Teil 31

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Nachdem ich mich noch eine kleine Ewigkeit mit Nora unterhalten hatte, kamen um ca. 10 Uhr Johanna und Jakob runter. ,,Nora, könnten wir dich mal kurz unter sechs Augen sprechen?", fragte Johanna mit einem Seitenblick zu mir. Ich verstand den dezenten Hinweis und verkrümelte mich in den Aufenthaltsraum, Wohnzimmer, oder wie auch immer man das nennen wollte. Dort wartete ich die letzte Stunde vor dem Wecken. Im Hintergrund hörte ich Johanna, Jakob und Nora sprechen oder diskutieren, da war ich mir nicht sicher, aber es gibt mich ehrlich gesagt auch gar nichts an. Nach einer weiteren gefühlten Ewigkeit hörte ich, wie Nora die Treppen herauf ging und machte mich auf den Weg, ihr zu folgen. Wo die beiden anderen abgeblieben waren, wusste ich nicht, wahrscheinlich aber noch in der Küche. Oben wartete ich ungeduldig auf dem Flur und sah meiner Noch-Betreuerin dabei zu, wie sie erst in die Jungszimmer ging und dort das Licht anmachte und danach alle Mädels aus dem Schlaf riss, manche beschwerten sich, allen voran natürlich Finja, manche nahmen es aber auch einfach hin und standen ohne Widerstand auf. Dann konnte auch ich endlich wieder in mein Zimmer und zog meinen Koffer unterm Bett her, während Finja unter Noras Aufsicht, damit sie nicht direkt weiterschläft, anscheinend hat sie das schon ein paar Mal gemacht, ins Badezimmer zum Zähneputzen verschwand, began ich meine Sachen, die ich erst vor wenigen Tagen hier eingeräumt hatte, wieder in meinen Koffer zu packen. Nach einer guten Viertelstunde war ich schon fertig und setzte mich auf mein Bett.

*kleiner Zeitsprung bis zur Abholung durch das Jugendamt*

Vor zwei Minuten haben Frau Thiessen und Herr Behnken mich abgeholt, jetzt sitzen wir schweigend im Auto und fahren zu Hannah ich merke, dass ich verdammt aufgeregt werde...

*Sicht Hannah Becker*

Katharina dürfte in ein paar Minuten ankommen, seit einer halben Stunde renne ich durch mein ganzes Haus  und schaffe es keine Sekunde still zu stehen. Meine Zuversicht verschwand immer wieder für ein paar Sekunden und kam dann umso stärker zurück... Schaff ich das wirklich, ohne großartige Erfahrung mit Kindern bzw. Jugendlichen? ... Bestimmt und wenn nicht, hilft Katharina mir dabei, alles zu lernen! ... Schaff ich das von meinem Job her? ... Bestimmt, irgendwie geht das schon! ... Und wenn das Jugendamt irgendwann kommt, irgendwas bemänfgelndes findet und Katharina wieder mitnimmt? ...Aber hätten die mir Katharina dann überhaupt zugetraut von Anfang an? ... Was ist, wenn es Katharina hier nicht gefällt? ... Sie hat sich gewünscht, zu mir zu ziehen und kann sich ihr Zimmer komplett selber einrichten! ... Kann ich Katharina in ihrer Entwicklung überhaupt so angemessen unterstützen, wie es vielleicht ausgebildete Betreuer oder richtige Pflegeeltern mit einer Menge Erfahrung schaffen könnten? ... Braucht Katharina denn überhaupt Unterstützung, als ich sie das erste Mal getroffen hab, hat sie auch keine Hilfe gebraucht.
Dieses Frage und Antwort Spiel, welches ich mit mir selbst spielte, ging mir einfach nicht aus dem Kopf.
Da klingelte es schon an der Tür, das konnte nur Katharina sein. Ich eilte aus dem Wohnzimmer, in dem ich vor ein paar Minuten dann doch noch zum Stehen gekommen war, so schnell wie möglich zur Tür.

Ok, ich warte doch noch ein Kapitel mit der tatsächlichen Begrüßung oder wie man das nennen will...
Aber keine Sorge, dieses nächste Kapitel fange ich gleich auch noch an, obwohl ich langsam müde werde, aber ich bin grad voll produktiv. Und der Anfang, der bei mir ja immer am schwierigsten ist, wäre damit dann schonmal geschafft😂😂

Mein Weg ins Glück (Asds/As Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt