Kathy
Es klopfte an meiner Zimmertür. Seufzend legte ich mein Buch weg und öffnete. Eine verheulte Dana stand vor mir. Besorgt sah ich sie an. "Was ist los?"
"Jack...nicht mehr...was machen...Grund?" Mehr verstand ich nicht. Sanft zog ich sie in meine Arme und schloss die Tür. Was hatte Jack schon wieder angestellt? Ich lotste Dana auf mein Bett und setzte mich neben sie, nachdem ich ihr eine Packung Taschentücher gereicht hatte. "Beruhig dich mal und erzähl alles von Anfang an." Sie nickte und atmete tief durch. "Jack wollte mit mir und dem Direktor reden." Ich nickte, dieser Teil war mir schon von meinem Freund bekannt. "Corner fragte nach seinem Anliegen und Jack sagte, dass er sich weigern würde, mich weiter zu trainieren und mich auch von jedem Training ausschließen würde. Und der Direktor hat es genehmigt. Was soll ich denn jetzt machen?" Sie begann wieder stärker zu weinen. Wut staute sch in mir auf, Wut auf Jack. "Weißt du, warum er das gemacht hat?",fragte Dana und sah mich hoffnungsvoll an. Doch ich konnte nur den Kopf schütteln. "Ich rede mal mit ihm." Sie nickte. Ich stand auf und verließ mein Zimmer. In seinem Zimmer war er nicht. Sofort stieg ich in einen Schnellaufzug und fuhr in den Keller zu den Trainingsräumen. Vor einem standen viele Schüler. "Ich würde jetzt nicht zu Jack reingehen, der reißt dir den Kopf ab",wollte mich ein Junge aufhalten. "Dazu wird er nicht mehr kommen",gab ich zurück. Vorher würde ich IHM den Kopf abreißen! Ich riss die Tür auf und schloss sie wieder mit einem lauten Knall hinter mir. Jack sah nur kurz auf und prügelte dann weiter auf den Boxsack ein. Ich stellte mich neben ihn und sah ihn so lange an, bis er schließlich aufsah. "Was?!",knurrte er gereizt. Bei mir das Zeichen, dass alle Sicherungen durchbrannten. "Warum hat du das gemacht?!"
"Drück dich präziser aus oder halt die Klappe, Kathelin!" Da war er wieder. Der kalte, gefühllose, unfreundliche Jack, den ich kennengelernt hatte.
"Nenn mich nicht so!",zischte ich.
"Dann Rede mit mir so, dass ich dich verstehe!",schrie er auf einmal und ich zucke kurz zusammen.
"Schrei mich nicht an! Was sollte die Aktion mit Dana?!",schrie nun auch ich. "Genau das, was sie sollte! Es genügt schon, dass sie sich hier auskennt!"
"Was ist dein verdammtes Problem mit ihr?! Und jetzt komm nicht wieder mit "ich trau ihr nicht"!"
"Das genau ist der Punkt! Ich tu's nicht!"
"Warum?! Was hat sie die getan?!"
"Wie oft noch! Sie ist ZU GUT!"
"Weißt du, was ich glaube? Ich glaube, du hast nur Angst, dass jemand besser ist als du! Besser als unser Mister Perfect!"
"SIE SPIELT NUR MIT UNS! WIE SCHWER SIND DIESE WORTE ZU VERSTEHEN!"
"Also hab ich recht? Du hast Angst vor ihr!?"
"Ich habe KEINE Angst!"
"Weißt du, was noch viel schlimmer ist?! Du! Du verfällst in dein altes Muster zurück! Du fakest jedes Lächeln, bist nicht mehr du selbst und bist auch wieder viel gewalttätiger!" Es stimmte. Thomas hatte bei ihrer letzten Prügelei ein gebrochenes Bein davongetragen.
"Nur, weil DU keine Ahnung hast, was hier abgeht!"
"Stimmt, du erzählst ja nichts! Früher hast du mit mir ALLES besprochen und jetzt kann ich dich nicht mal mehr nach der Uhrzeit fragen!"
"Reden wir jetzt über Dana oder über uns?!" Gute Frage eigentlich. Ich starrte Jack nur an, er starrte zurück. Dann drehte er mir den Rücken zu, nahm sein T-Shirt und ging in Richtung Tür.
"Wir sind noch nicht fertig Jack!",rief ich. Er blieb kurz stehen, sah mich mit diesen verdammt dunklen Augen an. "Doch, sind wir. Ich bin fertig, ich gebe es auf." Damit verließ er den Raum. Betäubt starrte ich auf die Tür. Erst das Knallen, als sie zufiel, holte mich zurück in die Wirklichkeit. Mein Herz brach. Kraftlos sank ich auf die Knie, krallte meine Hände in den Boden. Erst als die Tür erneut aufging und Cole hineinkam und mich in den Arm nahm, erst dann realisierte ich alles und begann zu weinen.-
Ich sprach die nächsten Tage kaum noch. Mila kümmerte sich rührend um mich, doch ihre Schwangerschaft nahm ihr schon ziemlich viel Zeit. Cole musste darauf achten, dass Jack nichts anstellte. Dana hielt sich lieber komplett raus, da sie sich schuldig fühlte. Einzig und allein Miguel konnte mich ablenken und sogar zum Lachen bringen. Jack ignorierte mich meistens oder schenkte mir einen Blick, aus dem man überhaupt nichts lesen konnte. Er brach mir immer auf's Neue mein Herz. Abends weinte ich mich meistens in dem Schlaf. Es war schrecklich. Und genau so fühlte ich mich auch. Immer mehr Gedanken kamen in mir auf. War nicht alles schon von Anbeginn zum Scheitern verurteilt gewesen? Warum sollte ausgerechnet er sich in mich verlieben? Warum hatten wir es so weit kommen lassen? Freunde sein hätte doch vollkommen gereicht! Waadt war passiert, dass wir uns so sehr auseinander gelebt hatten, ohne es zu bemerken? Warum haben wir diese Beziehung nur angefangen?
Und bei allen Fragen kam ich immer zur selben Antwort: Wir liebten uns. Und Liebe konnte man nicht verdrängen. Sie schlug ein wie ein Komet. Drehte deine Welt auf den Kopf. Alles schön und gut, wenn es gut bleibt. Ansonsten musst du mit den Konsequenzen auskommen.
"Kathy?",riss mich Mila aus meinen Gedanken. Sie hatte ein Tablett in den Händen und setzte sich auf mein Bett. "Ich habe dir etwas zu Essen gebracht. Du musst was essen. Bitte." Ich schüttelte den Kopf und sah weiter aus dem Fenster, auf dessen Fensterbrett ich schon seit Stunden saß. Es regnete draußen in Strömen. Nur eine einzige Person war draußen und trainierte auf der Wiese, die sich bestimmt schon in ein Schlammmeer verwandelt hatte. Doch er trainierte weiter. Wie üblich nur in Jogginghose. Die Haare klebten an seinem Kopf, leicht sah man seinen Atem in Dampfwolken. Er übte Xiao Hong Quan, eine Übungsfolge aus dem Kung-Fu. Seine Bewegungen waren flüssig, strotzen aber vor Kraft. Es war schon fast beunruhigend, wie gut ich ihn kannte, seinen Bewegungen vertraut war. Er hörte auf, wischte sich die Haare aus der Stirn. Dann drehte er sich um. Ich weiß nicht, ob es Absicht oder Versehen war, dass er zu mir hoch sah. Schnell verschwand ich vom Fenster. Ich musste ihn vergessen, irgendwie. Das Leben ging weiter.----------------
Bitte hasst mich nicht!😅
Wie fandet ihr das Kapitel? Tut mir leid, dass es wieder so gedauert hat! Ich versuche jetzt jedes Wochenende zu updaten.
Oben habt ihr ein Video, wo Xiao Hong Quan demonstriert wird. Auf Youtube so gibt es auch bessere, nur habe ich die hier leider nicht gefunden. Also wen es interessiert kann ja mal nachgucken.Noch was: ich habe jetzt Assasin beendet. As my Life Changed steht jetzt im "Vordergrund". Aber sagt mir doch mal, welches Buch von meinen Ideen ich als nächstes schreiben soll. Ich schwanke noch zwischen Broken Soldier und Need for Speed. Mit beiden habe ich schon angefangen. Helft mir bitte :)!
Das war's auch schon wieder von mir. Bis bald❤️
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As my life changed...
Action"Du musst lernen, den Schmerz auszuhalten. Du musst lernen, stark zu sein. Du musst lernen, so viel lernen, denn du bist nur ein unwissendes kleines Kind!" Er drehte sich um und ging zur Tür. mit der Hand auf dem Griff und dem Rücken zu mir sagte er...