"Du solltest versuchen zu schlafen.", sagte er mit rauer, tiefer Stimme als er sich zu mir legte, "Es ist wirklich spät."
Es fühlte sich so komisch an mit ihm in einem Bett zu liegen. Vorsichtig legte ich mich auf den Bauch und legte meinen Kopf auf meine Arme. Das Kissen roch unglaublich gut. Es war sein Geruch. "Geht's?", er deutete auf meinen Rücken und drehte sich zu mir auf die Seite. "Es tut scheiße weh. Aber ja.", lachte ich sarkastisch und schaute ihn an. Es war komplett dunkel und ich erkannte nur seine Umrisse. "Ich lass dir morgen Schmerzmittel besorgen." "Ich bitte dich. Ich bin keine Pussy." Ich konnte ihn zwar nicht genau sehen, wusste aber genau, dass er grinste. "Wie du meinst." "Wir sind jetzt übrigens Quitt." Das Licht auf seiner Seite des Bettes ging an und er schaute mich eindringlich an. "Inwiefern, mh?" "Ich hab dein Leben gerettet und du meins. Du stehst nicht mehr in meiner Schuld." Sein Blick war Gold wert. Ich fing laut an zu lachen. Scheinbar gefiel es ihm ganz und gar nicht und ich stupste ihn leicht an. "Das war ein Scherz, Negan." Er schloss die Augen, biss sich auf die Unterlippe und schaute kopfschüttelnd zu mir. "Du machst mich fertig, Athena." "Und du mich erst." Für ein paar Sekunden schauten wir uns einfach an. Wir schauten uns einfach an. Dann drehte er sich wieder rum und schaltete das Licht aus. "Schlaf jetzt."Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen war. Draußen dämmerte es bereits und ich konnte immer noch nicht schlafen. Die Schmerzen hielten mich wach. Außerdem schnarchte Negan. Da kann niemand schlafen.
Ich musste bei dem Gedanken lächeln und sah das schlafende Baby an. Er sah so friedlich aus. Seine Decke war etwas verrutscht und ich hatte freie Sicht auf seinen Oberkörper. Einige Narben waren zu erkennen. Kein Wunder bei dem was er alles tat. Er hatte so viele Feinde. "Was hat diese Welt nur mit dir gemacht, Negan?", flüsterte ich und stand vorsichtig auf um mich irgendwie zu beschäftigen. Ich lief zum Buchregal, an das Negan mich nie ran ließ und nahm gerade ein Buch, als ich auf und ab laufende Schritte vor der Tür hörte. Penetrante auf und ab Schritte.
"Negan!", flüsterte ich mehrere Male aber er schlief tief und fest. Auf Zehenspitzen lief ich rüber zu seinem Baseballschläger, nahm ihn und verließ damit sein Zimmer. Der Flur war kaum beleuchtet und die Schritte waren verschwunden. Ich griff Lucille richtig mit zwei Händen. "Zeig dich!" Auf meine Worte hin trat der Arbeiter aus dem Schatten einer Ecke, der mir letztens über den Weg gelaufen war. Der, der dem Namen meiner Gemeinschaft kannte. "Du! Du hast die Ratsmitglieder getötet, oder?! Wer hat dich geschickt?" Er kam auf mich zu, damit wir nicht so laut sprechen mussten. Ich krallte meine Finger um den Schläger. "Du weißt genau wer mich schickt, Athena. Der Boss wollte sichergehen, dass du noch lebst und deine Aufgabe wahrnimmst. Und mein Plan hat funktioniert. Durch den Tod der Anderen hast du jetzt einen Platz in seinen Reihen." "Ich wollte aber keinen Platz in seinem Rat! Ich will keine Menschen töten." "Berufsrisiko.", lachte er gehässig, "Außerdem passt er jetzt auf dich auf. Du kannst ihn also besser studieren." Der Blick des Mannes fiel über meinen Körper. Er hatte Recht. Negan passte auf mich auf. Ich schlief in seinen Sachen neben ihm in seinem Bett. "Der Boss hat mich auch geschickt um dir ein weiteres Angebot zu machen. Solltest du Negan erfolgreich ausliefern, schenkt er dir deine Freiheit und du musst nie wieder einen Undercover-Einsatz leisten. Dies hier wäre dein Letzter. Nur so als Motivation und Erinnerung daran, was du eigentlich zu tun hast." "Ich bin nur unserem Boss treu und ich weiß sehr wohl, was ich zutun hab!", ich war so sauer auf diesen Bastard vor mir und sauer, dass meine eigene Gemeinschaft an mir zweifelte. "Ach ja? Wieso werden dann deine Augen so groß, wenn du ihn ansiehst?" Ich holte aus und schlug ihn ins Gesicht. "Das ist mein Auftrag! Du gefährdest ihn. Verpiss dich!", fuhr ich ihn an. Er wusste das ich Recht hatte. Wir hatten so etwas wie einen Kodex. Pro Auftrag nur eine Person. "Sehe ich dich nochmal, lasse ich dich wegen einem Attentat auf den Rat hinrichten." Der Mann schaute mich schon fast sprachlos an. "Er färbt auf dich ab.", waren seine letzten Wort und er verschwand in den Schatten, aus dem er gekommen war. Blöder Wichser. Aufgebracht und mit kalten Füße schlich ich mich zurück zu Negan ins Zimmer und stellte Lucille wieder ab.Zurück am Bücherregal, nahm ich mir "Weit wie das Meer" raus und lachte über den Gedanken, dass Negan Liebesromane liest. Ich blätterte bis zum Ende und fand eine Widmung darin. "Ich weiß, dass du es nicht gelesen hast, Schatz. In Liebe, deine Lucille."
Wieder dieser Name. Sie muss seine Frau gewesen sein. Ich lächelte als ich mir vorstellte, wie sie diese Worte hineinschrieb.
Auf einmal ging Licht an. "Athena?" Fuck. Er sah sprachlos zu mir rüber und in seinem verschlafenen Gesicht sammelte sich langsam aber sicher Wut. "Erzählst du mir von ihr wenn ich dich frage oder schmeißt du mich vom Balkon?", fragte ich ihn direkt, klappte das Buch zu und legte es zurück. "Meine Sachen haben dich nichts anzugehen!!", seine Stimme brach. Wütend stand er auf, trank ein Glas Wasser und kam zu mir. "Und das schon gar nicht!" Er baute sich vor mir auf und wollte mich einschüchtern. Diesmal ließ ich es nicht zu. "Sie war deine Frau, stimmts? Vor alldem hier. Vor diesem Negan." Ich tippte mit einem Finger gegen seine Brust und schaute ihn sanft an. Der große, starke Mann schien trotzdem nicht weich zu werden. "Es ist schon okay. Du musst mir nichts erzählen. Aber ich bin mir sicher, du hast sie geliebt. Aufrichtig." Negan ballte seine Fäuste und schlug sie neben mir in die Wand. "Lucille war mein Leben. Du hast keine Ahnung." "Dann erzähl es mir.", flüsterte ich und schenkte ihm ein leichtes Lächeln.
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Butterflies From Hell || TWD Negan
FanfictionMit nichts als einer Rolle in diesem ganzen Spiel wurde ich zurückgelassen. Eine Mission - Ein Ziel. Der Anführer. Er oder meine Freiheit. Einer musste sterben. "Ich habe gelernt, stark zu sein." "Nein, du hast gelernt zu töten. Das ist etwas ganz a...