Please believe me

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-Kathy-

Blinzelnd öffnete ich meine Augen. Mein Rücken fühlte sich unerwartet kalt an, nicht warm wie sonst. Ich drehte mich um und erblickte eine leere Bettseite. Da lag kein Jack, der mich süß anlächelte oder selbst noch am schlafen war. Da war nur die Decke. Ich lauschte in der Erwartung, Geräusche aus dem Bad zu hören, doch alles war still. Jack war weg. Einfach so. Und das nach unserer Nacht.
Vielleicht holt er auch nur Frühstück? Nein, dann hätte er Bescheid gegeben.
Enttäuschung machte sich in mir breit. Vielleicht war ich einfach nicht...gut genug?
Langsam stand ich auf und ging erstmal duschen und mich anziehen. Dann verließ ich mein Zimmer und lief in den Speisesaal. Wie jeden Morgen tummelten sich hier die Schüler, doch einer kam genau auf mich zu. Ich begann leicht zu lächeln, was mir bei ihm immer passierte.
Doch er lief nur an mir vorbei, gab mir einen schnellen Kuss auf die Wange und rief: "Sorry, keine Zeit!" Und schon war mein Freund wieder weg.
Geknickt schlängelte ich mich zu unseren Stammtisch, an dem schon Cole saß. Der Arme sah ziemlich müde, aber dennoch glücklich aus. Seine Haare waren verwuschelt und unter seinen Augen bildeten sich dunkle Schatten.
"Moin Kleines."
"Hey."
Lustlos setzte ich mich und starrte auf die Tischplatte. Ich hatte noch nicht mal Hunger.
"Alles gut bei dir?",fragte der frisch gebackene Daddy. Auch wenn Minhos Geburt schon drei Monate her ist.
"Ja, vielleicht, nein."
"Entscheide dich bitte, Kathy."
"Eher nicht. Hast du schon Jack gesehen?"
Ich sah Cole hoffnungsvoll an. Vielleicht wusste er ja was.
"Ja, der rennt schon den ganzen Morgen wie ein Irrer durch die Gegend und erledigt Dinge. Warum? Habt ihr euch gestritten?"
Ich schüttelte den Kopf.
"Nein. Nur...wir haben...ähm..."
Irgendwie war es mir peinlich mit Cole darüber zu sprechen.
Doch er zog nur wissend die Augenbrauen hoch und gab mir ein Daumen-Hoch. Ich lief etwas rot an.
"Auf jeden Fall war er heute Morgen nicht da, da macht man sich so seine Gedanken."
Cole nickte und lächelte mich leicht an. Dann stand er auf, zog mich sanft vom Stuhl und führte mich mach draußen.
"Wir suchen jetzt deinen Prinzen, damit ihr reden könnt, einverstanden?"

-

Dieser Plan klang einfacher als er war. Entweder wir sahen Jack nicht oder er lief an uns vorbei, drückte mir einen Kuss auf die Wange, oder schenkte mir ein kleines Lächeln, und lief dann weiter.
Dementsprechend geknickt fühlte ich mich auch. Mittlerweile war ich der festen Überzeugung, dass die letzte Nacht für ihn der totale Reinfall war.
Traurig saß ich in dem Zimmer von Cole und Mila. Meine beste Freundin versuchte mich aufzumuntern. Aber noch nichtmal der kleine Minho konnte meine Laune heben.
"Jacky hat bestimmt einen Grund, warum er heute so ist. Und dieser Grund hat bestimmt nichts mit dir zu tun. Und wenn doch, dann kastrier ich ihn eigenhändig."
Ich nickte nur abwesend und sah aus dem Fenster. Es war schon dunkel. Schnee lag auf den Baumwipfeln und glitzerte im Mondschein. Sterne strahlten überall.
Die Tür flog auf und in der Fensterspiegelung erkannte ich Jack.
Jetzt macht er Schluss. Bestimmt.
Mila stand auf, nahm Minho mit und verließ wortlos das Zimmer. Sie war eine tolle Mutter, wirklich. Ich hörte Jack näher kommen. Da ich auf dem Bett saß, hockte er sich vor mich auf den Boden und legte seine Hände auf meine Knie.
"Kathy? Sieh mich bitte an",bat er sanft. Doch ich sah weiterhin über ihn drüber und hielt die Tränen zurück.
"Bitte, Kleines. Cole hat mich schon erzählt, was du denkst."
Ich schluckte hart.
"Aber ich muss dir wiedersprechen, Süße. Die letzte Nacht war die beste und schönste meines Lebens. Und das nur, weil du da warst und kein anderes Mädchen. Und ich will auch nur dich und kein anderes Mädchen."
Er sprach die ganze Zeit sanft uns liebevoll. Wie er eben war.
"Ich weiß, was du denken musstest. Aber bitte verbanne diese Gedanken, denn sie sind nicht wahr."
Langsam senkte ich meinen Blick und sah in seine dunklen Augen, die mich liebevoll anfunkelten. Weiterhin ruhig sprach er weiter.
"Ich bin früh am Morgen aufgewacht, weil mein Handy geklingelt hat. Eigentlich wollte ich nicht aufstehen, aber ich musste. Die Außenposten haben die Raben entdeckt. Sie sind bald hier. Ich habe den ganzen Tag nichts anderes gemacht, als durch die Schule zu rennen und alle Verteidigungsmaßnahmen zu treffen. Deshalb war ich heute nicht da, ok? Nicht wegen dir, sondern wegen meiner Aufgaben. Glaub mir, ich habe mich mehr als nur einmal gewünscht neben dir zu liegen und einfach nichts zu machen. Außer dich zu küssen und dir zu sagen, wie sehr ich dich liebe. Und jetzt hör bitte auf zu weinen, Baby, das mag ich überhaupt nicht."
Sanft strich er mir die Tränen weg. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich zu weinen angefangen hatte.
Jack ließ seine Hände an meinen Wangen und streichelte sie sanft.
"Bekomme ich jetzt einen Kuss oder ein 'ich liebe dich auch'? Ich fand meine Rede gerade ziemlich kitschig, da habe ich mir das doch verdient, oder?" Er grinste mich an. Ich lachte leise und drückte meine Lippen auf seine. Liebevoll küsste er mich zurück.
"Ich liebe dich auch. Und das war nicht kitschig, das war süß!"
Er verzog sein Gesicht.
"Genau so schlimm. Ich bin nicht süß und gegen Kitsch bin ich allergisch."
Ich lachte und legte meine Arme um seinen Hals.
"Du bist süß, ob du willst oder nicht, mein Lieber."
Dann küsste ich ihn erneut.

As my life changed...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt