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Er lachte rau. "Siehst du, und das ist der Grund, warum du und ich nicht zusammen trainieren sollten." Ich fing auch an zu lachen und nahm die Waffe runter. "Und mit wem trainiere ich dann?" "Mit Simon." Negan nahm Abstand, holte das Messer und gab es mir in die leere Hand. "Mit Simon?", fragte ich, nun ja, skeptisch. "Ist das ein Problem?" "Nein. Ich glaube nur, dass er mich nicht sonderlich leiden kann." Ich drehte das Messer vorsichtig in der Hand und bemerkte, dass hier die gleiche Gravierung drauf war, wie bei meiner neuen Waffe. Ich weiß nicht warum, aber ich fand diese Aufmerksamkeit so süß von ihm. "Er soll dich auch nicht leiden können, er soll dich trainieren.", zwinkerte mein Anführer mir zu und schaute mir zu, wie ich das Messer unhandlich in meiner Hand drehte. Ich hatte absolut keine Erfahrung damit. "Ich frage mich allerdings, warum eine Kriminalpolizistin keine Erfahrung mit Messern hat. Oder Nahkampf."
Fuck. Fuck. Fuck.
"Ich..hab es nie gebraucht. Wir hatten nur Schusswaffen im Einsatz und Nahkampf brauchte ich nie wirklich. Das haben meine Kollegen immer übernommen und mit den Jahren bin ich einfach aus der Übung gekommen." Er schien meine Geschichte zu schlucken. Scheiße. Diese Geschichte mit der Kriminalpolizistin hatte ich schon längst wieder vergessen. Natürlich hatte ich sie erfunden, um mein Wissen über das Gift meiner Gemeinschaft zu verdecken.
Ein Klopfen an der Tür durchbrach die unangenehme Situation. Negan reagierte untypisch und warf einen Blick zu seinem Sessel, auf dem er vorhin Klamotten gelegt hatte. "Geh dich umziehen." "Nein. Nicht jetzt schon." "Die Pflicht ruft.", grinste er mir schelmisch entgegen. Also folgte ich seinem Befehl, schnappte mir die Sachen vom Sessel und lief ins Bad. Es waren Sportsachen. Ich zog Negans Jacke aus und die Leggins und das graue, enge Top an. Es war gut so. Ich wollte gerade das Bad verlassen, da fielen mir die blauen Flecke an meinen Armen auf. Schmerzhafte Erinnerungen zwangen mich direkt dazu, sie zu verstecken. Negans Oberteil, das ich zum Schlafen getragen hatte und das zum Glück noch hier lag, hatte Ärmel, die lang genug waren, um sie gerade so zu verdecken. So hatte ich es damals auch gemacht. Als Marcus mich geschlagen hatte. Diese Geschichte war nicht gelogen gewesen, um mir Negans Mitleid zu angeln. Sie war echt. "Athena?" "Ich komme." Ich atmete nochmal tief durch, setzte ein Lächeln auf und ging zu ihm raus. Simon stand jetzt bei ihm. Negan musterte mich mit hochgezogener Augenbraue, kommentierte mein Outfit aber nicht. "Können wir?", gab Simon halbherzig von sich und verließ schonmal den Raum. "Ist alles okay?" "Mir geht es gut. Ich fühle mich so wohler.", beantwortete ich ihm seine Frage, die ihm auf der Zunge lag und er lächelte.
Warte. Er lächelte?
"Hier. Das wirst du brauchen.", er drückte mir das Messer in die Hand, "Da unten sind nur meine Jungs." "Ich bin die einzige Frau?? Wieso hast du mir das nicht früher gesagt?" "Keine Sorge, sie tun dir nichts. Sie tun dir nichts, weil sie wissen, dass ich sie ohne mit der Wimper zu zucken, töten würde, sollten sie dich auch nur falsch angucken." Lachend boxte ich ihm leicht gegen die Schulter. "Geht klar, Boss.", zwinkerte ich und lief mit schnellen Schritten Simon hinterher.

Ich hatte meine eigene Kabine und Dusche. Scheinbar trainierten hier unten wirklich nur Negans beste Männer. So fehl am Platz hatte ich mich lange nicht mehr gefühlt. Ändern konnte ich meine Situation jetzt aber nicht, als ging ich raus und der erste Mann, der mir über den Weg lief, war Dwight. "Hey.", begrüßte ich ihn freundlich, bekam aber nichts als einen mürrischen Blick zu spüren. Verdutzt schaute ich ihm hinterher, lief dann aber zu Simon und den anderen in den großen Raum. Es wunderte mich nicht, dass sie bereits ohne mich angefangen hatten. "Athena! Komm schon!", rief Simon absichtlich laut und schon hatte ich die Aufmerksamkeit von allen Männern in diesem Raum. Wichser.

"Kommt schon, Ladies! Letzte Runde für heute!" Simon hetzte uns ein letztes Mal im Kreis und endlich waren wir fertig. Der Schweiß stand mir im Gesicht und mein Zopf hing auch irgendwo im Nirgendwo. Wir schnappten unsere Sachen und gingen, ich unterhielt mich gerade noch mit einem der Männer, mit dem ich trainiert hatte. "Halt! Athena, du nicht." Mit großen Augen drehte ich mich zu ihm um. "Ist das dein Ernst? Ich kann nicht mehr." "Willst du weiter jammern oder was lernen?"
Ich verdrehte die Augen und ging zurück zu ihm. "Also? Was willst du mir-", weiter kam ich nicht, da lag ich schon auf dem Boden. "Willst du mich verarschen?!" Er hatte mich mit einem Griff auf den Boden bekommen. Ich würde am liebsten einfach liegen bleiben. Nur gönnte ich ihm das nicht und stand im Nu wieder auf den Beinen. "In was bist du gut? Ich hab gesehen, dass du gut zutreten kannst." "Das war das Adrenalin." "Zeig es mir." Ich verdrehte die Augen, nahm etwas Schwung und trat einfach in die Luft. Als hätte ich es nicht ahnen können, griff er mein Bein und brachte mich direkt wieder zu Boden. "Das macht dir richtig Spaß oder?!", zischte ich ihn an, als er lachend zu mir runter schaute. "Komm schon, wir haben einiges vor." Er hielt mir seine Hand hin, doch ich schlug sie nur weg und stand von allein wieder auf.

Butterflies From Hell || TWD NeganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt