Nasty

Nasty 8. Teil

Rikus Sicht

Meine Güte war mir das peinlich. Und somit setzte ich mich auf das Sofa und senkte dabei meinen Kopf. Mein Gesicht war sicherlich feuerrot vor Scham und das musste ja nicht jeder sehen. Meine Wangen glühten auf jeden Fall und deswegen ging ich davon aus, dass ich rot, wie eine Tomate war. Ich war zwar absolut nicht prüde, aber die Tatsache, dass mein neuer Chef gehört hatte, wie ich in der Toilette stöhnte, das war dann doch sehr peinlich für mich. Samu nahm das recht gelassen, weil er im Gegenteil zu mir sich gegen Herrn Saukkonen zur Wehr setzte. Okay, sie kannten sich auch schon länger und sie duzten sich auch.

Ich konnte mir sowas absolut nicht vorstellen, dass ich Herrn Saukkonen irgendwann mal duzen würde. Er war mein Chef und ein Chef war für mich nun mal eine Respekt-Person. Im Augenwinkel sah ich, dass Samu nach seinem Gespräch mit den anderen Bandkollegen auf mich zu kam. Jetzt wussten sie es auch noch und das war mir zusätzlich auch noch peinlich. Sie kannten mich doch erst seit gestern. Was würden sie jetzt von mir denken?

Samu setzte sich neben mich, legte seine Hand auf meine Schulter und sagte: "Hey, Riku. Du brauchst doch nicht wegen Mikko zu weinen. Der hatte vielleicht heute Morgen keinen Sex mit seiner Partnerin und deswegen ließ er seine schlechte Laune an uns aus. Diese Klausel existiert nicht. Heb' deinen Kopf nach oben und schau mir in die Augen, du süßer Lockenkopf.", ich mochte es schon, dass er mich nach einem Tag schon so nannte. Dachte er ernsthaft, ich würde wegen Herrn Saukkonen weinen? Ich war doch kein kleines Kind mehr. Mir war diese Sache nur so furchtbar peinlich. Ich hob' meinen Kopf nach oben und schaute dabei in zwei wunderschöne Ozean-Blaue Augen. Ich grinste ihn an und sagte:

"Ich weine doch nicht, Samu. Mir ist diese Sache nur so furchtbar peinlich. Immerhin ist er mein Chef und ein Chef sollte seine Arbeitnehmer nicht beim Sex erwischen."

"Ach was, das muss dir auch nicht peinlich sein. Und, er hat uns doch gar nicht beim Sex erwischt."

"Doch, er hat uns Stöhnen gehört und das ist für mich sehr peinlich. Ich bin zwar nicht prüde, Samu, aber wie ich es schon sagte, er ist mein Chef, also unser Chef."

"Ich sehe Mikko nicht als meinen Chef an. Er ist ein sehr guter Freund für mich und das schon jahrelang. Mikko hat heute einfach eine schlechten Tag. Er beruhigt sich wieder. Komm' lass uns üben. Du musst innerhalb von 3 Wochen alle unsere Songs draufhaben.", ich nickte und anschließend standen wir zusammen auf. Ich begrüsste noch Jukka, Raul und Sami und dann fingen wir mit Proben an. Nachder Probe lief ich in die Richtung vom Büro. Ich wollte auf jeden Fall noch mal mit Herrn Saukkonen darüber sprechen. Ich klopfte an und er rief "Herein" und ich trat anschließend ein. "Was gibt es, Herr Rajamaa? Hatte ich mich vorhin nicht klar und deutlich ausgedrückt?"

"Doch, aber ich lasse mir nichts verbieten. Ich bin alt genug, um selber entscheiden zu können, mit wem ich Sex habe und mit wem nicht. Ich hoffe, dass ich mich jetzt klar und deutlich ausgedrückt habe? Und, ich kann sehr wohl privates vom geschäftlichen trennen. Und im Vertrag steht auch nichts von einem Sexverbot zwischen Bandkollegen. Ich habe mir gestern den Vertrag mehrmals durchgelesen und wenn sowas darin stehen würde, würde ich so einen Vertrag nämlich gar nicht unterzeichnen. Ich wünsche Ihnen noch einen sehr schönen Tag, Herr Saukkonen." und durch meine Worte fiel seine Kinnlade nach unten. Mit sowas hatte er wohl nicht gerechnet und ich war selber erstaunt über mich. Wie gesagt, ich hatte Respekt vor meinem Chef, aber das von ihm ging doch zu weit.

Er kannte mich nicht und urteilte so über mich. Das ging überhaupt nicht. Ich hatte nämlich bei dem Gespräch zwischen Samu, Sami, Jukka und Raul einiges mitbekommen und darunter war halt auch, dass ich wohl nicht privates vom geschäftlichen trennen könnte.

"Ähm...ja. Ich wünsche Ihnen auch einen schönen Tag.", sagte er und ich verließ grinsend das Büro.