19. Kapitel

2.5K 98 2
                                    

Y/n POV
Es war Sonntag, spät am Nachmittag. Die Sonne stand tief und tauchte Hogwarts in ein warmes oranges Licht.
Ich war gerade auf dem Weg zum Krankenflügel um Pansy zu besuchen. Ihr ging es momentan psychisch überhaupt nicht gut. Und da Draco gerade Quddidchtraining hatte, war es der perfekte Zeitpunkt Pansy zu besuchen.

Als ich in den Krankenflügel eintrat, sah ich sie sofort. Sie sass auf ihrem Bett und ihr Gesicht war verweint. Als sie mich sah lächelte sie ein wenig. Es war ein müdes erschöpftes Lächeln. „Wie gehts dir?" fragte ich und setzte mich zu ihr auf das Bett. „Lief schon besser in meinem Leben" sagte sie. Sie rang sich ein Lächeln ab, jedoch erstarb es bald wieder und ihre, vom Weinen geröteten Augen, füllten sich wieder mit Tränen. „Es geht mir scheisse! Ich weiss nicht wie ich weiter machen soll.. wir sind erst im 6. Schuljahr und ich will kein Kind.." ihre Stimme brach und die Tränen rannen ihre Wangen hinunter. Vorsichtig strich ich sie ihr aus dem Gesicht und umarmte sie dann fest. „Weisst du... wenn du das Kind wirklich nicht willst kannst du es ja auch abtreiben" sagte ich, wobei meine Stimme ziemlich leise und vorsichtig war. Abreibung war auf jeden Fall ein heikles Thema. Jedoch sollte das jede Frau für sich selbst entscheiden. Pansy löste sich wieder aus der Umarmung und schaute mich verwundert an. „Daran habe ich überhaupt noch nicht gedacht!" sagte sie, wobei sich ihr Gesichtsausdruck augenblicklich aufhellte.

Pansy's POV
Den Vorschlag ich könnte ja abtreiben ist mir wirklich noch nicht in den Sinn gekommen. Es war sowieso etwas das eher neu in der Zauberwelt aufgekommen ist und ursprünglichen von den Muggel kam. Irgendwie erleichterte es mich. Ich muss das Kind nicht haben. Ich kann mein Leben so weiterführen wie es vorher war und es bräuchte auch niemand zu wissen, dass ich überhaupt mal schwanger war. Aber auf der anderen Seite stand ich nun auch wieder vor einer schweren Entscheidung. Einer tiefgehenden Entscheidung. Es wäre ja immerhin mein erstgeborenes Kind. Mein Fleisch und Blut. Ein kleines Lebewesen. Und ich wäre die Mutter. Will ich das ganze so beenden? Ich wusste es nicht. Ich wollte das Kind nicht.
Und trotzdem wollte ich es nicht einfach so aufgeben...
Ich bemerkte wie meine Augen feucht wurden und meine Sicht glasig. Was sollte ich tun. Aber ewig hatte ich für die Entscheidung auch nicht Zeit. Denn irgendwann wäre das Kind schon soweit herangewachsen dass Abtreibung nicht mehr möglich wäre.

„Ich glaube ich muss mir dass genauer überlegen.. Ich brauche mehr Zeit um das zu entscheiden" sagte ich mit meiner zittrigen Stimme. „Ich stehe immer hinter dir. Egal wie du dich entscheidest" sagte Y/n. Dankend lächelte ich sie an. Sie war wirklich meine aller beste Freundin. Sie stand hundertprozentig hinter mir und ich konnte ihr absolut alles anvertrauen. „Danke" sagte ich und erwiderte ihre feste Umarmung.
„Was läuft bei dir so? Hab ich schon was verpasst in der Zeit hier im Krankenflügel?" fragte ich dann. Und Y/n's Grinsen auf diese Frage machte mich nur noch neugieriger. „Sag schon, was hast du gemacht? Wer ist es?" fragte ich dann lachend.

Y/n POV
„Du hast tatsächlich einiges verpasst" antwortete ich ihr grinsend. „Sag schon! Was ist los?" fragte sie neugierig. „Naja, also... ich und Draco sind jetzt zusammen!" sagte ich dann endlich und hatte das Gefühl als wenn gerade wieder ein Feuerwerk in meinem Bauch explodieren würde. „Ich wusste es! Wow, gratuliere!" sagte sie aufgeregt „aber um ehrlich zu sein war es klar dass ihr irgendwann mal zusammen kommt. Ihr passt so gut zusammen." plapperte sie. Ich merkte wie mir die Röte langsam ins Gesicht stieg. „Okay ist ja gut. Muss nicht gleich der ganze Krankenflügel mitbekommen" sagte ich lachend.

Als es langsam Abend wurde und Pansy müde geworden war, hab ich mich wieder von ihr verabschiedet und bin wieder gegangen. Ich lief hinunter zu den Kerkern und durch den Gemeinschaftsraum. In zügigen Schritten durchquerte ich ihn und steuerte auf mein Zimmer zu. Ich schloss die Tür und öffnete die Schublade meines Schreibtisches. Sie war gefüllt mit kleinen Glasfläschchen und darin befanden sich Nebelartige Substanzen. Ich griff nach einer leeren Glasphiole, zog meinen Zauberstab hervor und richtete ihn auf mich selbst. Ich flüsterte den selbst erlernten Zauberspruch und konzentriere mich genau auf das Ereignis von vorhin im Krankenflügel mit Pansy. Langsam zog ich den Zauberstab von meinem Kopf weg und strich den blau-weiss leuchtenden Faden in die Phiole. Mit einer kleinen Etikette beschriftete ich das Gläschen und sortierte es in meine vorhandene Sammlung ein.

Seit ein paar Tagen habe ich begonnen meine Gedanken und Erinnerungen aufzubewahren. Es half dabei, Dinge zu verarbeiten oder loszulassen. Meine erste Erinnerung, die ich abgefüllt habe, war die im Krankenflügel. Als Madam Pomfrey uns mitteilte dass meine beste Freundin wirklich schwanger war. Später habe ich angefangen auch weitere Erinnerungen an Ereignisse fest zu halten. Meine gemeinsamen Erlebnisse mit Draco, unser erster Kuss... Bei dem Gedanken musste ich lächeln. Jedoch hatte ich kein Denkaruim um meine Gedankenfäden visuell zu wiederholen. Also habe ich einfach damit begonnen meine Erinnerungen abzuspeichern und sortieren. Und ich hatte fest vor ein solches Denkaruim aufzutreiben. Vielleicht gibt es im Raum der Wünsche eins?... überlegte ich. Zumindest wäre es ein guter Anhaltspunkt. Also entschied ich demnächst mal dort hin zu gehen und nach einem Denkaruim zu suchen.

Mit einem Blick auf die kleine Uhr auf meinem Schreibtisch, erkannte ich dass das Qudditchtraining bald fertig sein würde. Ich überlegte kurz. Dann kam mir eine Idee und ein breites Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus...

Pfefferminz und grüne Äpfel  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt