Kapitel 3 Akari

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„Ich habe es doch gesagt!", schreie ich über die Schüsse hinweg und schlittere auf dem kalten marmorierten Boden des Geschäftes hinter eine Klamottenbox.

Das Glas des Schaufensters zerbricht in Einzelteile, als Niragi regelrecht hindurch fliegt, gefolgt von dem wütenden Knurren des Wolfes. Fluchend halte ich mir die Ohren zu, als die Schüsse anhalten. Wieso hat dieser Idiot nicht auf mich gehört, als ich sagte, dass etwas in dem Geschäft sei? Wieso musste Niragi so verdammt dämlich sein?

„Shit!", fluche ich erneut, krieche aus meinem Versteck hervor und greife nach einem der Kleiderstangen, die im Weg stehen und eile aus dem Laden heraus. Blut ist auf dem Boden verteilt, zieht sich wie eine Schleifspur über den Flur und für einen kurzen Moment überlege ich, Niragi sich selbst zu überlassen.

„Der Dreckskerl hat die Autoschlüssel", murmle ich frustriert und folge der roten Spur bis um die Ecke, wo der Dummkopf auf dem Bode liegt, über ihn der Wolf, dessen Zähne sich in das Gewehr verhakt haben. Ohne nachzudenken, stürme ich auf die beiden zu, hole mit der Stange aus und verpasse dem Tier einen kräftigen Schlag gegen den Kopf. Jaulend lässt die graue Bestie von Niragi ab und wirbelte zu mir herum. Mein Herz klopft bis zum Hals. Was ist eigentlich der Plan gewesen? Das ich dem Wolf mit einem Schlag das Genick breche? Mit gefletschten Zähnen stürmt das Tier nun auf mich zu und ich mache auf dem Absatz kehrt und rutsche panisch um die Ecke.

„Was habe ich mir nur gedacht! Ich hätte ihn sterben lassen sollen!", schreie ich und werfe einen Blick über die Schulter. Der Wolf ist schnell und holte mit jedem Schritt, den ich tat, auf.

„Runter!", höre ich Niragis Stimme hinter mir brüllen und ohne nach zu denken, lasse ich mich auf den kalten Boden fallen, als weitere Schüsse ertönen und die Bestie über mich hinweg fliegt und dumpf auf dem Flur aufschlägt. Keuchend starre ich den Wolf an, der regungslos liegen bleibt, ehe ich mich auf die Knie schiebe und meine brennenden Hände betrachte, die von dem Aufprall aufgeschürft sind.

„Das hat Spaß gemacht", jubelt der Schwarzhaarige hinter mir und mit funkelnden Augen drehe ich mich um.

„Spaß?! Das Vieh hätte mich fast zerfleischt! Wieso hast du nicht eher geschossen?", fahre ich Niragi an, der nun gelassen vor mir zum stehen kommt und auf mich hinab schaut. Ein breites Grinsen umspielt seine Lippen und er beugt sich leicht zu mir nach unten.

„Du bist nicht gestorben oder?" Wütend erhebe ich mich auf die Füße und stoße beinahe mit seinem Gesicht zusammen, als wir uns anstarren. Seine Zunge umrandet erneut einen seiner Backenzähne, während eine Augenbraue kurz nach oben zuckt.

„Hättest du auf mich gehört, wären wir nicht in dieser Situation gewesen, du Hohlschädel", fauche ich. Sein Gesicht verfinstert sich augenblicklich und er kommt mir einige Zentimeter zu nah, als mir lieb ist.

„Pass auf was du sagst. Ich hätte dich auch sterben lassen können", zischt Niragi mir ins Ohr und mein Blick fällt dabei automatisch auf seine linke Schulter. Der Stoff seines Shirts war aufgerissen und eine Wunde klafft an der Stelle, was die Blutspur auf dem Boden erklärt. Der Wolf musste ihn an der Schulter bis hinter in die Ecke gezerrt haben.

„Komm mir nicht zu nahe", knurre ich und stoße mit der Hand gegen die offene Wunde, woraufhin Niragi zischend zurückweicht. Wieso muss dieser Kerl so nervig sein? Für einen Moment starren wir uns an, ehe ich mich an ihm vorbei schiebe und zurück in das Geschäft eile, um nach den Nummern zu suchen. Wir waren noch immer inmitten eines Spiels und viel Zeit bleibt uns nicht mehr, was mir auch die Schreie im Einkaufszentrum verdeutlichten. Ein Schauer läuft mir über den Rücken, als mir bewusst wird, dass Miyu dieses Spiel damals alleine erstellt hat mit dem Ziel so viele Spieler wie möglich zu töten.

A Deal with the DevilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt