Nasty

Nasty 1. Teil

Samus Sicht

Ich saß gerade auf der Couch in unserem Studio und hörte mir die schlechten Gitarren-Spieler an. Verdammt. Warum traf da kaum einer die Töne? Und sowas nannte sich einen Gitarren-Spieler. "Stopp!!", rief ich genervt in die Runde und alle Augenpaare lagen augenblicklich auf meiner Haut. Natürlich liebte ich das, wenn meine Bandkollegen mich ansahen, weil ich sie am liebsten alle nach und nach vernaschen könnte, aber heute musste ich ernst bleiben, weil wir brauchten dringend einen neuen Gitarristen.

Janne hatte uns verlassen und das lag bestimmt an mir, weil ich war ihm wohl zu aufdringlich und deswegen verließ er unsere Band. Er sagte das nie zu mir, aber ich ging davon aus, dass es daran lag. Ich schlief sehr oft mit ihm, aber halt nur aus reinem Vergnügen. Ich hatte keine Gefühle für ihn, aber er anscheinend für mich und somit verließ er lieber die Band, als mich ständig weiter sehen zu müssen. "Was ist, Samu? Warum rufst du Stopp?", fragte Mikko und ich sagte zu ihm: "Du fragst ernsthaft, warum ich Stopp rief? Der kann doch keine Gitarre spielen. Das klingt, als würde eine Ziege auf dem Blech pinkeln. Den nehmen wir garantiert nicht." und daraufhin verließ derjenige natürlich gleich den Raum.
"Samu, reiß dich mal bitte zusammen. Wir brauchen unbedingt einen Gitarristen."

"Das ist mir schon bewusst, Mikko, aber alle, die bis jetzt hier waren, haben die Töne überhaupt nicht getroffen. Oder hast du was an den Ohren? Wenn ja, solltest du mal dringend zum Ohren-Arzt gehen.", er sah mich daraufhin entsetzt an, winkte ab und in diesem Moment kam ein junger attraktiver Mann in unser Studio. Meine Güte sah er heiß aus. Den würde ich natürlich nie von der Bettkante stoßen. Hoffentlich konnte er Gitarre spielen, weil meine Nerven lagen nachdem letzten Vorspieler blank. Er wollte gerade loslegen, da sagte ich zu ihm: "Wie heißt du, süßer Lockenkopf?", er wurde dadurch rot und Mikko stupste mir in die Seite. "Samu, reiß dich zusammen. Er soll erst mal vorspielen und danach kann er sich vorstellen, wenn es uns gefallen hat."

"Nein, ich möchte es diesmal vor dem Vorspielen erfahren. Sorry, dass ich so direkt zu dir war, aber das ist meistens meine Art, wenn mir jemand gefällt", sagte ich zu dem süßen Lockenkopf und er sagte daraufhin: "Alles gut. Ich heiße Riku Juhani Rajamaa und ich habe schon bei einigen Bands mitgespielt."
"Das klingt doch sehr gut. Und, wie alt bist du?"

"31."
"Wow! Und bist du gerade in einer Beziehung?"
"Samu, das geht uns doch nichts an", sagte Mikko genervt, aber das interessierte mich nicht. Ich fand Riku sehr heiß und ich wollte am liebsten alles von ihm erfahren. "Mich interessiert das schon, Mikko. Also, bist du gerade in einer Beziehung, Riku? Ach so, darf ich dich überhaupt duzen?"

"Natürlich. Ich habe damit kein Problem, dass Sie mich duzen."
"Du darfst mich natürlich auch duzen. Wie ich heiße, weißt du sicherlich."
"Ja, du heißt Samu und ich bin momentan in keiner Beziehung. Das Beziehungsaus war vor einem Monat."

"War sie schlecht im Bett?"
"SAMU!! Hörst du jetzt endlich mal auf und lässt ihn mal vorspielen?"
"Gleich, Mikko. Ich bin halt neugierig." und darüber schmunzelte der süße Lockenkopf. Oh mein Gott. Sein Lächeln war der Hammer und ich würde ihn am liebsten auf der Stelle vernaschen, aber er war bestimmt nicht schwul.

"Nein, sie war nicht schlecht im Bett, sondern er. Ich mache daraus kein großes Geheimnis. Ich bin schwul und ich stehe dazu. Habt ihr ein Problem damit?"

Oh mein Gott, wow! Er war schwul. Mein Tag wurde immer besser. "Unser Frontmann ist auch schwul und er steht auch dazu. Wir haben damit kein Problem, aber die Öffentlichkeit weiß es nicht", sagte Sami. "Man Sami. Ich kann für mich alleine sprechen." Sami nickte und ich sagte noch zu Riku: "Weiß es die Öffentlichkeit bei dir?"
"Nein, aber wenn es die Öffentlichkeit wissen möchte, dann würde ich nicht lügen."

"Okay, aber wenn du in einer Band mitspielst, dann solltest du es für dich behalten, dass du schwul bist, weil deine weiblichen Fans würden es doch sehr bedauern, wenn sie dich nicht haben könnten."
"Das ist mir egal, Samu. Ich kann es niemandem vorspielen, dass ich hetero bin, obwohl ich schwul bin. Verstehst du das?", ich nickte nur und anschließend fing sein Vorspiel an.