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"FUCK!", schrie ich ihm entgegen, "Mach doch nicht so eine Scheiße man." Simon hob unschuldig die Hände und lachte. "Schon gut. Ich bin es nur." Ich entspannte mich wieder und setzte mich auf. "Was ist?" "Ich hab draußen Schritte gehört. Und naja, wir sind sowas wie Nachbarn, ich höre es wenn du deine Wut an der Tür auslässt." Ich fuhr mir mit der Hand über mein müdes Gesicht. "Tut mir leid. Ich wollte dich nicht wecken. Ich kann nur nicht schlafen, das ist alles.", lächelte ich ihm gespielt entgegen und legte mich wieder hin. "Das glaube ich nicht." Es war offensichtlich, dass es mir nicht gut ging. Nicht mal ihm konnte ich etwas vormachen. Er schloss die Tür hinter sich und kam zu mir rüber. Ich richtete mich auf und setzte mich neben ihn auf meine Bettkante. "Ich kann nicht schlafen. Ich kann es einfach nicht.", fing ich nach einigen Minuten der Stille an, "Die Nacht erwürgt mich förmlich." "Und bei ihm konntest du es?" Ich schämte mich zwar dafür, aber ich nickte. "Ja, leider." "Und warum leider?" "Ich weiß nicht, ob wir darüber reden sollten.", sprach ich schnell und stand vom Bett auf. "Ich bin die einzige Person, die du zum Reden hast."
Wieso zum Teufel hatte er Recht?!
Ich zögerte. Immerhin stand er Negan trotz allem sehr nah. Gut, der Mann hasste mich sowieso.
"Weil er mich benutzt, Simon. Ich bin nicht seine rechte Hand. Du hattest mit allem Recht. Mit Allem." "Und warum befolgst du dann weiterhin jeden seiner Befehle? Und jetzt sag mir bitte nicht, weil er dir wichtig ist. Du kennst ihn kaum." Aus irgendeinem Grund durchfuhr meinen Körper Energie. Ich drehte mich zu Simon um und griff mir durch die Haare. "Ich will, was er hat. Ich will Macht. Ich will Kraft. Mehr Kraft. Seine Kraft. Und ohne ihn schaff ich das nicht. Wir haben sowas wie einen Deal geschlossen. Ich arbeite für ihn, und er gibt mir, was ich will. Und ich kenn ihn besser als du denkst." "Und was hast du bis jetzt bekommen von dem was du wolltest? Ein paar blaue Flecke und Albträume?"
Ich dachte nach.
Nein, er hatte kein Recht. Er hatte ja keine Ahnung. "Nein. Er hat mir gezeigt, was es heißt, stark zu sein. Er hat es mir beigebracht." "Er hat dir beigebracht zu töten. Das ist etwas ganz anderes." "Und wenn schon." "Trotzdem nutzt er dich aus." "Ich komm nicht von ihm los, Simon. Wenn ich seine Befehle verweigere, verlier ich alles, was ich hier noch hab." "Und was, wenn du ihn einfach ausspielst? Du bist offiziell seine "rechte Hand". Unterm Strich bist du aber nichts weiter als eine seiner Frauen.", seine Worte durchbohrten mich wie ein Pfeil, "Stell dich gegen seine Gewohnheiten." "Gewohnheiten?", verdutzt schaute ich ihn an, hörte aber weiterhin gespannt zu. Das Gespräch hatte eine gute Wendung genommen. "Gewohnheiten. Du trägst, was er will. Hast du jemals selbst entschieden?" "Nein.", ich verdrehte die Augen bei dem Gedanken. "Und was ist mit dem Essen? Wusstest du überhaupt, dass wir eine Kantine haben? Er schränkt dich ein. Hält dich absichtlich klein. Fang an selbstständiger zu sein und zeig ihm, was du wirklich kannst, wenn du aus seinem goldenen Käfig ausbrechen willst." "Scheiße, Simon. Du bist genial.", grinste ich und führte seine Gedanken weiter. "Ich treff meine eigenen Entscheidungen. Konzentriere mich auf seine Aufgaben und Befehle. Privat kommt er nicht mehr an mich ran."
Simon starrte mich an. Hatte ich was Falsches gesagt?
"Er färbt auf dich ab." "Noch nicht genug." "Geh morgen früh durch die große Halle. Vertrau mir, tu es einfach. Und achte auf die Menschen. Wie sie dich ansehen.", er stand auf und stellte sich vor mich. "Was werde ich sehen?" "Das entscheidest ganz allein du. Du solltest jetzt versuchen zu schlafen." Mit schnellen Schritten ging er auf meine Tür zu. "Simon." "Dieses Gespräch hat nie stattgefunden. Wenn er das rausfindet, was ich dir hier erzählt habe, tötet er mich. Oder schlimmeres. Er mag es nicht, wenn-", ich beendete seinen Satz, "Wenn man sein Spiel manipuliert. Keine Sorge." Wieder setzte er zum Gehen an. "Simon. Danke." "Vorsicht, Prinzessin. Nicht, dass du mich noch magst.", scherzte er und ging. Ich lachte und setzte mich zurück auf mein Bett. Mein Temperament brannte mit mir durch. Eigentlich sollte ich mich darauf konzentrieren, dass Negan nur noch mich wollte. Doch ich konnte es kaum erwarten zu sehen, wie er reagierte, wenn ich ihm die kalte Schulter zeigte, die er mir zeigte, wenn ich nicht gerade unter ihm im Bett lag.

Und das alles nur, weil ich mit den Gefühlen nicht klar kam, die ich für ihn entwickelt hatte.

Butterflies From Hell || TWD NeganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt