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-Jaemin's Sicht-

In Gedanken bei Jeno saß ich am Esstisch und wartete bis mein Vater sich zu uns setzte, damit wir mit dem Abendessen beginnen können.
Meine Mutter meinte, sie würde bereits heute versuchen, meinen Vater etwas positiver zu stimmen, was die Sache mit Jeno betraf.
Auch wenn sie mich immer wieder neckte und über ihn ausquetschen möchte, wusste sie, dass er mich sehr glücklich machte und sie möchte auf keinen Fall, dass mein Vater mir das wegnahm.

"Was habt ihr zwei denn alles so gemacht heute?", fragte mein Vater, nachdem wir endlich mit dem Essen begonnen hatten. Ich wäre beinahe verhungert.
"Wir waren ein bisschen einkaufen und später noch kurz am Filmset, um etwas zu regeln.", antwortete meine Mutter ihm und er nickte verstehend.
"Habt ihr ein paar schöne Dinge gefunden?", wollte er interessiert wissen und meine Mutter sah kurz lächelnd zu mir.
"Ja, haben wir. Außerdem haben wir diesen einen Jungen zufällig beim Einkaufen getroffen. Wie hieß er noch einmal, Jeno?", zustimmend nickte ich, als sie mit einem überlegendem Blick zu mir sah und mir kurz zuzwinkerte, bevor sie weiter redete: "Er scheint wirklich sehr nett zu sein, vielleicht sollten wir ihn doch einmal einladen und uns bei ihm bedanken, dass er Jaemin geholfen hat?", schlug meine Mutter meinem Vater mit ihrem wunderschönsten Lächeln vor. Oh ja, sie war eine gute Schauspielerin. Mein Vater seufzte und sah nachdenklich zwischen uns hin und her.

"Wenn du meinst, dass wir das sollten, dann machen wir das eben. Du hattest immer schon eine gute Menschenkenntniss, darauf sollte ich mich verlassen.", wandte er sich meiner Mutter zu, welche mich daraufhin zufrieden angrinste.
Strahlend sprang ich von meinem Stuhl auf und umarmte meinen Vater fest.
"Ist ja schon gut, setz dich wieder hin! Wir essen gerade.", befahl er mir, aber ich konnte trotzdem ein Lächeln auf seinen Lippen erkennen. Ich wusste, dass er sich insgeheim über meine Umarmung freute und dass er wollte, dass ich glücklich war. Auch wenn er dafür mit Jeno klar kommen musste. Er konnte mich immerhin nicht für immer einsperren.
Also setzte ich mich wieder an den Tisch und wir aßen, nun mit entspannter Stimmung, zu Ende.

Später saßen meine Mutter und ich im Garten. Die Sonne schien nach einiger Zeit wieder und das wollten wir natürlich auskosten. Ich wusste, dass sie verdammt neugierig war und bestimmt würde sie nicht mehr lange warten und mich weiter ausfragen. Gerade war sie jedoch in ein Buch vertieft und ließ mich mit meinen Gedanken, die sich, welch eine Überraschung, um Jeno drehten, alleine.

Seit ich mich von Jeno verabschiedet hatte, schwirrte mir eine Frage im Kopf herum. Was war da jetzt zwischen uns? Ich wusste, dass ich Gefühle für ihn hatte und ich konnte mir nicht vorstellen, dass er mich verarschen oder ausnutzen würde. Somit hoffte ich, dass auch er gewisse Gefühle für mich hegte. Der Kuss beziehungsweise die Küsse waren einfach wunderschön und ich liebte es ihm nahe zu sein. Ich konnte es kaum erwarten, wieder in seinen Armen zu liegen und mich an ihn zu kuscheln.

"Denkst du schon wieder an Jeno?", grinsend holte mich meine Mutter aus meinen Gedanken und ich lief wieder einmal rot an.
"Ach hör doch auf ...", murmelte ich und sie begann zu lachen.
"Du hast mich schon oft genug abgewimmelt. Ich will endlich wissen, was in meinem Sohn so vor sich geht.", schmunzelte sie und ich seufzte verzweifelt auf.
"Ich mag Jeno, ja. Ich mag ihn sogar sehr, okay?", nuschelte ich schnell vor mich hin und sie kicherte wieder.
"Das dachte ich mir schon. Ich bin froh, dass du ihn kennen gelernt hast, auch wenn die Umstände nicht die erfreulichsten waren."
Nickend lächelte ich wieder vor mich hin. Wie froh ich doch war, dass ich ihn hatte. Ich wüsste nicht, was mit mir passiert wäre, wenn er mir damals nicht geholfen hätte. Wahrscheinlich wäre ich total betrunken irgendwo in einer Gasse gelandet.

"Ist zwischen euch schon etwas vorgefallen?", zwinkerte sie mir zu und mit großen Augen starrte ich sie an.
"Mama!", rief ich empört und versteckte mein hochrotes Gesicht hinter meinen Händen.
"Was denn? Ich bin nur neugierig.", kicherte sie.
"Das ist peinlich.", murmelte ich und sie schüttelte belustigt den Kopf.
"Ach was. Also ist jetzt etwas passiert oder nicht?", grinste sie erneut und ich seufzte.
"Ja, wir haben uns schon geküsst, öfters.", quietschend klatschte sie in die Hände und ich ließ mich noch tiefer in den Stuhl sinken. Wieso war meine Mutter so?

escape || nominWo Geschichten leben. Entdecke jetzt