„Beeilt euch verdammt! Wir haben nur noch zwei Minuten!", ruft Niragi aggressiv und schiebt mir beinahe den Lauf seiner Schusswaffe ins Gesicht.
„Wieso löst du das Rätsel dann nicht selbst?", kommentiert Chishiya mit hochgezogener Augenbraue und erntet einen unwirschen Laut von seinem Gegenüber. Dann senkt sich sein weißer Schopf wieder, während seine braunen Augen die meine suchen.
„Ich habe es gleich", murmel ich mehr zu mir selbst, bis das Bild vor mir plötzlich vollkommen logisch wird. „Ich hab es!", rufe ich aus, erhebe mich aus der gebückten Haltung und stürme zu der eisernen Tür, die mit einem Vorhängeschloss abgesperrt ist. Hinter mir höre ich die hektischen Schritte der anderen, während ich mit zittrigen Fingern den Code eingebe. Ein leises Klicken versichert mir die richtige Antwort und keuchend stürzen wir in den nächsten Raum. Akari fällt mir erleichtert um den Hals, als die Tür wieder in das Schloss fällt und ein ohrenbetäubendes Geräusch die Wände erzittern lässt. Die anderen drei Spieler hatten wir bereits in der zweiten Runde verloren, als die Muskelprotze es einfach nicht abwarten konnten und durch Gewalt die Tür öffnen wollten. Kurz bevor das Schloss brach, pustete ein Laser ihre Gehirne durch den Raum.
„Was würden wir nur ohne euch machen", seufzt Mako erleichtert, legt dankend eine Hand auf meine und Chishiyas Schulter, die der Weißhaarige jedoch im selben Moment abschüttelt und sich zu der nächsten, verschlossenen Tür dreht.
„Die Zeit für diesen Raum beträgt 20 Minuten", gibt uns die Computerstimme zu verstehen. Im gleichen Moment drängt sich Niragi zwischen mir und Akari und funkelt mich mit braunen Augen an.
„Wir haben keine Zeit für Kuscheleinheiten. Löse das nächste Rätsel", knurrt er. Beinahe automatisch zucken meine Augenbrauen zusammen.
„Hör auf mich herumzukommandieren. Du könntest deine grauen Gehirnzellen auch mal anstrengen. Oder hast du sie dir mittlerweile rausgevögelt?" Die Worte platzen unkontrolliert aus mir heraus. Vielleicht ist es der Stress und das Adrenalin, die sich seit vier Runden bei mir angesammelt haben, oder es ist die Art und Weise, wie Niragi Akari zuvor behandelt hat. Seine Spielchen und Befehle regen mich mit jeder Sekunde mehr auf, bringen mein Blut in Wallung und selbst als er einen weiteren Schritt auf mich zugeht, weiche ich nicht zurück.
„Ohne mich, wärt ihr bereits abgekratzt."
„Ohne dich wären wir hier schon längst draußen", kontere ich wütend. Gerade, als Niragi seine Waffe heben möchte, um sie mir höchstwahrscheinlich an die Stirn zu halten, reißt Mako ihn an der Schulter zurück.
„Hört auf. Wir haben keine Zeit dafür", sagt er zur selben Zeit, doch genau das reizt Niragi noch mehr.
„Halt du dich da raus du Möchtegern Held. Du selbst stehst die ganze Zeit nur in der Ecke und feuerst Miyu wie ein Cheerleader an." Die Spannung in dem kleinen Raum nimmt zu, als sich nun auch Akari mit einmischt und sich protestierend vor Mako stellt. Aber selbst ihre Worte bringen keine Vernunft in Niragi, der sie etwas grob zur Seite schiebt und erneut auf Mako verbal losgeht. Ich weiß, dass Mako eine sehr geduldige Person ist, doch auch er hat seine Grenzen, vor allem wenn es um Agunis Leute geht.
„Sie sind wie eine Plage. Stecken ihre Nase in Angelegenheiten, die sie nichts angehen und benehmen sich, als würde ihnen das Beach gehören.", waren seine Worte gewesen, als wir eines Abends an den Poolanlagen saßen und die feiernden Massen beobachteten. Und Niragis Verhalten bestätigen seine damaligen Worte sehr treffend. Meine ausschweifenden Gedanken kehren in die Realität zurück, als sich Makos Finger in Niragis Shirt bohren und ihn einen Stück näher an sich heranzieht. Mein Herz setzt für einen Augenblick aus, als die Situation zu eskalieren droht. Beinahe gleichzeitig ziehen Akari und ich die beiden auseinander, was bei Makos Größe und Körperbau nicht gerade einfach ist. Dennoch geht er ein paar Schritte zurück und löst die Finger aus dem feinen Stoff. Seine Schultern heben und senken sich vor Wut, während die Stirn in Falten gelegt ist.
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A Deal with the Devil
RandomAkari und Miyu sind seit ihrer Ankunft in Borderland Dealer. Das Blut unzähliger klebt an ihren Händen und es fällt ihnen immer schwerer ein „normales" Leben im Beach zu führen. Während der Hutmacher versucht den Militärtrupp in den Griff zu bekomme...