Unvergessliche Nacht

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Unvergessliche Nacht

Die Zelle öffnete sich und zwei Typen traten mit der Frau von gestern herein. Ich sagte nichts, sah sie einfach nur stumm an. "Hast du Hunger?" Die Frau kam näher und reichte mir ein Stück Brot hin. Ich schüttelte den Kopf. "Das ist doch sowieso vergiftet." Sie lächelte und biss davon ab. "Überzeugt?" Nein, das war ich nicht, so sagte ich wieder nichts. Sie schmiss es in die Ecke. "Irgendwann wirst du es dir schon holen." Sie verließ die Zelle, die Männer blieben. Der Eine hob seine Hand und ich bekam höllische Schmerzen. Ich schrie auf, sie hörten dennoch nicht auf. "Bitte!" Ich flüsterte, mehr schaffte ich nicht. Die beiden lachten. "Na los, jetzt du." Der andere Mann hob die Hand und ich flog in der Zelle umher, was ziemlich weh tat, da die Wände aus Stein waren. Sie machten stundenlang so weiter, erst als ich ganz blutübersät war, gingen sie. Ich weinte, wieso machten sie das mit mir? Ich konnte doch nichts dafür, dass Kai so eine Bestie war.

"Emma! Hey, wach auf!" Ich blinzelte ein paar mal, bis ich mich an das helle Licht gewöhnt hatte und sah direkt in das Gesicht von Kai. Er hatte Blut an den Händen und auch im Gesicht. Ich wich erschrocken zurück. "W-Was machst du hier?" Ich sah mich um, zu verwirrt war ich in diesem Moment. War er gekommen um mich zu retten? "Wir müssen von hier verschwinden." Er hob die Hand und ich schloss ängstlich die Augen, doch als ich spürte, wie er sanft über meine Wunden fuhr, öffnete ich sie wieder. "Wieso bist du so?" Ich konnte einfach nicht verstehen, dass er einmal gut und einmal böse war. "Keine Zeit um Fragen zu stellen, na los." Er half mir auf und zusammen machten wir uns auf den Weg aus diesem Gebäude. Wir kamen an allen erfolgreich vorbei und waren eigentlich gerade an der Tür angelangt, als hinter uns jemand lachte. Wir drehten uns um. "Scheiße.", murmelte Kai, so, als kannte er ihn. "Ich dachte du wärst schlauer, Emma." Woher wusste er, wie ich hieß? "Hört zu, nehmt mich, lasst sie gehen." Kai bettelte ja schon fast, was mich ziemlich überraschte. Wieder lachte der Mann. "Das geht nicht." Er trat näher und flüsterte Kai etwas ins Ohr. Ich versuchte zu lauschen, doch es funktionierte nicht. Ich sah zu Kai und zog an seinem Arm, doch er war unfähig etwas zu sagen. Er wiederholte immer wieder das Wort "Nein" und sah zu Boden. "Ihr werdet ihr nichts tun!", schrie er plötzlich und schleuderte den Mann ans Ende des Ganges. "Schnell." Kai nahm mich an der Hand und lief mit mir aus dem Gebäude. Ich war so schwach, dass ich nicht mal mehr wirklich laufen konnte, was für Vampire eigentlich kein großes Problem war. "Beeil dich, Emma." Ich strengte mich wirklich an, doch es ging einfach nicht. Ich fiel zu Boden und weinte. "Es tut mir leid, lauf ohne mich weiter." Er schüttelte mit dem Kopf. "Ich lasse nicht zu, dass sie dich in die Finger bekommen." Er half mir auf und zerrte mich mit sich mit. Es war lächerlich, ich hielt ihn nur auf, doch plötzlich hörte ich eine Stimme in meinem Kopf, die sagte, ich konnte weiterrennen, wenn ich nur daran glaubte. Es war Lily.

Wir kamen irgendwo an, mir war nicht bekannt wo genau. Vor uns war ein riesiges Feld. "Was machen wir hier?" Ich blickte zu Kai. "Hier sind wir sicher." "Das ist ein Feld, Kai." Er zog mich einfach nur an der Hand mit. Im nächsten Moment spürte ich eine Art "Übergang", als wäre ich soeben über eine Grenze getreten. Ich erschrak, als sich vor uns ein riesiges Haus befand. "Das Haus meines Vaters." Nun, Kai hatte ihn umgebracht, er hatte dann wohl nichts dagegen, wenn wir uns hier versteckten. Wir betraten das Haus und ich staunte nicht schlecht. "Es ist wirklich schön hier." "Ja, das ist es." Ich spürte, wie Kai dicht hinter mir stand, sein warmer Atem lag mir auf der Haut. Er legte seine Hände an meine Hüfte und nahm meine Haare zu einem Zopf, um anschließend meinen Nacken zu küssen. Es gefiel mir und ich stöhnte ungewollt auf. Ich konnte schwören, dass er grinste. Ich entfernte mich etwas, da ich realisierte, was ich gerade tat. "Ich hab Hunger, du auch?" Ich machte mich auf den Weg in die Küche, er folgte mir. "Du siehst wunderschön aus, Emma." "Also, ich wäre ja für Bohnen." Ich wollte vom Thema ablenken, doch er zog mich zu sich und drückte seine Lippen auf meine. Ich ließ die Dose fallen und schlang meine Hände um seinen Nacken. "Wir können das nicht tun." Ich löste mich etwas, doch er ließ es nicht zu. "Ich beweise dir, wie unrecht du hast." Er nahm mich hoch und trug mich die Treppen nach oben, danach legte er mich aufs Bett und er sich über mir. Ich lächelte und war einfach nur glücklich, vergaß, was er alles getan hatte. Wir verbrachten eine wundervolle Nacht zusammen und diese eine Nacht konnte man uns mit Sicherheit niemals nehmen.

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Das Böse hinter diesen blauen Augen | Kai Parker - GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt