die Clique von Marlon und Dominik dazugesellte, mit denen ich im Sommer viel Zeit verbracht hatte. Manche hatten auch ihre Freundinnen dabei andere waren alleine da, trotzallem begrüßten wir uns herzlich, da es das erste mal war, dass wir so wieder zusammen kamen. Danach stellte jeder seine Freundin kurz vor, welche in der letzten Zeit dazu kam. Ich schnappte mir darauf auch Lando und ging mit ihm zu Marlon und Dominik. Wollte ich den beiden Lando doch persönlich vorstellen und so tat ich das auch. Beide schlugen mit ihm ein und wollten mit ihm einen kurzen an der Bar trinken gehen. So machten sich die drei auf dem Weg und ich wusste, dass sie Lando unter die Lupe nehmen wollten. Beide waren wie große Brüder zu mir und so mussten sie ja ihrer „Pflicht" nachkommen.

„Dein Freund ist ja hübsch für einen Engländer. Ich kenne immer nur so hellhäutige Engländer mit Sommersprossen, bzw hatte dieses Bild im Kopf. Dein Lando jedoch ist das komplette Gegenteil davon" sagte Luisa zu mir. „Auf diesen Stereotypen bin ich in England nur selten gestoßen, bzw England ist wirklich vielfältig. Wir deutschen sind ja auch nicht alle blond und blauäugig." meinte ich. „Stimmt. Aber trotzdem hat man ja ein Bild im Kopf, wenn man über eine bestimmte Nation redet." sagte Luisa, bevor wir dann über andere Themen redeten. Als das Buffet öffnete holte ich Lando bei Marlon und Dominik ab, um ihn von den Fragen der beiden zu befreien. An unserem Tisch, bei meiner Familie, angekommen setzten wir uns hin und aßen etwas und sprachen mit allen. „Also ich muss sagen, dass hier ist zwar ganz anders, wie wir Sylvester feiern. Aber es ist richtig cool, dass ihr hier mit so vielen feiert. Wir haben immer nur mit der Familie im kleinen Rahmen gefeiert." sagte Lando. „Das ist aber doch auch schön. Manchmal würde ich auch lieber nur einen gemütlichen Abend machen. Aber Traditionen sind auch schön und ohne das hier würde auch was fehlen" meinte mein Papa. Daraufhin sprachen wir über die verschiedenen Traditionen und ihren unterschieden zwischen uns und Landos Familie. Es war schön zu sehen, wie meine Eltern Interesse an Lando und seinem Leben zeigten. Irgendwann verlief sich unsere Familien Runde wieder und wir sollten uns erst gegen Mitternacht wiedersehen. Es wurde viel getanzt, für die kleineren Kinder gab es Spiele, Mal-Tische etc und für die älteren Beerpong, oder anderes.

Um kurz vor 12 fanden sich dann alle mit einem Glas Sekt draußen ein und die letzten Zehn Sekunden des alten Jahres wurden gemeinsam runter gezählt "10....9.....8....   ...3...2". Bei der eins drehte ich mich zu Lando und gab ihm einen Sylvesterkuss, welcher bis ins neue Jahr anhielt. Als ich mich von ihm löste, sagten Lando und ich gleichzeitig"Happy New Year". Wir beide fielen in ein gemeinsames Lachen und Lando drückte mich an sich. "Ich hoffe, dass all deine Wünsche und Träume wahr werden" flüstere ich ihm ins Ohr. "Dankeschön. Das wünsche ich dir auch" erwiderte er und gab mir noch einen Kuss, bevor wir uns voneinander lösten. Daraufhin ging das große Umarmen los, bis ich auch wirklich jeden der mir nahestand ein Frohes Neues Jahr von mir gesagt bekam.

Lovefool - Lando Norris FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt