Schutzzauber

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"Ich fand die Nacht sehr schön." Er stellte sich hinter mich, schlang seine Arme um meinen Bauch und legte seinen Kopf auf meine Schulter. Ich lächelte. "Ja, das fand ich auch.  Ich mache uns Frühstück, ja?" Er nickte und ließ von mir ab. "Ich geh duschen.", sagte er noch, bevor er sich ins Bad verzog. Ich ging hinunter in die Küche und suchte nach einer Pfanne. Nach dem das geschafft war, holte ich mir Eier aus dem Kühlschrank.

Kai saß mir gegenüber und "verschlang" sein Essen quasi. "Schmeckt es dir?" Ich unterdrückte mir ein Lächeln. Er sah mich an, legte das Besteck beiseite und stand auf, um zu mir zu kommen. Er küsste mich einfach und obwohl ich nicht damit gerechnet hatte, erwiderte ich den Kuss auch gleich. "Ja, es schmeckt." Ich lachte und wuschelte ihm durchs Haar. Er setzte sich wieder hin und aß weiter. Ich dachte nur, perfekter Zeitpunkt um ihn zu fragen, wann wir von hier verschwanden. "Wann genau gehen wir  wieder?"  Er runzelte dir Stirn. "Ich habe nicht vor zu gehen." "Willst du etwa hier bleiben und darauf hoffen, dass diese komischen Hexen uns nicht finden?" Er nickte. Ich konnte es nicht fassen, ich hatte nebenbei auch eine Familie. "Was ist mit meinen Brüdern?" Er zuckte mit den Schultern. "Ich bin jetzt deine Familie."  Ich riss die Augen auf. "Was willst du denn damit sagen?" Er ließ genervt vom Essen ab und lehnte sich zurück. "Das du nicht gehen wirst." Ich stand wütend auf und ging auf die Haustür zu. "Setz dich verdammt noch mal hin, zwing mich nicht dir weh zu tun." Ich blieb stehen, hatte er das eben wirklich gesagt? "Arschloch.", murmelte ich und ging wieder weiter, bis ich nach hinten flog, gegen die Wand. Ich hielt mir den Kopf, da ich mich ordentlich verletzt hatte. "Kai, was soll das?" Er kam auf mich zu und wollte mir aufhelfen, doch ich schlug seine Hand weg. "Fass mich nicht an.", zischte ich. "Du hast mir keine andere Wahl gelassen, ich werde nicht zu lassen, dass du mich verlässt ... du bist das Einzige was ich habe." Ich verstand nicht, er hatte doch alle umgebracht. "Nun, hättest du nicht alle kaltherzig ermordet ..."  Ich spürte, wie er wütend wurde. "Sie sind selbst daran Schuld gewesen." Ich lachte auf. "Ja, klar." Ich ging auf mein Zimmer und packte mein Sachen, Kai folgte mir natürlich. "Was machst du da?" "Was wohl, ich packe. Ich werde keine Minute länger mit dir verbringen." Er trat hinter mich und nahm mich an der Taille. "Ach ja?", flüsterte er in mein Ohr, was mir eine Gänsehaut einbrachte. Ich fasste mich und fand meine Stimme wieder. "Ja.", antwortete ich fest und schubste ihn weg. "Du kannst nicht ohne mich leben." Ich nickte. "Da hast du wohl recht, aber ich kann es auch nicht mit dir." Ich ging aus dem Haus, war kurz über der Grenze, als irgendein Mann vorbeikam. Ich erkannte ihn, er war aus diesem Hexenzirkel. "Siehst du was?" Erst jetzt sah ich den zweiten Mann. "Nein, der Psychopath ist mit seiner Schlampe wahrscheinlich schon über alle Berge." Der andere lachte. "Sobald wir sie haben, bringe ich sie mit meinen eigenen Händen um."  Ich keuchte auf, als einer direkt in mein Richtung sah, doch er schien mich nicht zu sehen ... das lag an diesem "Schutzzauber". "Hast du das gehört?" Ich wollte rennen, doch dann hätte er es gehört und Verdacht geschöpft. "Nein, lass uns weiter gehen." Sie nickten und gingen wieder. Ich war erleichtert und versuchte mich zu beruhigen. "Noch immer vor zu gehen?" Kai stand hinter mir und spielte mit einem Messer rum. Ich rollte genervt mit den Augen und ging wieder ins Haus. "Grins nicht so blöd.", sah ich ihn sauer an. Wäre ich über die Grenze, wär ich in höchstens einer halben Stunde tot gewesen.

Danke fürs Lesen xx

Das Böse hinter diesen blauen Augen | Kai Parker - GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt