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-Jaemin's Sicht-

Von der Stimme meiner Mutter wurde ich aus meinen Träumereien von Jeno und mir herausgerissen und schnell strich ich mir nocheinmal durch die wahrscheinlich etwas verwuschelten Haare, bevor ich aufstand und ebenfalls zur Wohnungstür huschte.
Da ich mit meinen Socken eher rutschte als ging, musste ich natürlich volle Kanne in Jeno hineinrutschen und wäre hingefallen, wenn er mich nicht im letzten Moment gehalten hätte. Wieso passierten immer mir solche peinliche Dinge?

Wieder mit rötlichen Wangen stellte ich mich gerade neben Jeno hin, welcher mich belustigt beobachtete, und begrüßte meine Mutter.
"Hast du es so eilig nach Hause zu kommen?", fragte Jeno gespielt traurig und schmollte, weshalb ich ihn lachend gegen seine Brust haute. Daraufhin verwuschelte er meine eben erst wieder hergerichteten Haare, weshalb ich ihn nun schmollend ansah.

Meine Mutter beobachtete uns sanft lächelnd dabei.
"Ich möchte euch ja nicht stören, aber ich denke dein Vater würde sonst fragen, wo wir so lange bleiben, wenn wir nicht bald fahren.", unterbrach meine Mutter unseren Blickkontakt und verstehend nickten wir zwei.

Also zog ich mir meine Schuhe an und kontrollierte noch einmal, ob ich alles dabei hatte. Seufzend drehte ich mich zu Jeno und sah ihn bittend an.
"Könntest du mir mein Handy bringen? Ich glaube es ist im Wohnzimmer."
Sofort nickte Jeno und machte sich auf den Weg ins Wohnzimmer.
"Du kannst schon einmal runtergehen, dann können wir gleich losstarten, wenn ich nachkomme.", wandte ich mich unschuldig dreinblickend an meine Mutter, welche mich  zuerst etwas skeptisch musterte, aber dann doch meinem Vorschlag folgte.

"Ich kann dein Handy nicht finden Nana ...", verwirrt kehrte Jeno zu mir zurück und sah überrascht zu der Stelle, an der meine Mutter bis vor kurzem gestanden hatte.
"Wo ist denn deine Mutter?"
Lächelnd nahm ich seine Hand und zog ihn näher zu mir.
"Die habe ich schon runter geschickt und mein Handy kannst du nicht finden, weil ich es eingesteckt habe.", erklärte ich ihm, woraufhin er noch verwirrter dreinsah als zuvor und mich leicht kichern ließ.
"Warum, hä was?"
Ich zog ihn noch ein Stück näher und streckte mich ihm etwas entgegen.
"Ich wollte mich nur richtig von dir verabschieden.", wieder einmal wurde ich etwas rot und musste meinen Blick abwenden, da es mich jetzt doch ziemlich verlegen machte.

Sofort spürte ich seine Hand an meiner Wange, die mein Gesicht wieder seinem zuwandte.
"Na dann gebe ich dir deine richtige Verabschiedung, wir wollen deine Mutter ja nicht zu lange warten lassen.", schmunzelte er und seine andere Hand fand an meiner Hüfte Platz, wodurch er mich weiter zu sich zog.

Auch meine Hände blieben nicht untätig und wanderten zu seinem Nacken, weshalb Jeno sich ein wenig hinunterbückte und mir endlich einen Kuss schenkte. Zufrieden lächelte ich in den Kuss und erwiederte sofort. Meine Hände wanderten vorsichtig in seine Haare und er fuhr mit seiner einen Hand an meiner Seite leicht auf und ab.
Leider mussten wir uns bald wieder lösen, da meine Mutter ja immer noch auf mich wartete.
Traurig sah ich ihn an und zog meine Hände wieder zurück. Auch Jeno entfernte seine Hände von mir und seufzte.

"Meine Mutter wird bestimmt bald mit meinem Vater reden und bis dahin schaffen wir das schon irgendwie, auch wenn ich dich jetzt schon vermisse."
"Ich hoffe es und sonst schleiche ich mich wieder zu dir."
Schnell schüttelte ich den Kopf.
"Das ist viel zu gefährlich für dich, das wirst du nicht machen!", befahl ich ihm.
"Aber-", wollte Jeno mir widersprechen, doch ich unterbrach ihn direkt.
"Kein aber! Versprochen?"
"Na gut, versprochen.", seufzte er und ich gab ihn noch schnell einen Kuss auf die Wange, bevor ich mich winkend aus dem Staub machte und die Treppe hinunter sprintete, damit ich etwas Zeit aufholte.

Am Auto meiner Mutter angekommen, riss ich die Tür auf und ließ mich schwer atmend auf den Beifahrersitz fallen.
"Was hat denn jetzt so lange gedauert?", fragte sie grinsend, weshalb ich meine Augen verdrehte, aber wie so oft rot wurde.
"Gar nichts.", nuschelte ich und sah aus dem Fenster.
"Irgendwann kitzel ich schon noch etwas aus dir heraus.", lachte sie.
"Jaja, viel Glück dabei!", grinste ich zurück.

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