Leidender Blick

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Leidender Blick

Seit einer gefüllten Stunde saßen Lily und ich nun schon da, als sich plötzlich dieser Mistkerl bewegte. Er stöhnte auf, da er wahrscheinlich ziemliche Schmerzen hatte. Kein Wunder, er war an einem Stuhl angekettet, mit Stacheldraht. "Was hast du mit mir gemacht?", brachte er krächzend hervor. "Weißt du, Kai. Das kommt davon wenn man sich mit mir anlegt.", zischte ich wütend. "So ein Biest, aber gleichzeitig so sexy.", grinste er. "Aw, ich fühle mich geschmeichelt", tat ich gespielt gerührt. "Schon gut, ich kann verstehen das du sauer bi-" "Sauer? Oh, glaub mir ich bin mehr als nur sauer!", wurde ich noch wütender, doch er lachte nur blöd. Er fand es witzig? "Du findest das witzig?", stellte ich meine Frage laut. "Ziemlich.", entgegnete er lächelnd. "Und findest du es jetzt noch immer lustig?", riss ich das Bein eines Stuhles ab und rammte es in seinen Oberschenkel. Er schrie laut, auch Lily keuchte erschrocken auf. "Tja, so schnell kann sich das ändern, was?", war nun ich diejenige die grinste. "Was willst du von mir?", sah er mich böse an. Ich bewegte mich langsam auf ihn zu und ging um ihn herum, bis ich hinter ihm stand und meine Lippen zu seinem Ohr hinunter bewegte. "Deinen leidenden Blick.", flüsterte ich hinein und krallte meine Hand in seine Haare. Ich zog seinen Kopf nach hinten und roch an seinem Hals. "Emma, du gehst zu weit.", meinte Lily, doch ich ignorierte sie. "Weißt du, würdest du nicht so sehr nach einem Idioten stinken, würde ich dich ohne mit der Wimper zu zucken aussaugen.", sah ich ihm noch ein letztes Mal in die Augen, bevor ich mich umdrehte und zusammen mit Lily die Bar verließ. "Das war echt krass, Emma.", sah sie mich vorwurfsvoll an, sobald wir draußen waren. Ich zuckte nur mit den Schultern. "Wieso hat er sich eigentlich nicht verteidigt, als du ihn angegriffen hast?", fragte sie verwirrt. "Nun, das war kein gewöhnliches Stacheldraht, Lily. Hab' ich aus Sheila's Haus, es entzieht einem Hexenmeister, wie Kai, die Kräfte. Mit der Zeit löst es sich dann auf." Sie nickte nur und ich lächelte, da es für sie noch immer nicht verständlich war, dass Vampire, Werwölfe und all diese Monster wirklich existierten. "Na komm, lass uns nachhause gehen.", legte ich einen Arm um ihre Schulter, glücklich darüber, dass Kai das bekam, was er sich verdient hatte.

Tut mir wirklich schrecklich leid, dass dieses Kapitel so kurz geworden ist.


Das Böse hinter diesen blauen Augen | Kai Parker - GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt