Wiederholungsfall | ✓

16 - Paul & Oscar

Mein Telefon klingelt und ich taste blind danach. „Guten Morgen", murmele ich verschlafen.
„Willst du gar nicht wissen, was für ein Tag heute ist?", fragt Oscar mich.
Überrascht setze ich mich auf.
„Sag' nicht, dass heute tatsächlich Samstag ist!", presse ich hervor.
Am anderen Ende höre ich ein Seufzen.
„Leider nicht."
Ich lasse mich wieder zurück auf mein Kissen fallen.
„Das war nicht nett, Oscar!", meckere ich.
Jetzt höre ich sein Kichern und stelle mir sofort vor, wie seine Augen dabei glitzern müssen.
„Bitte entschuldige, Paul", sagt er aufrichtig.
„Darf ich dich zur Entschuldigung zum Frühstück einladen?"

Ich seufze, denn das würde ich furchtbar gern. Dennoch sage ich: „Das wäre fantastisch, aber ich habe mir etwas überlegt."
Wartendes Schweigen am anderen Ende.
„Ich würde den Tag gern so normal wie möglich verbringen."
„Okay."

Ich nehme die Enttäuschung in seiner Stimme deutlich wahr und rede darum gleich weiter: „Mit ein paar Modifikationen."
„Die da wären?"
„Unser Pärchen.."
„Sam und Steve?"
„Genau, und wir sehen uns ja später im Café. Danach schreibe ich kurz meine Klausur und dann haben wir den restlichen Tag für uns bis zur Party."

„Was hast du vor, Paul?", fragt Oscar mich nun neugierig.
„Nur einen weiteren Versuch, Oscar."
Er zögert kurz, antwortet dann aber: „Gut, was haben wir schon zu verlieren?"
„Dann schreibst du Steve?"
„Mache ich. Und, Paul?"
„Ja?"
„Darf ich dich noch was fragen?"
„Immer, Oscar."
„War das gestern das erste Mal, dass jemand deinen Schwanz gelutscht hat?"

Schlagartig wird mein Gesicht heiß und beim Gedanken an gestern beginnen meine Hände wieder zu zittern. Seine Direktheit schockiert mich jedes Mal aufs Neue. Ich räuspere mich und stottere dann leise: „J-ja."
„Oh Gott", stöhnt Oscar am anderen Ende und ich bin sofort hart.

„Tut mir leid, dass ich-"
„Hör' auf, dich dafür zu entschuldigen, Paul", unterbricht er mich. „Darf ich es noch mal tun?", fragt er nun.
„W-was?", fiepse ich. Mein Schwanz zuckt schon fast schmerzhaft bei der Vorstellung.
„Du hast mich schon verstanden", schnurrt er. „Hat es dir gefallen?"
„Fuck, ja", stöhne ich schon fast. Oh, offenbar hat mein Filter ausgesetzt. Oder Oscar färbt mit seiner Direktheit auf mich ab.
„Bist du jetzt hart, Paul?", haucht er.
Ich mache ein wimmerndes Geräusch, doch ich weiß auch, dass ich aufstehen muss.

„Du weißt, dass ich das bin, Oscar", gebe ich zu. „Aber ich muss jetzt wirklich aufstehen, damit Leon mich nicht wieder wachschreit."
Oscar seufzt und versucht es weiter: „Weißt du, ich bin auch ganz hart, Paul. Und ich habe meinen Schwanz schon in der Hand, es wird gar nicht lange dauern."
Ich schließe meine Augen und atme tief durch.
„Oscar, du spielst nicht fair."
„Das wäre ja auch langweilig", kichert er. „Rede einfach noch ein bisschen weiter, dann bin ich gleich fertig.. ohhh."

Sein Stöhnen macht mich fertig und ich setze mich auf, um ihm nicht doch nachzugeben. Stattdessen schiebe ich meine Schüchternheit kurz zur Seite und sage deutlich: „Ich werde mich später noch ausgiebig mit deinem Schwanz beschäftigen, also nimm' jetzt die Hand aus der Hose und schreib' Steve."
Ich höre noch, wie er überrascht nach Luft schnappt, dann lege ich auf.

Ich überlege kurz und wähle dann Sams Nummer. Im Gegensatz zu Oscar hatte ich nie große Herausforderungen mit Zahlenfolgen.
„Hey ho, hier ist die Mailbox von Sam. Ich rufe auf jeden Fall zurück!"
Hey ho, es schüttelt mich jedes Mal aufs Neue.

Es piept und ich spreche mit heiserer Stimme: „Hi, mein Name ist Steve. Du kennst mich nicht, aber ich hab' deine Nummer von Nicole, denn sie meinte, meine Vorliebe für heiße und ungewöhnliche Dinge im Bett wäre genau das Richtige für dich. Ich bin heute um 9:00 Uhr im Coffee World und ich bin jetzt schon hart, wenn ich daran denke, dich kennenzulernen."