evening

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So ungefähr sieht das Internat aus. Allerdings ist das erste viertel, also ungefähr bis zur Plattform oben, unterirdisch. Nur das, was aussieht, wie ein Hotel ist oberirdisch.

"Hier ist dein Zinner",meinte Jack und riss mich aus meinen Gedanken. Sie waren eigentlich nur auf die letzten Stunden und diesen merkwürdigen Ort hier gerichtet.

Ich holte aus meiner Hosentasche den Schlüssel und steckte ihn ins Schloss. Mit einem leichten quitschen ging die Tür auf.

Das Zimmer war klein, hatte aber sein eigenes Bad. Dort waren eine Dusche, Waschbecken, Toilette und ein kleiner Schrank zu finden. Im Zimmer selbst war ein Bett, was nicht sehr gemütlich aussah, ein Schreibtisch, Stuhl und ein Schrank. Über dem Bett hing ein kleines Regal. Zudem gab es noch ein Fenster. Ich sah hinaus ubd erblickte den Vorhof und dahinter den Wald. Auf dem Bett lag schon mein Koffer. "Jedes Zinmer sieht so aus. Wenn du einr Veränderung haben willst, musst du selbst zahlen. Wir bekommen einmal im Monat 50$ Taschengeld." Ich sah zu Jack, der sich an den Türrahmen gelehnt hatte und mich musterte. "Komm, pack aus. Dann wissen wir, was du noch alles brauchst." Ich nickte nur. Jack machte mir irgendwie Angst. Ich habe ihn noch nicht lachen, oder überhaupt lächeln sehen. Er war die ganze Zeit so kalt und distanziert. Das mochte ich nicht wirklich. Ich klappte den Koffer auf und begann alles in den Schrank einzuräumen. Jack hatte sich auf die Fensterbank gesetzt und sah mir zu. "Fertig",erklärte ich nach einiger Zeit, in der wir beide schwiegen. Jack stand auf und inspizierte meinen Schrankinhalt. "Sportsachen?" Ich holte sie heraus und zeigte sie ihm. Ich war nicht so der sportliche Typ und hatte deshalb nur eine Leggins und einen Sport BH dabei. Jack schnaubte. Auch mit dem Rest schien er nicht wirklich zufrieden zu sein, außer mit der Alltagskleidung. Während er meinen Schrank durchwühlte meinte er öfters Sachen wie: "So hälst du keinen Tag durch","Wer zieht so was freuwillig an?" oder der Klassiker "Warum sind Mädchen so kompliziert?" Bei meinen Schuhen war es sogar noch schlimmer. Da ich kaum Sneaker hatte hieß es immer wieder: "Wie kann man in den Dingern laufen?"

"Ok, ich geb auf! Nach dem Essen gehen wir erst einmal einkaufen, das kann man ja nicht mit ansehen. Du hast so gut wie nichts, was du gut hier tragen kannst. Außer deine nornalen Sachen in der Schule, aber sonst..." Jack raufte sich die Haare und sah auf seine Uhr. "Es gibt Essen",meinte er monoton und verließ mit mir im Schleptau den Raum. Und nun hieß es: hinunter vom OS 34 zum OS 32. An sich nicht viele Treppen, aber wenn man den ganzen Tag unterwegs war und viele Menschen gleichzeitig zum Essen wollten... "Hier ist die Mensa. Hier gibt es drei Mla am Tag was zu Essen, wenn du Hunger zwischendurch hast, musst du in die Küche und selbst was machen." "Also in meinem Fall heißt das ein Sandwich, richtig?",scherzte ich. Ich kann nicht kochen. Jack sah mich an. "Du kannst nicht kochen?" Ich schüttelte nur den Kopf und er fuhr sich durch die Haare. "Gibt es eigentlich etwas, was du kannst?" Geknickt sah ich auf den Boden. "Ok, sorry. Ich hab Hunger, da bin ich so. Jetzt lass uns was essen, ja?" Ich nickte nur und folgte Jack durch die Mensa. Die Mensa war riesig, laut Jack passten hier 2000 Schüler rein. Diese saßen an den runden Tischen und unterhielten sich lautstarks. Wir holten uns etwas zu essen und sahen uns dann nach einen Platz um. "Konn, ich stell dich ein paar Freunden vor." Geschickt schlängelte sich Jack durch die Schüler, während ich mehrmals angerempelt wurde. "Oh, ubser Frischling scheint keine gute Laune zu haben!",rief jemand. Jack setzte sich nur und machte einen Handschlag mit den Typen. "Wie denn auch, Boss? Erst in der Frühe losfahren und Frischlinge holen, vollgequatscht werden, dann als Mentor bestraft zu werden und dazu noch einen hoffnungslosen Fall abzubekommen? Und Kathy, wenn du jetzt nicht deinen Arsch hier hin bewegst und dich setzt, kannst du im stehen essen!" Ich zuckte zusammen und beeilte mich, mich zu setzten. Der Typ, den Jack als Boss bezeichnete, war älter, bestimmt drei Jahre oder vier. Er hatte verstrubbelte blonde Haare, blaue Augen, in denen der Schalk glitzerte, und ein markanntes Gesicht. Ansonsten war er sehr muskulös, was hier alle Jungs zu sein schienen. "Ignorier diesen Stinkstiefel einfach, Kathy. Ich bin Cole, der alte Mentor von diesem kleinen Hosenscheißer hier." Er hielt mir aufmunternd dir Hand hin, die ich auch sofort ergriff. Jack schnaubte nur und aß sein Steak. Cole schmunzelte. "Ich kann dich schon mal vorwarnen, dass dir Zeit mjt Jack alles andere als angenehm wird. Er ist ein kleiner Perfektionist. Außerdem ständig abweisend und mies gelaunt. Er lacht nie und-" "Bist du jetzt fertig?",fragte Jack genervt dazwischen. Cole hob einen Finger. "Fast. Und jetzt halts Maul. Wo war ich? Ach ja! Er ist auch öfters genervt und hasst es, eenn man viel redet. Aber ansonsten ist er ein guter Kerl und einer der besten Schüler." Er sah seinen alten Schützling an. "Und außerdem die anhänglichste und nervigste Person, die ich jemals getroffen habe." Ich grinste. "Wann war ich bitte anhänglich?" Jack schien eindeutig...genervt, verzweifelt, verwundert? "Soll ich wirklich damit anfangen?" Cole drehte sich frontal zu ihm hin. "Gut. Als du hier her kamst, hattest du Alpträume. Damals bist du mitten in der Nacht zu mir ins Zimmer geschlichen. Als du Angst vor einer Prüfung hattest, hast du dich an mich geklammert, wie ein Affenbaby an seine Mutter. Als...soll ich wirklich weiter machen?" Hastig schüttelte mein Mentor den Kopf. Wenigstens gab es jemanden, der Jack im Griff hatte. Cole grinste und tätschelte ihm die Wange. "Ich hab dich trotzdem lieb, kleiner Jackie." Nun lachte ich laut, das Bild war einfach zu witzig. Cole grinste und drehte sich wieder zu mir. "Wenn er Pribleme macht, kannst du immer zu mir kommen." Ich nickte nur und aß grinsend meine Pommes. Eines musste man sagen: das Essen war richtig gut! "Erzähl Kathy, warum bist du hier?" "Ich bin weg",meinte Jack und wollte aufstehen. Aber Cole packte ihn am Handgelenk, verdrehte seinen Arm, zog ihn über den Tisch und auf seinen Schoß, wo er den sich windenden Jack festhielt. "Du wirst ihr zu hören, das ist wichtig für einen Mentor. Also sei still." Ich grinste wieder und erzählte, wie es dazu kam, dass ihr hier saß. Cole hielt die ganze Zeit Jack auf seinem Schoß und streichelte seinen Kopf, während Jack gequält in die Gegend sah.

"Deine Eltern sind echt merkwürdig. Ich hatte mal eine Katze, die ständig vom Baum aus in den Pool gesprungen ist, dort ein paar Bahnen schwamm und dann abzog." Es herrschte Stille bei uns am Tisch. Jack sah seinen Mentor über die Schulter an und auch ich guckte ungläubig. Cole jedoch starrte in weite Ferne. "Merkwürdiges Vieh." Dann sah er uns lächelnd an. "Heb deinen fetten Arsch hoch, Frischling. Ich muss los." Jack stand auf und machte mit ihm einen Handschlag. "War schön, dich kennen zu lernen, Kathy",meinte Cole, umarmte mich und schlenderte dann pfeifend hinaus. "Warum noch mal bin ich mit ihm befreundet?",fragte Jack laut und starrte seinem Mentor hinterher.

~

Am Abend lag icg völlig geplättet in meinem neuen Bett. Es war bequemer, als erwartet. Jedoch noch lange nicht so bequem, wie zu Hause.

Jack und ich waren nach dem Essen in einen kleinen Laden, hier in der Schule, gewesen. Dort hatte er mir Sportsachen, also weite Tarnhosen und schwarze Tops oder T-shirts, geholt. Außerdem noch schwarze Laufschuhe von Nike. Für die Schule hatte er mir einen Ranzen und die Hefte und Bücher geholt. Alles gab er mir mit den Worten: "Jetzt bin ich auch mein Taschengeld los, sei froh, dass der Monat nächste Woche zu Ende ist und ich nichts vor hatte." Dann hatte er mich zurück zu meinem Zimmer gebracht und ist in sein eigenes gegamgen, was genau neben mir war. Ich war in 34.10 und er in 34.11. Er hatte noch gemeint, dass ich, wenn was sein sollte, ich jeder Zeit rüber kommen könnte. Aber diese blöße würde ich mir nicht geben. Jack hielt mich jetzt schon für einen hofnungslosen Fall, da wollte ich ihm diesen Triumph nicht noch geben.

Und so kag ich hier, in diesem Bett und weinte leise vor mich hin. Ich hatte schreckliches Heimweh und fühlte mich nicht wirklich wohl hier. Wie denn auch? Jack hat den ganzen Tag kein einziges nettes Wort gesagt. Hat mich behandelt wie Dreck. Muss er nicht eigentlich wissen, wie sich ein Frischling am Anfang fühlt? Und müsste er, als mein Mentr, mir da nicht zur Seite stehen? Stattdessen war ich ihm anscheinend egal. "Du überstehst so noch nicht mal den ersten Tag!" Das hatte er immer wieder gesagt. Aber ich schwor mir, hier und jetzt. Ich würde kämpfen und ihn vom Gegenteil überzeugen.

As my life changed...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt