Pünktlich lief ich etwas desorientiert raus in den Hof, wo etliche Trucks standen und Negans Männer aufgeregt auf und ab liefen. Als ich mich nach dem großen Anführer umguckte, sah ich wie dieser Daryl gerade in einen der Trucks gestopft wurde. Irgendwie tat er mir schon leid. "Athena.", hörte ich eine bekannte Stimme. Es war dieser Mann mit vernarbtem Gesicht. "Du kommst mit uns.", sagte er als er an mir vorbeilief und ich folgte ihm ohne Einwand. Wir setzten uns in einen Truck und ich glaube, ich habe mich noch nie so dermaßen Fehl am Platz gefühlt. Um mich herum saßen grimmige, tätowierte, muskulöse und bewaffnete Männer während ich nur da saß ohne auch nur einen Hauch von Gewalt oder Brutalität auszustrahlen. Einige lachten sogar über mich. Draußen hörte man Negans gedämpfte Stimme und wenige Sekunden darauf ging die Fahrt los. "Wo fahren wir hin?", fragte ich den Mann neben mir aber er gab mir keine Antwort. Natürlich nicht. Warum auch.
Wir fuhren eine Weile bis die Trucks hielten. Ich wollte aufstehen und raus hier, da griff mich der Männer und zog mich zurück runter auf meinen Platz. Negan war wohl nicht der Einzige mit einem Dominanzkomplex.
Auf einmal ertönten drei Schüsse. Scheinbar ein Zeichen. Die Männer stiegen alle aus und entsicherten ihre Waffen. Auch ich stieg aus, zuerst etwas geblendet von der Sonne. Als ich mich umschaute, standen wir in einer Art Siedlung. Es sah wirklich sehr schön aus hier. Ich lief um den Truck herum und sah in bekannte Gesichter. Ein sehr verzweifelt aussehender Mann richtete seinen Blick auf mich. Ich schaute ihn nur skeptisch an aber als Negan sich plötzlich auch zu mir umdrehte, schaute ich hinter mich und bemerkte, dass ich nicht angeschaut wurde. Daryl wurde aus dem Truck hinter mir geholt. Er lief an mir vorbei und unsere Blicke schnitten sich für eine Sekunde. Kurz dachte ich Negan würde ihn wieder zu seinen Leuten lassen, doch dieser Gedanke verflog schnell als er eine Waffe auf Daryl richtete.
Nun ja..er war nun mal Negan.
Und gerade als ich diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, schaute Negan zu mir und deutete mir zu ihm zu kommen. Ich fragte mich nur die ganze Zeit, was ich hier sollte.
"Halt das für mich, Liebes.", sagte Negan breit grinsend in einem amüsierten Ton zu mir und drückte mir seine Waffe in die Hand. Es war eine Ewigkeit her, das ich überhaupt eine Waffe in der Hand hatte aber ich erinnerte mich an die Grundlagen. Also schaute ich ob die Waffe gesichert war, was sie natürlich nicht war und richtete sie wieder auf den dreckigen Mann. Zwischen seinen schmutzigen Haaren blickten mich seine bösen Augen an. Negan legte seine Hände auf meine Schultern und flüsterte. "Sehr gut. Und jetzt, sollte er auch nur eine falsche Bewegung machen, erschießt du ihn für mich." Ich nickte zur Bestätigung und schaute zwischen Daryl und seinem bärtigen Freund hin und her. Ich wusste auf eine Art und Weise warum er dieses Spiel hier gerade spielte. Zum Einen wollte er sehen, ob ich wirklich nicht zu ihnen gehörte und zum Anderen wollte er sehen, wie weit ich ging und was ich konnte. Schließlich war er sich ja immer noch nicht sicher, "was er mit mir machen sollte".Negan und, wie sich herausstellte, Rick liefen durch die ganze Gemeinschaft und die Saviors plünderten Haus für Haus. Negan war ganz mit Rick beschäftigt und ignorierte mich und Daryl schon fast. Daryl lief gefesselt vor mir und ich hielt ihm auf Befehl immer noch die Waffe in Kopfhöhe. "Du bist jetzt also auch einer seiner Sklaven. Du bist bemitleidenswert.", sagte er etwas leiser ohne sich zu mir umzudrehen. "Sei still.", zischte ich und drückte ihm die Waffe kurz in den Nacken, "Du bringst mir nur Schwierigkeiten." "Das tut mir aber leid. Was willst du tun? Mich erschießen? Dazu fehlt dir der Mumm."
Ein Schuss ertönte und der gesamte Platz um mich herum schien still zu stehen.
"Ich sagte HALT DIE FRESSE!" Ich drückte ihm die Waffe genau in den Rücken und es schien zu wirken. Er war still. Negan und Rick kamen aus einem Haus rausgerannt und schauten panisch umher, bis sie begriffen was war. In Negans Gesicht bildete sich ein überraschtes, dennoch stolzes Grinsen während Ricks Gesichtsausdruck immer leerer wurde. "Da scheint jemand nicht zu gehorchen, mh?" "Bitte tu ihm nichts." Dieser Rick fiel vor Negan fast auf die Knie. Jetzt wusste ich was er damit meinte. Negan ging nah auf Rick zu und flüsterte ihm irgendwas zu. Anschließend deutete er mir, die Waffe runter zu nehmen. Ohne ein Wort führten Negans Männer Daryl wieder zu den Trucks. Rick weinte, alle anderen Bewohner dieser Siedlung starrten uns leer an oder weinten ebenfalls. In diesem Moment wurde mir klar, dass Negan wirklich gestoppt werden musste und auf einmal fing meine Hand mit der Waffe darin an zu zittern.
Das Nächste was ich hörte, war ein "Wir ziehen ab."
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Butterflies From Hell || TWD Negan
FanfictionMit nichts als einer Rolle in diesem ganzen Spiel wurde ich zurückgelassen. Eine Mission - Ein Ziel. Der Anführer. Er oder meine Freiheit. Einer musste sterben. "Ich habe gelernt, stark zu sein." "Nein, du hast gelernt zu töten. Das ist etwas ganz a...