Oscar & Paul

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Ich muss pinkeln und mir ist warm. Schläfrig öffne ich meine Augen und schaue auf. Paul liegt neben mir und schläft. In meiner Kehle spüre ich ein irres Lachen, das raus will, doch ich unterdrücke den Drang. Vorsichtig stehe ich auf und suche meine Hose auf dem Boden, um mein Handy in der Tasche zu suchen.
Ein Blick auf mein Display bestätigt das, was ich schon angenommen habe. Es ist Samstag. Es ist wirklich fucking Samstag!

Breit grinsend schleiche ich ins Bad und erleichtere mich. Anschließend wähle ich Pauls Nummer und höre, wie sein Handy nebenan klingelt.
„Freitag?", murmelt er verschlafen und ich gehe mit dem Telefon am Ohr zurück zu ihm ins Schlafzimmer.
„Nein", antworte ich breit grinsend.
Er starrt mich mit großen Augen an und beginnt dann, wie verrückt zu lachen. Ich stimme mit ein und krabbele zu ihm zurück aufs Bett.

Paul nimmt meinen Kopf in seine Hände und küsst mich überschwänglich.
„Wir haben es geschafft!", ruft er ausgelassen, ohne mich loszulassen. Ich kann nicht aufhören zu lachen und habe keine Ahnung, warum. Ich bin so glücklich. Glücklich, dass Samstag ist. Glücklich, dass ich neben ihm aufgewacht bin. Aber vor allem glücklich, dass er so lacht und seine Augen so glitzern.

„Ich kann es gar nicht glauben", lacht er atemlos. „Ist wirklich Samstag?"
Ich nicke und streiche durch seine wuscheligen Haare.
„Aber.. wie?"
Ich zucke mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung", antworte ich.
„Ist auch egal, es ist so egal", sagt er und küsst mich erneut.

„Soll ich uns Frühstück machen?", schlage ich vor. Er nickt, noch immer breit grinsend.
„Ich helfe dir", antwortet er und steht auf, um mich in die Küche zu begleiten.

Ich beschäftige mich mit der Kaffeemaschine, während er tiefgekühlte Brötchen in den Backofen schiebt.
„Du hast tiefgekühlte Brötchen vorrätig?", frage ich überrascht.
„Natürlich", antwortet er, während er ein paar Eier aus dem Kühlschrank nimmt. „Dann hat man immer frische Brötchen zum Frühstück."
„Ich glaube, es gibt eine Menge Dinge, die ich noch nicht über dich weiß, Paul", stelle ich fest.
Er lacht und schlägt die Eier in die Pfanne auf dem Herd. „Wie solltest du auch? Wir haben uns ja gestern erst kennengelernt."

Nach dem Frühstück räumen wir das Geschirr gemeinsam weg und ich blicke Paul fragend an.
„Was ist?"
„Was machen wir heute?", möchte ich wissen.
Er überlegt kurz und lacht dann.
„Keine Ahnung. Heute Nachmittag bin ich bei meiner Mutter, weil sie Geburtstag hat."
„Zum Glück hat sich das Kuchenbacken zumindest einmal gelohnt", stelle ich fest.
„Das stimmt", erwidert er. „Oscar, möchtest du.. also.."

Und da ist er wieder, mein verlegener, schüchterner Paul. Ich weiß genau, was er fragen will und ich bin selbst etwas unsicher. Immerhin muss er entscheiden, ob er mich seiner Familie vorstellen möchte.

„Ja?", frage ich also.
Seine Wangen sind wieder ganz rot und er sieht überall hin, nur nicht in mein Gesicht.
„Mitkommen? Zu meiner Mutter? Also, nur, wenn du möchtest. Und wenn nicht, ist das auch okay. Immerhin kennen wir uns ja auch noch nicht so lange und es ist ja schon ein-"
Wie so oft, wenn er nervös ist, plappert Paul ohne Punkt und Komma. Und wie so oft unterbreche ich seinen Wortschwall, indem ich meine Lippen auf seine lege.
Er verstummt augenblicklich und seufzt wohlig.

„Ich komme sehr gern mit", flüstere ich. „Wann müssen wir da sein?"
Er überlegt kurz.
„So gegen drei, schätze ich."
Ich sehe auf die Uhr und stelle fest, dass wir noch etwa vier Stunden bis dahin haben.
„Und was machen wir mit der restlichen Zeit?"
Paul blickt mir tief in die Augen und nimmt meine Hand in seine.
„Ich..", beginnt er und räuspert sich. „Ich wüsste da was."
Ohne den Blick von mir abzuwenden, zieht er mich mit sich ins Schlafzimmer.

Wir bleiben vor seinem Bett stehen und seine Hand schiebt sich in meinen Nacken. Sofort bin ich hart, denn es ist unfassbar erregend für mich, wenn Paul so deutlich ist. Als seine Lippen meine berühren und seine Zunge in meinen Mund eindringt, stöhne ich auf und vergrabe meine Hände in seinen Haaren.
Paul reibt seine Hüfte fest an meiner Erektion und wandert langsam meinen Hals entlang. Ich schließe genussvoll meine Augen und neige meinen Kopf, um ihm mehr Platz zu geben.

Wiederholungsfall | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt