Das Dröhnen in meinem Kopf ist kaum zu ertragen, als ich am nächsten Morgen aufwache und langsam die Augen öffne. Meine Klamotten von gestern Abend stinken nach Alkohol, dass mir beinahe schlecht wird, und ich vergrabe mein Gesicht tiefer in dem wunderschönen weichen Kissen, dass so herrlich nach mir riecht. Erneut schließe ich die Augen und atme tief durch, aber der starke Alkoholgeruch ist nicht hilfreich bei meinen Kopfschmerzen und so krieche ich widerstrebend von meinem gemütlichen Bett herunter. Der Vorteil Mitglied im Beach zu sein ist, dass jeder sein eigenes wunderschönes Hotelzimmer bekommt mit fließendem Wasser und Strom. Ich würde mich am Liebsten den ganzen Tag hier verkriechen, aber leider gibt es keinen Zimmerservice, also muss ich mir früher oder später etwas zu Essen besorgen.
Mit schweren Schritten schleife ich mich in das Badezimmer und bekomme einen Schreck, als ich mein Anblick im Spiegel sehe. Sofort stemme ich mich über das Waschbecken, um mein blaues Auge genauer zu betrachten. Jetzt wo ich es sehe, verstehe ich auch, warum ich nicht auf der Seite schlafen konnte. Es ist nicht sonderlich groß, allerdings umrahmt es meine dunkelbraunen Augen, wie einen dunkelblauen Fleck. Vorsichtig hebe ich meine Hand und berühre mit dem Finger sanft die Stelle, schrecke aber sofort schmerzhaft zurück. Autsch. Was habe ich gestern Abend nur getan? Fragend krame ich in meinen Gedanken, aber ich habe einen absoluten Blackout. Alles, was ab der Party begann, ist verschwunden. Mein Blick wandert nach unten zu meinen Armen, an denen ich jetzt ein Brennen spüre. Zwei große Kratzspuren ziehen sich auf meinen beiden Unterarmen entlang. Großartig. Wenn ich mich nicht täusche, dann habe ich mich anscheinend geschlagen. Ich bin ja so erwachsen.
Nach einer heißen Dusche und einem Klamottenwechsel sieht die Welt schon ganz anders aus. Dank der dämlichen Beachkleiderordnung fühle ich mich immer halbnackt, weshalb ich mir eine Strickjacke über mein Bikinioberteil ziehe und eine kurze Hose trage. Damit mein blaues Auge nicht so auffällt, greife ich nach der Sonnenbrille auf meinem Nachtschrank und bin erleichtert, dass sie den Fleck der Schande versteckt.
Halb verschlafen und geistig abwesend, schleppe ich mich den Flur entlang, auf dem Weg zu Miyus Zimmer. Doch sehr weit komme ich nicht, denn als ich um die Ecke biege, stehen zwei Jungs vom Militärtrupp vor mir und betrachten mich mit verschränkten Armen von oben herab. Zuerst bleibe ich unschlüssig stehen und schaue sie abwartend an, doch als sie weder etwas sagen, noch tun, will ich an ihnen vorbeigehen. Doch sie reagieren schneller und stellen sich mir erneut in den Weg. Genervt hole ich tief Luft und reibe mir die schmerzende Stirn.
„Gibt es irgendetwas, dass ihr mir sagen wollt?"
„Der Hutmacher möchte mit dir reden", erklärt der jüngere der beiden mit einem energischen Tonfall.
„Kann das warten?", frage ich hoffnungsvoll. Besonders deshalb, weil ein Gespräch mit dem Verrückten das Letzte ist, was ich mit einem Kater gebrauchen kann. „Ich würde vorher gerne noch etwas essen, sonst kann ich nicht garantieren, dass ich gute Laune habe."
„Ich fürchte nicht, Akari", meldet sich der Ältere der beiden zu Wort. „Es ist dringend."
„Auf eine Stunde kommt es nun auch nicht mehr an." Ich hebe abweisend eine Hand, mache auf dem Absatz kehrt und will in die andere Richtung fliehen, aber es ist nun einmal der Militärtrupp und ihnen entwischt niemand.
„Jetzt stell dich nicht so an und komm einfach mit." Sein Gesichtsausdruck lässt keinen Widerspruch zu, genauso wenig wie die Hand, die nach meinem Arm greift und mich, zusammen mit dem anderen, den Flur entlang zerrt.
„Ich kann alleine laufen", beschwere ich mich und will mich ihren Griffen entreißen, doch sie lassen es nicht zu und bei dem Versuch, meine Stimme zu erheben, klingelt es in meinen Ohren. Kurz werfen sie sich einen Blick zu, dann greift einer unter meinen Achseln hindurch und der andere schnappt sich meine Beine. Dass diese Art von Entführung entwürdigend ist, muss ich sicher nicht betonen. Zuerst wehre ich mich noch zappelnd und rufend, aber nachdem niemand kommt, um mir zu helfen, und die anderen Beachbewohner nur teilnahmslos an uns vorbeigehen, lasse ich mich wie ein nasser Sack zum Hutmacher tragen.
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A Deal with the Devil
RandomAkari und Miyu sind seit ihrer Ankunft in Borderland Dealer. Das Blut unzähliger klebt an ihren Händen und es fällt ihnen immer schwerer ein „normales" Leben im Beach zu führen. Während der Hutmacher versucht den Militärtrupp in den Griff zu bekomme...