17. Kapitel

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Draco's POV
Der Samstag war angebrochen. An diesem Morgen lag ich noch lange in meinem Bett, obwohl ich eigentlich kein bisschen mehr müde war. Mein Körper fühlte sich schwer an und ein unangenehmes Nervositätsgefühl kribbelte in meinem Brustkorb. Ich starrte an die Decke meines Zimmers und erinnerte mich an das letzte Wochenende als Y/n hier war. Genau hier, bei mir. Ein sanftes Lächeln schlich sich auf meine Lippen.

Als meine Mutter mich zu ihr riefen liess, wusste ich dass es bald so weit sein würde. In einem schlichten, aber nicht minder hochwertigen Anzug als für ein Malfoy gewöhnlich, kam ich zu ihr hinunter. Sie wartete in der Eingangshalle. Vater stand ebenfalls bei ihr. Meine Mutter hielt uns beiden ihre Hände hin und zu dritt apparierten wir. In einer etwas abgelegenen Gasse, nahe der Winkelgasse materialisierten wir uns. In zügigen Schritten folgte ich meinen Eltern durch die Seitenstrasse. Vor einer weiteren schmalen Gasse, die zwischen dunklen Gebäuden hindurch führt, blieben wir kurz stehen. Meine Mutter warf einen prüfenden Blick hinter uns bevor sie die Gasse entlang schritt. Vor dem Laden Borgin and Borkes hatten wir unser Ziel erreicht. Meine Lungen verkrampften sich und mein Atem wurde zunehmend flach. Wir traten ein und wurden sogleich von dem Ladenbesitzer und zwei weiteren Todessern empfangen. Einer davon erkannte ich als Fenrir Greyback. Ein Werwolf. Schoss mir der Gedanke durch den Kopf. Der Ladenbesitzer kam jetzt auf mich zu und schob mich mit einer Hand auf meiner Schulter zu einem hohen Schrank. „Das, Mr. Malfoy" er machte eine kurze Pause und deutete auf das Möbelstück, „ist das zweite Verschwindekabinett" beendete er nun seinen Satz. Ich nickte kurz mit dem Kopf und schritt darauf zu. Mit einem Ruck öffnete ich die alte Holztür des schwarzmagischen Artefakts und betrachtete es genauer.

Y/n POV
Am Samstag Morgen schlief ich lange es. Erst um kurz nach halb Elf, als es an meiner Tür klopfte, stand ich auf. Ich schlurfte zur Tür und öffnete sie. „Pansy!" Sofort öffnete ich die Tür ein Stück weiter und liess sie eintreten. „Ich mach mich gleich fertig, wart nur kurz" sagte ich und schlüpfte hastig in meine schwarze Leggin und darüber ein grüner Kapuzenpullover mit dem Slytherinwappen auf der Brust. „Wir können los" sagte ich. Gemeinsam verliessen wir dann mein Zimmer und machten uns auf den Weg zu der Grossen Halle. „Wie geht's dir Pansy?" fragte ich vorsichtig. „Ich weiss nicht genau. Nervös? Aufgeregt? Verängstigt?!" sprach sie drauf los. Ich griff mit meiner Hand nach ihrer und drückte sie fest. „Keine Sorge Pansy, ich bin immer für dich da" sagte ich. Sie lächelte zaghaft. Als wir die Grosse Halle betraten, waren nur noch sehr wenige Schüler da. Das Frühstück wäre bald zu Ende. Nur am Wochenende dauerte es bis um 11:00 Uhr. Lange würde es also nicht mehr hier sein. Also setzten wir uns schnell an unseren Tisch und assen was noch da war. Pansy hatte wirklich oft grossen Hunger in letzter Zeit und auch bei dieser Malzeit bemerkte ich, dass sie mehr ass als noch vor ein paar Wochen. Irgendwie hatte ich das Gefühl dass Pansy mit ihrer Vermutung recht lag.

Als das Essen plötzlich verschwand und die Tische wieder komplett leer waren, gingen auch wir wieder. Pansy sagte dass sie nochmal in ihr Zimmer wolle und nochmal ein bisschen schlafen möchte. Also bin ich alleine zu der Bibliothek gegangen um ein bisschen zu lesen. Ausserdem war es die perfekte Gelegenheit, um mich meiner Forschung über das Denkaruim zu widmen. Madam Pince sass hienter ihrem hohen Pult und beobachtete alle Schüler in der Bibliothek mit missmutigem Blick. Mir war klar; heute könnte ich wohl nicht in der Verbotenen Abteilung danach suchen. Ich stöberte also durch die Regale, welche für alle Schüler zugänglich waren. Ich erblickte ein interessant aussehender Umschlag mit der Aufschrift Gedankengänge und Erinnerungen. Neugierig zog ich das in blauem Umschlag eingewickelte Buch hervor. In einer ruhigen Ecke setzte ich mich und durchforstete die Seiten. Mein Blick blieb auf einer Zauberspruch Beschreibung hängen. Es war der Zauber, mit dem man sich die Gedankenfäden rausholte. Den selben Zauberspruch hatte ich bereits in dem Buch aus der Bibliothek der Malfoys gesehen. Kurz drifteten meine Gedanken ab und schweiften zu Draco... Verträumt starrte ich auf das Buch vor mir. Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus, als ich an ihn dachte. Und es wurde breiter zu einem Grinsen als ich an unseren letzten Kuss dachte... Plötzlich lief jemand an mir vorbei und rempelte mich dabei etwas an. Völlig aus meinen Gedanken gerissen blickte ich zu der Person. „Entschuldige, war keine Absicht" sagte das Mädchen, wobei ihr Blick bereits wieder den Bücher galt. Ihre braunen lockigen Haare fielen ihr wild über Schultern und Rücken. Hermiene Granger. Ich wusste dass sie Potters beste Freundin war und man sah sie öfter in der Bibliothek. „Schon okay" erwiderte ich. Dann stand ich auf und verliess die Bibliothek. Das Buch nahm ich mit mir.

Ich lief hinunter zu den Kerkern und durch den Gemeinschaftsraum der Slytherins. Mittlerweile war es bereits früh Nachmittags. Vor Pansys Zimmer blieb ich stehen. Ich wollte gerade an die Tür klopfen, als sie bereits von Pansy geöffnet wurde. Meine Hand hielt ich noch in der Luft und ich hätte beinahe gegen ihren Kopf geklopft. „Y/n! Ich wollte gerade zu dir." sagte sie. Schnell nahm ich meine Hand wieder runter. „Möchtest du jetzt gern zu Madam Pomfrey?" fragte ich. Sie nickte. „Ja, ich möchte es gerne jetzt tun. Bevor mich der Mut verlässt" sagte sie. Wobei sie zum Schluss ihres Satzes sogar leicht lächelte. Ich war froh zu sehen dass es ihr offenbar wieder etwas besser ging. Oder zumindest hoffte ich das. Gemeinsam liefen wir also zum Krankenflügel von Hogwarts. Ich drückte die grosse schwere Tür auf. Es war relativ leer. Nur ein-zwei der Betten waren besetzt und die darin liegenden Schüler schliefen. Madam Pomfrey eilte sofort auf uns zu als sie uns erblickt hatte.

„Miss Parkinson und Miss Black!" sagte sie während sie auf uns zustürmte. „Was fehlt ihnen?" fragte sie mit ihrer quirligen Art. „Ich ehm... Ich möchte mich untersuchen lassen" sagte Pansy etwas unsicher. „Auf was untersuchen lassen?" fragte Madam Pomfrey nach. „Also.. ich.." ihre Stimme war zittrig und ihre Augen glitzerten bereits verdächtig. Ermutigend nahm ich Pansys Hand in meine und nickte ihr aufmunternd zu. „Ich möchte wissen ob ich schwanger bin" sprach Pansy es nun aus. Madam Pomfrey schaute sie zuerst mit grossen Augen an, nickte dann aber euphorisch. „Legen Sie sich dort auf das Bett Miss Parkinson" sagte sie und deutete auf eines der Betten im hinteren Bereich des Krankenflügels. Ich lief mit Pansy zu dem ihr zugeteilten Bett, wo sie sich hinsetzte. Mit ihrem Zauberstab und einigen weiteren Gerätschaften kam Madam Pomfrey wieder zu uns gerauscht. „Miss Parkinson, ich nehme an sie hatten schon Geschlechtsverkehr ohne den Verhütungszauber. Oder weshalb kommen sie zu der Annahme?" fragte sie nach. Pansy nickte, wobei sie es aber vermied, Madam Pomfrey in die Augen zu sehen. „Nun gut, ich werde sie mit einem Zauber prüfen. Legen Sie sich bitte hin Miss Parkinson" erklärte Madam Pomfrey. Pansy legte sich hin und die Medihexe zückte ihren Zauberstab. Sie schloss ihre Augen und murmelte unverständlich eine Formel. Ein gelber Lichtschimmer legte sich auf Pansy. Ich konnte sehen wie nervös sie war. Das Licht breitete sich über ihrem Körper aus und sammelte sich zu einem Ball, welcher scannend über Pansys Körper schwebte. Über ihrem Becken blieb der Lichtball stehen und tanzte aufgeregt herum. Mit einem Schlenker ihres Zauberstabs, liess Madam Pomfrey die Lichtkugel wieder verschwinden. „Ich habe die Analyse abgeschlossen Miss Parkinson. Möchten Sie das Ergebnis wissen?" fragte sie. Pansy schaute mich mit verzweifeltem Blick an. Und ich nickte ihr aufmunternd zu. Dann wandte sich Pansy wieder Madadam Pomfrey zu. „Ja, ich möchte es wissen" sagte sie dann mit zitternder Stimme.

Pfefferminz und grüne Äpfel  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt